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18/11/2024

GIORGIO GRIZIOTTI
Equalize the world (Die Welt ausgleichen)
Die neuen Techno-Führer

Giorgio Griziotti, Effimera, 16/11/2024
Übersetzt von Fausto Giudice, Tlaxcala


Giorgio Griziotti war einer der ersten Computeringenieure, die aus dem Mailand Polytechnikum hervorgingen. Später erwarb er umfangreiche Erfahrungen im Bereich der IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie). Seine Teilnahme an der italienischen Autonomiebewegung in den 1970er Jahren zwang ihn, einen Großteil seiner beruflichen Tätigkeit im Ausland auszuüben. Er ist einer der Animateure des internationalen Kollektivs „Effimera“. Autor von „Neurocapitalismo“ und „Cronache del Boomernauta“.
Als ich neulich aus Italien kommend auf dem Orly-Flughafen landete, war ich mit anderen Passagieren auf dem Weg zum Ausgang, als sich plötzlich eine Schlange vor einem beleuchteten Tunnel mit Türen bildete, durch die jeweils nur eine Person eintreten konnte. Ein weiteres automatisches Kontroll- und Erkennungssystem, als ob der Passagier, der bereits beim Einsteigen kontrolliert wurde, während des Fluges Waffen, Drogen oder andere illegale Produkte erhalten könnte. Diese x-te beunruhigende Flughafen-Neuheit ist eine von vielen Erscheinungsformen der allgegenwärtigen Sicherheitsbesessenheit in der realen wie auch in der virtuellen Welt, begleitet von einer Rhetorik, die die Wahrnehmung einer ständigen Gefahr nährt und eine Kultur der Angst fördert.


„Equalize, zum Schutz Ihres Business

Tatsächlich besteht die Gefahr oft deshalb, weil Befürworter des Sicherheitsdiskurses und Akteure der Cyberspionage im selben Lager sitzen und sich gegenseitig befeuern.
Equalize, das jetzt untersuchte italienische Unternehmen für Unternehmensrisikoanalysen – gemeint ist Industriespionage und nicht nur Industriespionage, da zu seinen Kunden der Mossad und der Vatikan gehören – ist in dieser Hinsicht beispielhaft: sein Eigentümer ist nicht nur Präsident der Fondazione Fiera Milano (Stiftung Mailand Messe), die 2022 vom Mitglied der Liga und Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer, Lorenzo Fontana, ernannt wurde, und als Berater der Bocconi-Universität enge Beziehungen zu hochrangigen Regierungsvertretern unterhielt, darunter niemand Geringeres als die Senatspräsidentin und die viel untersuchte Tourismusministerin Daniela Santanchè.
„Equalize“ ist somit ein zeitgenössisches Beispiel für die neuen Machtverhältnisse zwischen Kontrolleuren und Kontrollierten im Zeitalter des ‚Überwachungskapitalismus‘[1]. Als Zuboff das Buch vor einigen Jahren schrieb, hoffte sie, dass der Kapitalismus reformierbar sei; heute scheint eine bemerkenswerte Tatsache diese Annahme ein für alle Mal zu widerlegen: der Aufstieg von Elon Musk an die Macht.
Wie von denen berichtet wird, die einen Blick in die Zukunft werfen konnten,[2] besiegelt Musks fulminanter Einzug in die Sphären der Regierungsführung die Verstrickung zwischen Staat und Techno-Tycoons oder Techno-Oligarchen, wie man sie auch immer nennen will. Seit den Tagen des Industriezeitalters ist das Big Business daran gewöhnt, die damaligen Mainstream-Medien zu erwerben und zu kontrollieren, aber jetzt erleben wir einen beispiellosen Quantensprung. Die siebzehn Milliarden impressions, die Musk allein mit seinen Tweets während des Wahlkampfs generiert hat, üben einen biopolitischen Einfluss aus, der selbst mit dem des Vorreiters Berlusconi mit seinen elektrischen Medien à la Mc Luhan nicht zu vergleichen ist. Gerade der Besitz riesiger Datenmengen ermöglicht es den Plattformen des Neurokapitalismus, die ihre eigenen Betriebsregeln weitgehend autonom festlegen, einen relevanten Einfluss auf Erzählungen, Wahrnehmungen, Emotionen und Entscheidungen auszuüben. Diese Macht formt aktiv Wahlen, Märkte und sogar persönliche Beziehungen, indem sie deren Dynamik neu definiert und ihre Entwicklungen auf tiefgreifende und allgegenwärtige Weise lenkt.
Nun, um auf Equalize zurückzukommen, ist es nicht überraschend, dass in einem solchen globalen Kontext auch intermediäre Akteure als neue Zentren privater Macht entstehen. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz, Data-Mining und Hacking gelingt es ihnen, Informationen in ein Werkzeug des Zwangs und der Kontrolle zu verwandeln.
In diesem speziellen Fall war es das Ziel von Equalize, eine Art „Google der Nachrichtendienste“ zu werden. Zu diesem Zweck hatte das Unternehmen eine Plattform namens Beyond entwickelt, die durch die einfache Eingabe einer Abfrage zu einer Person oder einem Unternehmen ausgefeilte Berichte ermöglichte. Diese Berichte boten detaillierte Analysen und schlugen bei Bedarf weitere Erkenntnisse oder Untersuchungen vor.
Bis zu diesem Punkt mag Beyond anderen legalen Plattformen ähneln. Wie die Ermittler jedoch herausfanden, liegt seine zutiefst illegale Natur darin, dass mithilfe von RAT-Malware (Remote Access Trojan) illegal Informationen aus geschützten und vertraulichen Datenbanken abgerufen werden, um die vollständige Fernsteuerung des Zielsystems zu erlangen.
Zu den angegriffenen Datenbanken gehören die der Steuerbehörde (Serpico-System, das den Lebensstandard der Steuerzahler mit ihren Steuererklärungen abgleicht, AdÜ), Istat (Nationales Institut für Statistik), INPS (Nationales Institut für Sozialfürsorge), das Nationale Melderegister (ANPR), das Währungsinformationssystem (Siva) des Automobile Club Italia (Aci), vor allem aber das SDI, das Erhebungssystem des Innenministeriums[3].
Die relative Leichtigkeit, mit der es Equalize/Beyond zum Teil dank Komplizenschaft und Infiltration gelingt, Daten direkt von den Servern des Innenministeriums herunterzuladen, zeigt, wie selbst die sensibelsten Datenbanken, die von den zentralen Organen des Staates verwaltet werden und eigentlich besonders geschützt werden sollten, jetzt anfällig sind und auf dem Schwarzmarkt für gestohlene Daten landen. Dies ist wahrscheinlich auch das Ergebnis der zunehmenden Auslagerung einiger der kritischsten Knotenpunkte des staatlichen Funktionierens an den Privatsektor. Dies führt nicht nur zu einer Erosion der Grenzen zwischen öffentlich und privat, sondern auch zwischen denen, die kontrollieren, und denen, die kontrolliert werden.
Nutzer tragen oft, ohne sich dessen bewusst zu sein, durch die Nutzung vernetzter Geräte und digitaler Plattformen freiwillig zu ihrer eigenen Überwachung bei. Diese „partizipative Überwachung“ erzeugt eine kontinuierliche Rückkopplungsschleife, in der die erzeugten Daten erneut verarbeitet werden, um wiederum genau die Personen zu beeinflussen, die sie erzeugt haben. Ein Beispiel für diesen Mechanismus findet sich auch im Fall von Equalize, wo, wie ein Manager erklärte, täglich detaillierte Berichte über Website-Besuche vor Ort gesammelt wurden, einschließlich Informationen darüber, wer sich von wo aus mit welchem Gerät und Browser angemeldet hatte. Dieser Prozess ermöglichte eine detaillierte Profilerstellung der Benutzer, wobei nicht nur überwacht wurde, wer auf die Plattform zugegriffen hat, sondern auch, wonach sie gesucht haben.
„Equalize“ ist wahrscheinlich nur der erste große Fall, der ans Licht kommt, während andere in Italien, Europa und anderswo weiterhin im Verborgenen agieren. Sie sind die Begleiterscheinungen und lokalen Symptome der Welle des faschistischen Techno-Lösungsdenkens, die den jetzt unreformierbaren westlichen Demokratien den Todesstoß versetzt, wie Emanuele Braga in einem kürzlich in Effimera erschienenen Artikel argumentiert, in dem er unter anderem die (dumme) Böswilligkeit von Politikern und Intellektuellen der verstorbenen Linken anprangert. In diesem Zusammenhang hat mich das jüngste Interview von David Colon in der Tageszeitung il Manifesto mit dem bedeutenden Titel „Die neue Grenze der Techno-Oligarchen“ beeindruckt. Von seinem hohen Stuhl an der Science Po-Schule in Paris aus erklärt Colon, dass „Tech-Milliardäre beabsichtigen, die Politik zugunsten von Technologie und künstlicher Intelligenz zu entthronen, mit anderen Worten, zugunsten der Werkzeuge, mit denen sie ihr Vermögen gemacht haben.“ Der „gute“ linke Professor faselt am Tag von Trumps Wahlsieg von den „guten“ westlichen Demokratien, die gerettet werden müssten, weil sie von den „schlechten“ Autokratien des Rests der Welt ernsthaft bedroht seien, und merkt nicht einmal, wie unsinnig seine Behauptungen sind. Keine Technologie hat die Politik ersetzt oder wird sie ersetzen, da Elon Musk & Co. bereits die neuen politischen Führer des Kapitalismus des 21. Jahrhunderts sind ...

Nachtrag

Wie wir wissen, basiert die Rentabilität des Plattformkapitalismus auf der Umwandlung von Daten vom Gebrauchswert in einen Tauschwert (den sogenannten Netzwerkwert). Der Fall Equalize ist keine Ausnahme. Die Frage der Demokratie hat damit relativ wenig zu tun. Es geht um Kapitalismus, meine Liebe! Der Verkauf von Daten, die von der Beyond-Plattform manipuliert, verwaltet, ausgewählt und profiliert werden, ist in der Tat das Hauptgeschäft des Unternehmens. Aus den in einigen Zeitungen veröffentlichten Telefonabhörprotokollen geht hervor, dass eine einfache und einzige Informationsanfrage (die keine spezielle Ad-hoc-Untersuchung erfordert) durchschnittliche Kosten von etwa 200 Euro verursacht hat. Die Kosten für die Beschaffung solcher Informationen beliefen sich auf etwa 60 Euro, mit einer sicherlich beträchtlichen Gewinnspanne. Man sollte sich vor Augen halten, dass diese Informationen aus der Profilerstellung der Handlungen des täglichen Lebens eines jeden von uns stammen, ohne Ausnahme. Tatsächlich ermöglichen es die neuesten Algorithmus- und Cloud-Computing-Technologien, die Rohdaten, die durch die Nutzung von Apps auf Mobiltelefonen, Tablets und Computern entstehen, zu katalogisieren, auszuwählen, zu manipulieren und zu klassifizieren, um sie je nach den Bedürfnissen des Kunden und des Unternehmens in lesbare und verkaufsfähige Daten umzuwandeln. Es überrascht nicht, dass dies als Business Intelligence bezeichnet wird. Was (zumindest für Italien) relativ neu ist, ist die Besonderheit der von der Equalize/Beyond-Plattform verarbeiteten Daten: Es handelt sich in der Tat um äußerst sensible Daten, die mit dem Thema Datenschutz und Sicherheit zu tun haben, also um Daten mit sehr hohem Mehrwert. Wir sind nicht mehr nur mit der direkten Inwertsetzung des Lebens und der Verrentung des Profits konfrontiert, sondern mit der „Politisierung“ des Profits, mit allen damit verbundenen Implikationen (Andrea Fumagalli)

ANMERKUNGEN
[1] Zuboff, Shoshana. Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus , Campus 2018
[2] Griziotti, Giorgio. Cronache del Boomernauta (Chroniken der Boomernauten) Mimesis Editions, 2023
[3] Das komplexe und umfangreiche behördenübergreifende Informationssystem, das in 13 Hauptanwendungsbereiche unterteilt ist, in die alle Arten von Informationen aus Beschwerden und Ermittlungen, von der Waffenverwaltung bis zur Ausländerkontrolle, von polizeilichen Erkenntnissen bis zur Ausschreibungsüberwachung einfließen.

17/11/2024

GIORGIO GRIZIOTTI
Equalize the world (Igual[iz]ar el mundo)


Giorgio Griziotti, Effimera, 16/11/2024
Traducido por Fausto Giudice, Tlaxcala

Giorgio Griziotti es investigador italiano independiente de mediaciones tecnológicas contemporáneas del capitalismo cognitivo, con experiencia de más de treinta años de asesoramiento en el campo de las tecnologías de la información. Debido a su actividad política en los años sesenta en el movimiento autónomo italiano, se vio obligado emigrar a Francia. Desde entonces reside en París. Autor de Neurocapitalismo (trad. Miguel Alonso), Melusina 2017 

El otro día, tras bajar en el aeropuerto de Orly procedente de Italia, caminaba con los demás pasajeros hacia la salida cuando, en un momento dado, se formó una cola delante de un túnel luminoso con puertas que dejaban entrar a una persona a la vez. Un sistema más de control y detección automáticos, como si durante el viaje en avión el pasajero, ya controlado al embarcar, pudiera obtener armas, drogas u otros productos ilícitos. Esta enésima novedad aeroportuaria inductora de ansiedad es una de las muchas manifestaciones de la omnipresente obsesión por la seguridad, tanto en lo real como en lo virtual, acompañada de una retórica que alimenta la percepción de peligro continuo como fomento de una cultura del miedo.

En realidad, el peligro existe a menudo porque los defensores de la narrativa securitaria y los agentes del ciberespionaje están en el mismo bando y se alimentan mutuamente.
Equalize, la empresa ahora investigada por analizar riesgos corporativos -léase espionaje industrial y no sólo industrial, ya que entre sus clientes figuran el Mossad y el Vaticano-, es ejemplar en este sentido: su propietario, además de presidente de la Fundación Fiera Milano, nombrado en 2022 por el líder del partido Lega Nord, Fontana, y consejero de la Universidad Bocconi, mantenía estrechas relaciones con altos cargos del Gobierno, entre ellos nada menos que el presidente del Senado y el muy investigado ministro de Turismo.
Equalize es, por tanto, una ilustración contemporánea de la nueva dinámica de poder entre controladores y controlados en la era del «capitalismo de la vigilancia»[1]. Cuando Zuboff escribió el libro hace unos años, esperaba que el capitalismo pudiera reformarse. Hoy, un hecho sorprendente parece desmentir definitivamente esta hipótesis: el ascenso al poder de Elon Musk.
Tal y como cuentan quienes han podido hacer incursiones en el futuro[2], la fulgurante llegada de Musk a las esferas de gobierno sella el entanglement (entrelazamiento) entre el Estado y los tecno-magnates o tecno-oligarcas, como quiera llamarlos. Desde los tiempos de la era industrial, el gran capital solía adquirir y controlar los entonces medios dominantes de comunicación, pero ahora asistimos a un salto cuántico sin precedentes. Los diecisiete mil millones de impresiones generadas por Musk sólo con sus tuiteos durante la campaña electoral ejercen una influencia biopolítica incomparable incluso a la del precursor Berlusconi con sus medios eléctricos à la Mc Luhan. Es precisamente la posesión de enormes cantidades de datos lo que permite a las plataformas del neurocapitalismo, en gran medida autónomas a la hora de definir sus propias reglas de funcionamiento, ejercer una influencia significativa en las narrativas, las percepciones, las emociones y las decisiones. Este poder moldea activamente las elecciones, los mercados e incluso las relaciones personales, redefiniendo su dinámica y dirigiendo su evolución de forma profunda y generalizada.
Ahora, volviendo a Equalize, no es sorprendente que, en este contexto global, los actores intermediarios también estén emergiendo como nuevos centros de poder privado. Mediante el uso de la inteligencia artificial, la minería de datos y la piratería informática, consiguen transformar la información en un instrumento de coerción y control.
En este caso concreto, la ambición de Equalize era convertirse en una especie de «Google de la inteligencia». Para ello, había desarrollado una plataforma llamada Beyond, que permitía obtener informes sofisticados con sólo introducir una consulta sobre una persona o una empresa. Estos informes ofrecían análisis detallados y sugerían nuevas perspectivas o investigaciones en caso necesario.
Hasta aquí, Beyond podría parecer similar a otras plataformas legales. Sin embargo, su naturaleza profundamente ilícita, tal y como han descubierto los investigadores, radica en la obtención ilegal de información de bases de datos protegidas y confidenciales mediante el uso de malware RAT (troyano de acceso remoto), con el que obtener el control remoto total del sistema objetivo.
Entre las bases de datos atacadas se encuentran las del Servicio de Impuestos [sistema Serpico, que mide la adecuación entre el nivel de vida de los contribuyentes y sus declaraciones fiscales, NdT], Istat (Instituto Nacional de Estadística), INPS (Instituto Nacional de la Seguridad Social), la Oficina Nacional de Registro (ANPR), el Sistema de Información Monetaria (Siva) del Automóvil Club de Italia (ACI), pero sobre todo el SDI, el sistema de investigación del Ministerio del Interior[3].
La relativa facilidad, gracias también a la complicidad y la infiltración, con la que Equalize/Beyond consigue descargar datos directamente de los servidores del Ministerio del Interior pone de manifiesto cómo incluso las bases de datos más sensibles gestionadas por los órganos centrales del Estado, que deberían estar hiperprotegidas, son ahora vulnerables y acaban en el mercado negro de los datos robados. Probablemente sea también el resultado de la creciente subcontratación al sector privado de algunos de los nodos más críticos del funcionamiento del Estado. Se trata de una erosión no sólo de los límites entre lo público y lo privado, sino también de los existentes entre quienes controlan y quienes son controlados.
Los usuarios, a menudo sin ser conscientes de ello, contribuyen voluntariamente a su propia vigilancia mediante el uso de dispositivos conectados y plataformas digitales. Esta «vigilancia participativa» genera un bucle de retroalimentación continua, en el que los datos producidos se reprocesan para influir en los propios individuos que los generaron. Un ejemplo de este mecanismo puede encontrarse también en el caso de Equalize, donde, según explicó un directivo, cada día se recopilaban informes detallados sobre las visitas al sitio, incluida información sobre quién se había conectado, desde dónde, con qué dispositivo y navegador. Este proceso permitía perfilar en profundidad a los usuarios, controlando no sólo quién accedía a la plataforma, sino también lo que buscaban.
Equalize es probablemente sólo el primer gran caso que sale a la luz, mientras que otros en Italia, Europa y otros lugares siguen operando en la sombra. Son los síntomas colaterales y locales de la ola de tecnosolucionismo fascista que está asestando el golpe de gracia a las ya irreformables democracias occidentales, como sostiene Emanuele Braga en un reciente artículo en Effimera en el que denuncia la (estúpida) mala fe de políticos e intelectuales de la difunta izquierda. Para terminar, me ha llamado la atención la reciente entrevista de David Colon en el Manifiesto con el significativo título «La nueva frontera de los tecno-oligarcas». Desde la altura de su cátedra en Science Po de París, Colon afirma que «los multimillonarios de la tecnología pretenden destronar la política en favor de la tecnología, la inteligencia artificial, es decir, las herramientas que han hecho su fortuna.» Parloteando, el mismo día de la elección de Trump, sobre las «buenas» democracias occidentales que hay que salvar porque están siendo seriamente amenazadas por las «malas» autocracias del resto del mundo, el buen profe «izquierdista» ni siquiera se da cuenta del sinsentido de sus afirmaciones. Ninguna tecnología ha sustituido ni sustituirá a la política: Elon Musk & Co. ya son los nuevos líderes políticos del capitalismo del siglo XXI....

Posdata
Como sabemos, el capitalismo de plataforma basa su rentabilidad en la transformación de datos de valor de uso a valor de cambio (el llamado valor de red). El caso de Equalize no es una excepción. La cuestión democrática tiene relativamente poco que ver. Es capitalismo, ¡carajo! La venta de datos manipulados, gestionados, seleccionados y perfilados por la plataforma Beyond es, de hecho, el principal negocio de la operación. Por lo que hemos podido leer de las interceptaciones telefónicas publicadas en algunos periódicos, una simple y única solicitud de información (que no requería ninguna investigación especial ad hoc) tenía un coste medio de unos 200 euros. El coste de obtención de esta información era más o menos de 60 euros, con un margen de beneficio ciertamente importante. El hecho que hay que recordar es que esta información se obtiene perfilando los actos de la vida cotidiana de cada uno de nosotros, sin excepción. De hecho, las recientes tecnologías algorítmicas y de computación en la nube permiten catalogar, seleccionar, manipular y clasificar los datos brutos resultantes del uso de apps en teléfonos móviles, tabletas y ordenadores en datos legibles y vendibles, en función de las necesidades del cliente y de la empresa. No es casualidad que esto se denomine inteligencia empresarial. Lo que es relativamente nuevo (al menos para Italia) es la peculiaridad de los datos procesados por la plataforma Equalize/Beyond: se trata, de hecho, de datos extremadamente sensibles que tienen que ver con la privacidad y la seguridad, por lo tanto, datos con un valor añadido muy alto. Ya no estamos sólo ante el valor directo de la vida y el devenir del beneficio, sino ante el devenir «político» del beneficio, con todas las implicaciones que ello conlleva (Andrea Fumagalli).

NOTAS:

[1] Zuboff, Shoshana. La era del capitalismo de la vigilancia: La lucha por un futuro humano frente a las nuevas fronteras del poder, Paidós 2020
[2] Griziotti, Giorgio. Cronache del Boomernauta (Crónicas del Boomernauta). Ediciones Mimesis, 2023 [de próxima publicación en español]
[3] El complejo y extenso sistema de información Inter fuerzas, que se divide en 13 áreas de aplicación principales en las que fluye todo tipo de información, desde denuncias e investigaciones, desde la gestión de armas al control de extranjeros, desde la inteligencia policial al seguimiento de licitaciones.


GIORGIO GRIZIOTTI
Equalize the world (Égaliser le monde)


Giorgio Griziotti, Effimera, 16/11/2024
Traduit par Fausto Giudice,
Tlaxcala

L’autre jour, débarqué à l’aéroport d’Orly en provenance d’Italie, je marchais avec les autres passagers vers la sortie quand, à un certain moment, une file d’attente s’est formée devant un tunnel lumineux dont les portes ne laissent passer qu’une seule personne à la fois. Un système supplémentaire de contrôle et de détection automatique, comme si, au cours du voyage aérien, le passager, déjà contrôlé à l’embarquement, pouvait se procurer des armes, des drogues ou d’autres produits illicites. Cette énième nouveauté aéroportuaire anxiogène est l’une des nombreuses manifestations de l’obsession sécuritaire omniprésente dans le réel comme dans le virtuel, accompagnée d’une rhétorique qui alimente la perception d’un danger permanent comme la promotion d’une culture de la peur.

En réalité, le danger existe souvent parce que les partisans du discours sécuritaire et les agents du cyberespionnage sont dans le même camp et se nourrissent les uns des autres.

Equalize, la société italienne d’analyse de risques - lisez espionnage industriel et pas seulement, puisqu’elle compte parmi ses clients le Mossad et le Vatican - pour les entreprises, qui fait actuellement l’objet d’une enquête, est exemplaire en ce sens : son propriétaire, en plus d’être président de la Fondation de la Foire de Milan, nommé en 2022 par le leader de la Lega et président de la Chambre des députés Lorenzo Fontana, et conseiller de l’Université Bocconi, entretenait des liens étroits avec de hauts fonctionnaires, dont le président du Sénat et la ministre du Tourisme Daniela Santanchè, qui a fait l’objet de plus d’une enquête.

Equalize est donc une illustration contemporaine de la nouvelle dynamique de pouvoir entre contrôleurs et contrôlés à l’ère du « capitalisme de surveillance »[1]. Lorsque Zuboff a écrit ce livre il y a quelques années, elle espérait que le capitalisme pourrait être réformé. Aujourd’hui, un fait marquant semble définitivement démentir cette hypothèse : la montée en puissance d’Elon Musk.

Comme le racontent ceux qui ont pu faire des incursions dans le futur [2], l’arrivée fracassante de Musk dans les sphères de la gouvernance scelle lentanglement (intrication) entre l’État et les techno-tycoons ou techno-oligarques, comme on voudra les appeler. Depuis l’ère industrielle, le grand capital avait l’habitude d’acquérir et de contrôler les médias grand public de l’époque, mais nous assistons aujourd’hui à un saut quantique sans précédent. Les dix-sept milliards d’impressions générées par Musk avec ses seuls gazouillis pendant la campagne électorale exercent une influence biopolitique incomparable même à celle du précurseur Berlusconi avec ses médias électriques à la Mc Luhan. C’est précisément la possession d’énormes quantités de données qui permet aux plateformes du neurocapitalisme, largement autonomes dans la définition de leurs propres règles de fonctionnement, d’exercer une influence significative sur les récits, les perceptions, les émotions et les décisions. Ce pouvoir façonne activement les élections, les marchés et même les relations personnelles, redéfinissant leur dynamique et orientant leur développement de manière profonde et omniprésente.

Pour en revenir à Equalize, il n’est pas surprenant que, dans ce contexte mondial, les acteurs intermédiaires émergent également comme de nouveaux centres de pouvoir privé. Grâce à l’intelligence artificielle, à l’exploration de données et au piratage, ils parviennent à transformer l’information en un instrument de coercition et de contrôle.
Dans ce cas précis, l’ambition d’Equalize était de devenir une sorte de « Google du renseignement ». Pour ce faire, elle avait développé une plateforme appelée Beyond, qui permettait d’obtenir des rapports sophistiqués simplement en introduisant une requête sur une personne ou une entreprise. Ces rapports proposent des analyses détaillées et suggèrent, le cas échéant, des réflexions ou des enquêtes plus approfondies.

Jusqu’à présent, Beyond pouvait sembler similaire à d’autres plateformes légales. Cependant, sa nature profondément illicite, telle qu’elle a été découverte par les enquêteurs, réside dans l’obtention illégale d’informations à partir de bases de données protégées et confidentielles grâce à l’utilisation d’un logiciel malveillant de type RAT (Remote Access Trojan), qui permet d’obtenir un contrôle à distance complet du système cible.
Parmi les bases de données attaquées figurent celles de l’Agence des impôts [système Serpico qui mesure l’adéquation entre le niveau de vie des contribuables et leur déclaration, NdT] , de l’Istat (Institut national de statistiques), de l’INPS (Institut national de sécurité sociale), du Registre national d’état-civil (ANPR), du Système d’information monétaire (Siva) de l’Automobile Club d’Italie (ACI), mais surtout le SDI, le système d’investigation du ministère de l’Intérieur[3].
La relative facilité avec laquelle Equalize/Beyond a réussi à télécharger des données directement à partir des serveurs du ministère de l’Intérieur, grâce aussi à des complicités et à des infiltrations, montre que même les bases de données les plus sensibles gérées par les organes centraux de l’État, qui devraient être hyperprotégées, sont désormais vulnérables et se retrouvent sur le marché noir des données volées. C’est probablement aussi le résultat de la sous-traitance croissante de certains des nœuds les plus critiques du fonctionnement de l’État au secteur privé. Il s’agit d’une érosion non seulement des frontières entre le public et le privé, mais aussi de celles entre ceux qui contrôlent et ceux qui sont contrôlés.
Les utilisateurs, souvent sans en être conscients, contribuent volontairement à leur propre surveillance en utilisant des appareils connectés et des plateformes numériques. Cette « surveillance participative » génère une boucle de rétroaction continue, dans laquelle les données produites sont retraitées pour influencer les individus mêmes qui les ont générées. Un exemple de ce mécanisme peut également être trouvé dans le cas d’Equalize, où, comme l’a expliqué un responsable, des rapports détaillés sur les visites du site étaient collectés chaque jour, y compris des informations sur qui s’était connecté, d’où, avec quel appareil et quel navigateur. Ce processus a permis d’établir un profil approfondi des utilisateurs, en contrôlant non seulement qui accède à la plateforme, mais aussi ce qu’ils recherchent.
Equalize n’est probablement que le premier grand cas à émerger, tandis que d’autres en Italie, en Europe et ailleurs continuent d’opérer dans l’ombre. Ils sont les symptômes collatéraux et locaux de la vague de techno-solutionnisme fasciste qui porte le coup de grâce aux démocraties occidentales désormais irréformables, comme l’affirme Emanuele Braga dans un récent article d’Effimera où il dénonce la mauvaise foi (stupide) des politiciens et des intellectuels de la défunte gauche. Pour conclure, j’ai été frappé par la récente interview de David Colon dans le Manifesto sous le titre significatif « La nouvelle frontière des techno-oligarques ». Du haut de sa chaire de Science Po à Paris, Colon affirme que « les milliardaires de la technologie entendent détrôner la politique au profit de la technologie, de l’intelligence artificielle, c’est-à-dire des outils qui ont fait leur fortune ». Déblatérant, le jour même de l’élection de Trump, sur les « bonnes » démocraties occidentales à sauver parce qu’elles sont gravement menacées par les « mauvaises » autocraties du reste du monde, notre bon prof de « gauche » ne se rend même pas compte de l’ineptie de ses affirmations. Aucune technologie n’a pris ou ne prendra la place de la politique : Elon Musk & Co. sont déjà les nouveaux leaders politiques du capitalisme du XXIe siècle...

Post-scriptum
Comme nous le savons, le capitalisme de plateforme fonde sa rentabilité sur la transformation des données de la valeur d’usage en valeur d’échange (la soi-disant valeur de réseau). Le cas d’Equalize ne fait pas exception. La question démocratique n’a pas grand-chose à voir là-dedans. C’est du capitalisme, chéri·e ! La vente de données manipulées, gérées, sélectionnées et profilées par la plateforme Beyond est en fait l’activité principale de l’opération. D’après ce que nous avons pu lire des interceptions téléphoniques publiées dans certains journaux, une simple et unique demande d’information (qui ne nécessitait pas d’enquête spéciale ad hoc) avait un coût moyen d’environ 200 euros. Le coût d’obtention de ces informations était plus ou moins de 60 euros, avec une marge bénéficiaire certainement importante. Ce qu’il faut retenir, c’est que ces informations sont collectées en profilant les actes de la vie quotidienne de chacun d’entre nous, sans exception. En effet, les récentes technologies algorithmiques et de cloud computing permettent de cataloguer, sélectionner, manipuler et classer les données brutes résultant de l’utilisation d’apps sur les téléphones mobiles, les tablettes et les ordinateurs en données lisibles et vendables, en fonction des besoins du client et de l’entreprise. Ce n’est pas un hasard si l’on parle d’intelligence économique. Ce qui est relativement nouveau (du moins pour l’Italie), c’est la particularité des données traitées par la plateforme Equalize/Beyond : il s’agit en effet de données extrêmement sensibles, liées à la vie privée et à la sécurité, donc de données à très haute valeur ajoutée. Nous ne sommes plus seulement confrontés à la vie directement valorisée et au devenir du profit, mais au devenir « politique » du profit, avec toutes les implications que cela comporte (
Andrea Fumagalli).

NOTES

[1] Zuboff, Shoshana. L’Âge du capitalisme de surveillance, Zulma 2022
[2] Griziotti, Giorgio. Cronache del Boomernauta (Chroniques du Boomernaute) Éditions Mimesis, 2023 (à paraître en français en 2025)

[3] Le système d’information interforces, complexe et étendu, est divisé en 13 domaines d’application principaux dans lesquels circulent toutes sortes d’informations, des plaintes aux enquêtes, de la gestion des armes au contrôle des étrangers, du renseignement policier au suivi des appels d’offres pour les marchés publics.


GIORGIO GRIZIOTTI
Equalize the world

Giorgio Griziotti, Effimera, 16/11/2024
Translated by Fausto Giudice, Tlaxcala

The other day, disembarking at Orly airport from Italy, I was heading with other passengers toward the exit when at one point a queue formed in front of a lighted tunnel with doors that let in one person at a time. Yet another automatic control and detection system, as if during air travel the passenger, already checked at boarding, could obtain weapons, drugs or other illicit products. This umpteenth anxiety-provoking airport novelty is one of many manifestations of the ubiquitous securitarian obsession in the real as well as the virtual accompanied by rhetoric that feeds the perception of continuous danger as promoting a culture of fear.


In fact, the danger often exists because proponents of the securitarian narrative and agents of cyberespionage are in the same camp and feed off each other.
Equalize, the now-investigated Italian corporate risk analysis company-read industrial espionage and not just industrial espionage since clients include the Mossad and the Vatican-is exemplary in this regard: its owner, in addition to being president of the Milano Fair Foundation, appointed in 2022 by the League member and Chamber of deputies chairman Lorenzo Fontana, and an advisor to Bocconi University, had close ties with senior government figures including none other than the president of the Senate and the much-investigated minister of tourism Daniela Santanchè.
Equalize is thus a contemporary illustration of the new power dynamics between controllers and controlled in the era of “Surveillance Capitalism”[1]. Zuboff, when she wrote the book a few years ago, hoped that capitalism was reformable; today a striking fact seems to disprove this assumption once and for all: the rise to power of Elon Musk.
As recounted by those who have been able to make forays into the future,[2] Musk's smashing arrival in the spheres of governance seals the entanglement between the state and techno-tycoons or techno-oligarchs, whatever you want to call them. Since the days of the industrial era, big business has been used to acquire and control the then mainstream media but now we are witnessing an unprecedented quantum leap. The seventeen billion impressions generated by Musk alone with his tweets during the election campaign exert a biopolitical influence incomparable even to that of the precursor Berlusconi with his electric media à la Mc Luhan. It is precisely the possession of enormous amounts of data that enables the platforms of neurocapitalism, largely autonomous in defining their own rules of operation, to exert relevant influence on narratives, perceptions, emotions and decisions. This power actively shapes elections, markets and even personal relationships, redefining their dynamics and directing their developments in profound and pervasive ways.
Now, returning to Equalize, it is not surprising that, in such a global context, intermediary actors are also emerging as new centers of private power. Through the use of artificial intelligence, data mining and hacking, they are managing to turn information into a tool of coercion and control.
In this particular case, Equalize's ambition was to become a kind of “Google of intelligence.” To this end, it had developed a platform called Beyond, which allowed for sophisticated reports simply by entering a query about a person or company. These reports offered detailed analysis and suggested further insights or investigation if needed.
Up to this point, Beyond might seem similar to other legal platforms. However, its deeply illicit nature, as discovered by investigators, lies in illegally obtaining information from protected and confidential databases through the use of RAT (Remote Access Trojan) malware, with which to gain full remote control of the target system.
Among the databases attacked are those, of the Internal Revenue Service [Serpico system, measuring the match between taxpayers' standard of living and their tax returns, Transl. note]), Istat (National institute of statistics), INPS (National Institute of Social Welfare), the National Registry Office (ANPR), the Currency Information System (Siva) of the Automobile club Italia (Aci), but above all the SDI,  the Survey System of the Ministry of the Interior[3].
The relative ease, thanks in part to complicity and infiltration, with which Equalize/Beyond succeeds in downloading data directly from the Ministry of the Interior's servers highlights how even the most sensitive databases, managed by the central organs of the State, which should be hyper-protected, are now vulnerable and end up in the black market of stolen data. This is probably also the result of the increasing subcontracting of some of the most critical nodes of state functioning to the private sector. It is an erosion not only of the boundaries between public and private, but also of those between those who control and those who are controlled.
Users, often without being aware of it, voluntarily contribute to their own monitoring through the use of connected devices and digital platforms. This “participatory surveillance” generates a continuous feedback loop, in which the data produced is reprocessed to again influence the very individuals who generated it. An example of this mechanism can also be found in the case of Equalize, where, as one manager explained, detailed reports on site visits were collected daily, including information on who had logged in, from where, with what device and browser. This process allowed in-depth profiling of users, monitoring not only who accessed the platform, but also what they searched for.
Equalize is probably only the first major case to emerge, while others in Italy, Europe and elsewhere continue to operate in the shadows. They are the collateral and local symptoms of the wave of fascist techno-solutionism that gives the coup de grace to the now unreformable Western democracies as Emanuele Braga argues in a recent article in Effimera in which among other things he denounces the (stupid) bad faith of politicians and intellectuals of the late left. In this regard, to conclude, I was struck by the recent interview of David Colon, to the Manifesto with the significant title “The new frontier of the techno-oligarchs.” From the height of his chair at Science Po in Paris, Colon states that “tech billionaires intend to dethrone politics in favor of technology, artificial intelligence, in other words the tools that have made their fortunes.” Babbling, on the very day of Trump's election, about the “good” Western democracies to be saved because they are being seriously endangered by the “bad” autocracies of the rest of the world, the good “leftist” prof. does not even realize the nonsense of his claims. No technology has taken or will take the place of politics while Elon Musk & Co. are already the new political leaders of 21st century capitalism...

Post-scriptum
As we know, platform capitalism bases its profitability in the transformation of data from use value to exchange value (the so-called network value). The Equalize case is no exception. The democratic issue has relatively little to do with it. It is capitalism, my dear! The sale of data manipulated, managed, selected and profiled by the Beyond platform is in fact the main business of the operation. From what could be read from telephone intercepts published in some newspapers, a simple and single request for information (requiring no special ad hoc investigation) had an average cost of about 200 euros. The cost of retrieving such information was more or less 60 euros, with a certainly significant profit margin. The fact to remember is that this information is gathered from the profiling of the acts of daily life of each of us, bar none. In fact, recent algorithmic and cloud computing technologies make it possible to catalogue, select, manipulate, and classify the raw data that comes from the use of apps on cell phones, tablets, and computers into readable and saleable data, depending on the needs of the customer and the business. Not surprisingly, this is referred to as business intelligence. What is relatively new (at least for Italy) is the particularity of the data processed by the Equalize/Beyond platform: it is, in fact, extremely sensitive data that have to do with the issue of privacy and security, thus data with very high added value. We are no longer only faced with life being directly put to value and the becoming annuity of profit, but with the “political” becoming of profit, with all the implications that this entails (Andrea Fumagalli)

NOTES
[1] Zuboff, Shoshana. The Age of Surveillance capitalism. PublicAffairs, 2019.
[2] Griziotti, Giorgio. Cronache del Boomernauta (Chronicles of the Boomernaut) Mimesis Editions, 2023 (to be published in English in 2025)
[3] The complex and extensive interagency information system, which is divided into 13 main application areas into which all kinds of information flows from complaints and investigations, from weapons management to foreigner control, from police intelligence to tender monitoring.


17/08/2024

RYAN GRIM
Alors qu’Elon Musk se bagarre avec le Royaume-Uni et l’UE à propos de la censure des médias sociaux, Israël emprisonne des citoyens pour des posts Instagram

Ryan Grim, Drop Site News, 14/8/2024
Traduit par Fausto Giudice, Tlaxcala

Elon Musk et sa légion de défenseurs de la liberté d’expression sur Twitter se sont récemment retrouvés dans une bataille avec le gouvernement britannique, ainsi qu’avec l’Union européenne, à la suite des émeutes raciales qui ont secoué le pays ce mois-ci. Le premier ministre britannique Keir Starmer et d’autres membres du gouvernement ont attaqué la plateforme de médias sociaux de Musk pour avoir diffusé de fausses informations sur les immigrés, tandis que Musk a riposté vigoureusement et averti que les menaces de censure de la parole conduisaient inévitablement à l’autoritarisme.

“One two three, votre haine c’est mon grisbi !”
Ben Jennings, The Guardian

Malgré toutes ses préoccupations concernant la liberté d’expression au Royaume-Uni, Musk n’a rien dit de la campagne de censure bien plus agressive actuellement menée en Israël, un pays dont il soutient bruyamment les dirigeants. La répression est le résultat de l’application grossière d’une loi israélienne qui peut criminaliser des actes aussi inoffensifs que l’affichage d’un drapeau palestinien sur les médias sociaux.

À la suite de l’attaque du 7 octobre réalisée par le Hamas, le procureur général d’Israël, Amit Isman, a modifié la procédure légale pour permettre à la police de mener des enquêtes pour incitation ou soutien au terrorisme sans l’approbation des procureurs. La Knesset a ensuite élargi la loi en la modifiant de manière à ce que la simple consommation de médias particuliers ou de médias sociaux soit considérée comme un délit, plutôt que la simple publication ou distribution de ces médias. Dans les mois qui ont suivi, une répression véritablement draconienne s’est abattue sur la liberté d’expression en ligne en Israël.

Selon Adalah, le centre juridique pour les droits des Arabes en Israël, plus de 400 personnes, dont de nombreux citoyens arabes d’Israël, ont été arrêtées et placées en détention pour des motifs liés à leur activité sur les médias sociaux. Environ 190 d’entre elles ont été maintenues en détention tout au long de la procédure judiciaire qui, dans de nombreux cas, peut durer des mois et inclure des conditions d’enfermement brutales au sein du système pénal israélien.

Il est difficile d’obtenir des données complètes. Mais selon les données de la police citées par l’organisation de surveillance Shomrim, également connue sous le nom de Centre pour les médias et la démocratie en Israël, en mai de cette année, le procureur de l’État avait autorisé la police à ouvrir des enquêtes sur 524 messages publiés sur les médias sociaux. Ce chiffre est probablement sous-estimé, car il n’inclut pas les enquêtes sur les activités des médias sociaux ouvertes indépendamment par la police, ni d’autres poursuites qui ont été rapportées publiquement, mais qui n’apparaissent pas sur la liste de Shormin.

L’un des premiers posts arrêtés est celui d’un certain Yarmuk Zuabi, propriétaire du restaurant Al Sheikh à Nazareth. En octobre dernier, Zuabi a remplacé sa photo de profil sur WhatsApp par un drapeau palestinien et a publié la caricature suivante sur son compte :


La caricature, qui visait à critiquer les différences de réaction internationale aux conflits ukrainien et palestinien, ne parlait pas de terrorisme ni de justification de la violence. Il n’en fallait pas plus pour que la police s’en prenne violemment à Zuabi.

« Deux voitures de police se sont arrêtées avec huit officiers », a déclaré plus tard Zuabi à Shomrim, dans un rapport publié cette année sur la liberté d’expression en Israël. « Lorsqu’ils m’ont emmené, je n’étais pas menotté. Je connais la plupart des policiers de Nazareth, alors quelqu’un m’a appelé pour que je sorte et m’a dit que j’étais convoqué pour un interrogatoire au commissariat. Un autre policier a saisi mon téléphone, qui était sur la table, et l’a confisqué. Au poste et pendant l’interrogatoire, j’ai été menotté ».

19/08/2021

JONATHAN COOK
¿Cómo afrontar el apocalipsis climático de la mejor manera posible? Las fantasías del búnker de los multimillonarios se popularizan

Jonathan Cook, CounterPunch, 18/8/2021
Traducido del inglés por Sinfo Fernández

Jonathan Cook ((1965) es un escritor británico y periodista independiente afincado desde 2001 en Nazaret, que escribe principalmente sobre el conflicto palestino-israelí. Ha ganado el Premio Especial de Periodismo Martha Gellhorn en 2011.
Entre sus libros destacan Israel and the Clash of Civilisations: Iraq, Iran and the Plan to Remake the Middle East (Pluto Press) y Disappearing Palestine: Israel’s Experiments in Human Despair (Zed Books).


Al llevar varios años escribiendo sobre los medios de comunicación, me he vuelto cada vez más sensible a la forma en que, como consumidores de noticias, estamos sometidos a la ideología, las arenas invisibles y cambiantes de nuestro sistema de creencias.

Por supuesto, esas creencias no son innatas. ¿Cómo podrían serlo? No nacemos con un software precargado como el de un ordenador, aunque nuestro “hardware” mental pueda moldear el tipo de información que somos capaces de procesar y cómo lo hacemos.

Y, a pesar de lo que podamos imaginar, nuestro sistema de creencias no se ha autogenerado realmente, sino que viene dictado por las experiencias de la vida. No son solo los acontecimientos del mundo real los que determinan nuestros valores y puntos de vista. Los acontecimientos y las experiencias se interpretan y se les da un significado en virtud de esas creencias y valores. Por eso es muy posible, incluso común, que tengamos creencias contradictorias al mismo tiempo: como preocuparnos por la amenaza que supone el cambio climático para el futuro de nuestros hijos, mientras apoyamos sistemas políticos comprometidos con la construcción de más carreteras y pistas de aterrizaje.

Los psicólogos tienen un término para este fenómeno: disonancia cognitiva.

La ideología no es un fenómeno que se produzca por sí mismo, sino que nuestro paisaje ideológico se construye socialmente y se nos impone en gran medida desde el exterior. La ideología enmarca las experiencias para nosotros, añadiendo una capa oculta de interpretación que nos anima a dar sentido al mundo de forma útil. Por tanto, la pregunta más liberadora que podemos hacernos es: ¿a quién le resulta útil una determinada ideología?

Fábrica papelera en Halsey, Oregón
(Foto: Jeffrey St. Clair)