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02/10/2022

Erste Liste der ermordeten Demonstranten während der Proteste gegen die Tötung von Jina („Mahsa“) Amini im Iran

 Tlaxcala, 2.10.2022

Diese erste Liste von 22 Opfern wurde aus scheinbar vertrauenswürdigen Quellen am 30. September 2022 erstellt. Die eigentliche Anzahl der Opfer ist sehr wahrscheinlich höher. Hier kann man eine von Human Rights Watch aktualisierte Liste von 47 Opfern finden 


 

Name des Opfers

Info vom

Beschreibung

Quelle

Abbas Khaleghi

28.09.2022

Als Regime-Anhänger bei den Auseinandersetzungen in Ghazvin umgekommen:

https://bit.ly/3SDyCX9

Abdollah Mahmoud-Pour

28.09.2022

Der 16-jährige Abdollah Mahmoudpour aus der Ortschaft Baloo bei Oroumiye wurde bei den Demonstrationen dieser Stadt erschossen

https://bit.ly/3BOMMhF

Abdolsalam Ghader Galwan

28.09.2022

Abdolsalam Ghader Galwan, Sohn von Nader wurde am 21. September in Oshnouye bei einer Protestdemo schwer verletzt und ins Khomeini-Krankenhaus geliefert. Nach 5 Tagen starb er infolge seiner Verletzungen.

https://bit.ly/3BOMMhF

Amin Màerefat

28.09.2022

Der 16-jährige Amin Màarefat aus Oshnouye wurde bei den Protestdemonstrationen erschossen

https://bit.ly/3BOMMhF

Amir-Ali Fooladi

28.09.2022

Der 16-jährige Amir-Ali Fooladi starb bei Protestdemo in West-Isam-Abad (Shabad) aufgrund einer Schussverletzung

https://bit.ly/3BOMMhF

Danesh Rahnama

28.09.2022

Der 25-jährige Danesh Rahnama aus der Ortschaft Baloo wurde von Sicherheitsbeamten erschossen

https://bit.ly/3BOMMhF

Farjad Darvish

28.09.2022

Der 32- järige Farjad Darvishi, sohn von Younes aus Baloo bei Oroumieh wurde von Sicherheitskräften erschossen

https://bit.ly/3BOMMhF

Fereidoon Mahmoodi

21.09.2022

Fereidoon Mahmoodi aus Saghez starb bei den dortigen Demonstrationen .

https://bit.ly/3BOMMhF

Fòad Ghadimi

28.09.2022

Fòad Ghadimi, Sohn von Andollah , wurde bei einer Demo  in Divandarreh schwer verletzt und starb nach 3 Tagen am 19. September im Kousar-Krankenhaus.

https://bit.ly/3BOMMhF

Hajar Abbasi

21.09.2022

Hajar Abbasi wurde bei den Protestdemonstrationen in Mahabad getötet.

https://bit.ly/3BOMMhF

Iman Mohammadi

28.09.2022

Iman Mohammadi wurde bei den Protestdemonstrationen in West-Isam-abad erschossen.

https://bit.ly/3BOMMhF

Milan Haghighi

28.09.2022

Der 16-jährige Milan Haghighi, Sohn von Salim, wurde bei Protestdemonstrationen in Oshnouye erschossen

https://bit.ly/3BOMMhF

Minou Majidi

28.09.2022

Minou Majidi aus Ghasre Shirin wurde bei Demonstrationen in Kermanshah erschossen

https://bit.ly/3BOMMhF

Mohsen Gheisari

28.09.2022

Mohsen Gheisari aus Ilam wurde am 21 September bei Protestdemonstationen wegen der Ermordung Mahsa Aminis von Sicherheitskräften erschossen

https://bit.ly/3BOMMhF

Mohsen Mohammadi

28.09.2022

Sohn von Khalife- Masoud starb in Folge seiner schweren Verletzungen bei Protestdemonstrationen in der kurdischen Stadt Divandarreh in einem Krankenhaus in Sanandaj

https://bit.ly/3BOMMhF

Rasul Din-Mohammadi

28.09.2022

Als mobilisierter Regime-Anhänger bei den Auseinandersetzungen in Meshed umgekommen:

https://bit.ly/3SDyCX9

Reza Lotfi

28.09.2022

Kam in Folge einer Schussverletzung bei den Demonstrationen in Dehkalan um.

https://bit.ly/3BOMMhF

Reza Shahparnia

28.09.2022

Der 23-jährige Reza Shahparnia, Sohn von Morteza, bekam direkt ins Herz einen Schuss; außerdem hatte er in seiner Leiche 200 Schrott-Kugeln.

https://bit.ly/3BOMMhF

Sadreddin Litani

28.09.2022

Der 21-jährige Sadreddin Litani, Sohn von Ghaader wurde bei Protestdemonstrationen in Oshnouye erschossen

https://bit.ly/3BOMMhF

Sáid Mohammadi

28.09.2022

Der 21-jährige Sàid Mohammadi kam bei den Protestdemonstrationen in West-Islam-abad (Shabad) infolge einer Schussverletzung um.

https://bit.ly/3BOMMhF

Samad Barginia

30.09.2022

Er ist am 28.Sept. nach einer Woche Liegen in Khomeini-Krankenhaus in Oroumiye infolge seiner von Antiaufruhrkräften verübten Schußverletzung gestorben. Er war 52 und hatte 2 Kinder

https://bit.ly/3CmU8dz

Zakariya Khial

28.09.2022

Der 16- jährige Zakariya Khial aus Piranshahr wurde bei den dortigen Demonstrationen erschossen.

https://bit.ly/3BOMMhF

 

 

02/11/2021

CHRISTOPHE KOESSLER
Nach dem verdächtigen Tod von Alfredo Camelo: kolumbianische Flüchtlinge in der Schweiz werden von Paramilitärs bedroht

 Wir veröffentlichen die Übersetzung dieser zwei Artikel aus der Genfer Tageszeitung Le Courrier, die bei allen kolumbianischen Flüchtlingen in Europa und anderswo sowie bei allen Personen, die die Rechte der Völker und der Menschen verteidigen, Besorgnis erregen sollten.-Tlaxcala

Bedrohung für KolumbianerInnen in der Schweiz

 Christophe Koessler, Le Courrier, 27-10-2021
Übersetzt von Alexia Ertl-Bunke, Tlaxcala

Christophe Koessler ist Journalist bei der Schweizer Tageszeitung Le Courrier. @ChrisKoessler

Der Genfer Aktivist Alfredo Camelo, der im September tot aufgefunden wurde, soll mit einer Schusswaffe erschossen worden sein. Diese Informationen sind mit Vorsicht zu genießen, aber sie sind Teil einer wachsenden Bedrohung für kolumbianische AktivistInnen.

Im Mai 2021 riefen die Demonstranten die Vereinten Nationen und die Schweizer Behörden auf, von Bogotá die Achtung des menschlichen Lebens und des Demonstrationsrechts zu fordern. Foto Alle Rechte vorbehalten

Am Sonntagmorgen fand ein bekannter schweizerisch-kolumbianischer Aktivist in Genf auf der Felge seines Autos die Aufschrift „AUC“, für Autodefensas unidas de Colombia (Vereinigte Bürgerwehren Kolumbiens), den Namen der rechtsextremen paramilitärischen Miliz. In Kolumbien kommt die Inschrift einer Todesdrohung gleich. Bei näherer Betrachtung stellt der Menschenrechtsverteidiger in Begleitung eines Polizeibeamten fest, dass sein Reifen durch eine Lochung beschädigt wurde, die dazu führen könnte, dass er platzt, wenn das Fahrzeug mit voller Geschwindigkeit losfährt - diese Hypothese wird dem Aktivisten zufolge von dem Polizeibeamten erwähnt. „Für mich ist das ein Anschlag auf mein Leben und das meiner Familie“, sagte der Aktivist, der gestern Anzeige erstattete.

Der Fall hat einen besonderen Nachhall, da Le Courrier fast zur gleichen Zeit eine weitere Information erhielt, die noch überprüft werden muss. Der kolumbianische Aktivist Alfredo Camelo, dessen Leiche Anfang September am Ufer der Rhône gefunden wurde, war angeblich mit einer Schusswaffe erschossen worden. Wir haben dies von einer Polizeiquelle erfahren, die sich wahrscheinlich versehentlich einer der Redaktion bekannten Person anvertraut hat.

Gerücht oder Information? Zum jetzigen Zeitpunkt steht fest, dass mehr als anderthalb Monate nach den Ereignissen die Ermittlungen zu den Umständen seines Todes, mit denen die Genfer Staatsanwaltschaft betraut ist, noch nicht abgeschlossen sind. Wenn es ein Selbstmord war, warum braucht die Justiz dann so lange, um diese Theorie zu bestätigen, fragen die Angehörigen?

Auf Anfrage von Le Courrier antwortete die Staatsanwaltschaft, die als einzige befugt ist, sich zu diesem Fall zu äußern, dass sie „angesichts der laufenden Ermittlungen, die darauf abzielen, die Umstände und Ursachen des Todes zu ermitteln, keine Informationen weitergibt“.

Paramilitärs in der Schweiz?

Das beruhigt weder die GenossInnen und FreundInnen von Alfredo Camelo noch erst recht nicht die kolumbianischen Aktivisten, die in der Schweiz zahlreich sind. Am 27. September reichte Nationalrätin Stéfanie Prezioso (Grüne Fraktion/Ensemble à gauche) eine Anfrage an den Bundesrat ein, in der sie ihre Sorge um die Sicherheit der politischen Flüchtlinge in unserem Land nach dem Tod des Aktivisten zum Ausdruck brachte.

In ihrer Antwort erklärte die Schweizer Regierung, sie sei über den Fall Camelo nicht informiert worden. Ganz allgemein, ohne sich zur Sicherheit der kolumbianischen Exilanten zu äussern, antwortete sie summarisch: „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich Personen, die den kolumbianischen Paramilitärs nahe stehen, in der Schweiz aufhalten“.

In den letzten Wochen haben andere Ereignisse diese Hypothese bestätigt. Letzten Donnerstag wurde ein Zoom-Treffen von Mitgliedern der Partei Colombia Humana in der Schweiz von einem Mann geknackt, der die Teilnehmer und ihre Familien mit dem Tod bedrohte und sich dabei der mafiösen und unverschämten Sprache der Paramilitärs bediente.