Dieser Mann gab zu, in der Vergangenheit als
Missionar tätig gewesen zu sein und es nun zu „bereuen“. Seine Familie wurde
nach dem Tod seiner Mutter an Krebs von der ultra-orthodoxen Gemeinde
unterstützt. Der Vater war als Mohel [Beschneider] tätig; die Ermittler
sagen, dass sie sich als Juden ausgaben, um sich in Israel niederzulassen.
Die Familie Elk aus New Jersey wurde in Jerusalem zur Familie „Elkohen“.
„Rabbi Michael“ hat es nach dem Tod seiner Frau Amanda geschafft, 13.000 Euro
Spenden zu sammeln.
Sonntag befand sich die jüdische
ultra-orthodoxe Gemeinde des Viertels von French Hill in Jerusalem vollkommen
unter Schock, als sich ein bekanntes Mitglied der Gemeinde als verdeckter
christlicher Missionar enttarnt hatte.
Beyneynu,
eine gemeinnützige Organisation, welche die Tätigkeit der Missionare in
Israel überwacht, hat Sonntag erklärt, dass sie „dem Fall des illegalen
Missionars von French Hill schon seit Jahren nachging“. Sie hätte nun aber
das Ziel verfolgt, ihn zu entpuppen „weil einer der Kinder des Missionars in
der Schule Proselytismus betrieb“.
Die hebräischen Medien haben erklärt,
dass der Mann, der öffentlich nicht identifiziert worden war, sich als
Rabbiner, Kohen (Priester), Schreiber und Mohel ausgegeben hatte, der
rituelle Beschneidungen durchführte.
Man hat außerdem entdeckt, dass er gar
nicht aus einer jüdischen, sondern aus einer christlichen Familie aus New
Jersey in den USA stammt und seine Dokumente gefälscht hatte, um
nachzuweisen, dass er jüdischer Herkunft war, um gemäß dem Aliya-Gesetz nach
Israel auswandern zu können.
„Wir sind überzeugt, dass die jüdischen
Behörden alles zu werden, um diese Bedrohung abzuwenden und schnellstens
Schutzmaßnahmen ergreifen werden, um die jüdische Gemeinde zu schützen“, so
die Erklärung von Beyneynu.
Die ultra-orthodoxe Webseite Behadrei
Haredim hat berichtet, dass, als die Ehefrau des vor kurzem verstorbenen
Mannes vor Jahren an Krebs erkrankte, ihren Freunden vollkommen
unverständliche Dinge erzählt hatte, worauf die Ermittlungen dann eingestellt
wurden.
Die Ehefrau hatte nämlich zu Unrecht
behauptet, die Tochter von Holocaustüberlebenden zu sein.
Die Ermittler fanden heraus, dass die
Eltern der Familie in den USA keine Juden waren und missionarische Dokumente
in den sozialen Medien veröffentlichten, so der Bericht. Der verstorbene
Vater des Mannes war in einem nicht-jüdischen Friedhof begraben. Aus einer
Todesanzeige geht hervor, dass er zur mennonitischen Kirche der Freundschaft
gehörte.
Beyneynu hat erklärt, „sich eingehend
mit jedem Beweismittel auseinandergesetzt zu haben, bevor er die Sache
öffentlich gemacht hatte,“ ohne aber die Beweismittel im Detail anzuführen.
„Wir haben die Sache bisher nicht
öffentlich gemacht, da wir nicht wollten, dass der Vater in ein anderes
Viertel zieht (um seine Arbeit dort fortzusetzen). Wir verfolgten nämlich das
Ziel, seine Staatsangehörigkeit aberkennen zu lassen“, hat er Behadrei
Haredim Yoni Kayman, einem Mitglied der in die Ermittlung involvierten
Gemeinschaft, mitgeteilt.
Yoni Kayman (Screenshot/Channel 13)
Kayman zufolge hatte der falsche
Rabbiner vor kurzem auch angefangen, sich der Beweismittel zu entledigen,
indem er Inhalte aus den sozialen Medien entfernte. Er hatte auch seine
Töchter aus der örtlichen Religionsschule genommen. Daher wurde entschieden, die
Gemeinschaft über seine Tätigkeiten in Kenntnis zu setzen.
Der Nachrichtensender Channel 13 hat
Auszüge von 2011 ausgestrahlt, die den Vater zeigen, der gegenüber dem
US-Fernsehen Jesus als den Messias anerkennt.
Gegenüber Channel 13 hat der Mann verneint,
als verdeckter, christlicher Missionar zu arbeiten.
„Das ist eine Lüge. Ich bin als Jude
geboren“, hat er erklärt. Er hat aber zugegeben, 7-8 Jahre als Missionar
tätig gewesen zu sein und dies zu „bereuen“.
Die Mitglieder der Gemeinde haben ihre
Entrüstung geäußert und hervorgehoben, wie sehr sie die Familie aufgenommen
hatten. Außerdem wiesen sie auf die Tatsache hin, dass die Gemeinschaft nach
dem Tod der Frau ein Fonds ins Leben gerufen hatte, um die Familie finanziell
zu unterstützen.
„Die Familie sah vollkommen
ultraorthodox aus. Er trug einen langen Bart und einen Hut, die Jungs hatten
Schläfenlocken, die Töchter besuchten die Beis Yaakov-Schulen“, erklärte
Kayman gegenüber dem Nachrichtensender Channel 13.
„Für Jahre lang haben wir sie
unterstützt. Wir haben ihnen ihre Lebensmitteleinkäufe, die Schulbusse und
alles bezahlt. Und sie haben uns betrogen“, fügte er hinzu.
Israel kann auf eine starke
Unterstützung von Seiten der evangelischen Bewegungen aus den USA rechnen,
aber der jüdische Staat überwacht auch die Missionsarbeit im Heiligen Land.
Obwohl das israelische Gesetz weder die
Geldspende noch die Geschenken ausdrücklich verbietet, die das Ziel
verfolgen, religiöse Bekehrungen zu erwirken, werden die missionarischen
Tätigkeiten im Allgemeinen von den Behörden streng überwacht und gelten für
zahlreiche Israelis als anstößig.
Das Gesetz verbietet außerdem „jegliche
Missionstätigkeit oder Proselytenmacherei
gegenüber Minderjährigen ohne die Genehmigung der Eltern.“
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