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18/10/2025

Hitlerismus, Trumpismus, Netanjah(u)ismus, Le-Penismus, Macronismus: ein vergleichender und expressionistischer Ansatz von Emmanuel Todd


Franz. Original, 13. 10. 2025

Übersetzt von Tlaxcala


Emil Nolde, Masken III, Stillleben, 1911


Die Verweise auf die 1930er Jahre häufen sich. Die Degeneration der US-amerikanischen Demokratie scheint uns zu der der Weimarer Republik zurückzuführen. Trump führt uns durch seine Lust an Gewalt und Lüge, durch die Ausübung des Bösen, unwiderstehlich zu Hitler zurück. In Europa zwingt uns der Aufstieg von Bewegungen, die als rechtsradikal kategorisiert werden, zu dieser Rückkehr zu unserer Geschichte.

Die westlichen Gesellschaften ähneln jedoch kaum mehr dem, was sie in den 1930er Jahren waren. Sie sind überaltert, konsumorientiert, tertiär; die Frauen sind emanzipiert; persönliche Entfaltung hat die parteipolitische Bindung ersetzt. Was hat das mit den Gesellschaften der dreißiger Jahre zu tun: jung, genügsam, industriell, proletarisch, männlich, parteigebunden? Gerade diese sozial-historische Distanz hatte mich bis heute dazu veranlasst, die Parallele zwischen den „Rechtenextremen“ der Gegenwart und denen der Vergangenheit a priori für ungültig zu halten. Doch politische Doktrinen existieren, heute wie gestern, und man kann sich nicht damit begnügen, die Unmöglichkeit etwa eines Altersnazismus, eines konsumistischen Franquismus, eines Faschismus befreiter Frauen oder eines Feuerkreuzler-LGBTismus zu postulieren.

Es ist an der Zeit, die Doktrinen unserer Gegenwart mit denen der 1930er Jahre zu vergleichen. Hier die Skizze dessen, was eine vergleichende Studie von fünf historischen Phänomenen sein könnte: Hitlerismus, Trumpismus, Netanjah(u)ismus, Le-Penismus. Am Ende füge ich kurz den Macronismus hinzu. Der zentristische und europäistische Extremismus, der Frankreich ins Chaos führt, zwingt uns zu dieser Prüfung. Ist dieser Extremismus wirklich so zentristisch?

Es handelt sich um einen impressionistischen Ansatz, ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder auch nur Stringenz, dessen Ziel es ist, Fährten zu legen, nicht zu schließen. Ich überzeichne Striche und Farben, um die Konzepte zueinander in Beziehung zu setzen. Ich übertreibe bewusst, um eine sich beschleunigende Geschichte einzuholen oder gar vorwegzunehmen. „Expressionistischer Ansatz“ wäre vielleicht eine passendere Metapher.

Beginnen wir mit der allgemeinen Dimension von Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit.

Die Abweisung eines „Anderen“, der als außerhalb der nationalen Gemeinschaft definiert wird – mit sehr unterschiedlichen Intensitätsgraden –, ist dem Hitlerismus, dem Trumpismus und dem Le-Penismus gemeinsam. Im Fall des Hitlerismus und des Trumpismus ist es der – explizite oder implizite – Begriff des Rassismus, der gemeinsam ist. Juden galten im Nationalsozialismus biologisch als „Rasse“. Schwarze, jene kaum verdeckten Zielscheiben der trumpisierten Republikanischen Partei, werden ebenfalls biologisch definiert. Dem Le-Penismus hingegen können wir nur den Begriff der Xenophobie zuordnen. Araber oder Muslime werden über ihre Kultur definiert. Ein Merkmal der französischen Fixierung auf Einwanderung bleibt ihre Obsession mit dem Islam und ihre Unfähigkeit, Schwarze ins Visier zu nehmen, deren massenhafte Ankunft jedoch das neue Element des Migrationsprozesses ist. Die Quote der Mischehen schwarzer Frauen ist in Frankreich sehr hoch; in den USA bleibt sie unbedeutend.

Ein den westlichen „Populismen“ gemeinsames Merkmal ist natürlich ihre Ablehnung der Einwanderung: Reform UK, die Sverigedemokraterna (Schwedendemokraten), die AfD, Viktor Orbán in Ungarn, Recht und Gerechtigkeit in Polen, Giorgia Meloni in Italien bestehen – wie Trump oder Le Pen – die Prüfung dieses gemeinsamen Nenners. Reicht das aus, um sie als „rechtsextrem“ zu definieren, in dem Sinne, wie Nationalsozialismus und Faschismus rechtsextrem waren? Ich glaube nicht. Ein entscheidender Unterschied stellt den heutigen Populismus der hitler- oder mussolinischen Rechten gegenüber: Nationalsozialismus und Faschismus waren expansionistisch, mit dem Ziel, die Macht des deutschen (arischen) bzw. italienischen (römischen) Volkes nach außen zu projizieren. Sie waren aggressiv, nationalistisch, erobernd. Sie stützten sich auf Massenparteien. Man mag sich kaum vorstellen, dass die heutigen Populisten Nürnberger Aufmärsche organisieren. Die „Saucisson-Pinard“[Wurst und Wein]-Aperitifs des RN sind gewiss antimuslimisch, aber doch weniger eindrucksvoll als die kriegerischen Zeremonien der Nazis. Von Nürnberg nach Hénin-Beaumont? Wirklich?

Der einzige westliche Populismus, der heute den Expansionismus-Test zu 100 % bestünde, wäre der Netanyahus. Siedlungen im Westjordanland, Genozid in Gaza: eine Verbindung zwischen Hitlerismus und Netanjah(u)ismus herzustellen – ist unvermeidlich.

Die französischen, britischen, schwedischen, finnischen, polnischen, ungarischen, italienischen Fremdenfeindlichkeiten sind – im Gegensatz zu Nazismus und Faschismus – defensiv. Wir haben es nicht mit Völkern zu tun, die erobern wollen, sondern mit Völkern, die Herren im eigenen Haus bleiben wollen. Darum überwiegt heute in Europa die kulturelle Dimension gegenüber der rassischen, und deshalb kann man hier nur von Xenophobie sprechen. Diese Xenophobie ist konservativ, während der Hitler-Rassismus revolutionär war, weil er die soziale Ordnung umstülpte. Der Begriff des Nationalismus passt daher nicht auf die heutigen europäischen Populismen, ebenso wenig der Begriff „extreme Rechte“ – oder wir müssten Oxymora wie „moderater Nationalismus“ und „moderate extreme Rechte“ einführen. Ich spreche lieber von „Volkskonservatismus“.

Ich persönlich befürworte kontrollierte Einwanderung, muss jedoch die Legitimität dieser Xenophobie anerkennen, weil ich das Axiom akzeptiere, dass eine menschliche Gruppe, die eine Kultur trägt und sich als Kollektiv bewusst ist – kurz: ein Volk – das Recht hat, weiter existieren zu wollen. Konkret: Ein Volk kann seine Grenzen kontrollieren. Der Nazismus mit seinen Soldaten von Atlantik bis Wolga, die andere Völker unterwerfen oder ausrotten sollten, war etwas völlig anderes.

„Trump: Der neue Führer … Hitlers gefährlicher demagogischer Erbe“, ein Buch des ägyptischen Autors Taher Chalabi aus dem Jahr 2017, auf dem Ständer eines Trödlers in Tunis

Der Trumpismus stellt eine Mischform dar, weil er ein zentrales defensives, anti-immigrantisches Element mit einem starken Aggressionspotenzial nach außen verbindet. Es handelt sich nicht im eigentlichen Sinne um Expansionismus. Es ist die vorangegangene Expansion des US-amerikanischen Militärapparats und die Rolle des Dollars in der imperialen Ausbeutung, die die gewaltsamen trumpistischen Handlungen gegen andere Völker und Nationen ermöglichten: Venezuela, Iran, uns – die unterworfenen Völker Westeuropas – und natürlich die Araber, mit den Palästinensern als Hauptziel. Die schrittweise Integration Israels in das Imperium seit 1967 führt dazu, dass man 2025 Trumpismus und Netanjah(u)ismus kaum noch unterscheiden kann. Aber Trump, jenseits seiner nobelpreisreifen Faxen, ist der Hauptschuldige am Genozid in Gaza durch seine langfristigen Ermutigungen zur israelischen Gewalt: Diese simple Tatsache lässt den Trumpismus auf die Seite des Hitlerismus kippen. Trump sitzt weiterhin am Steuer: US-amerikanische Gasstöße und Bremsungen regulieren Netanjahus genozidale Aggressivität. Ich habe Glück: In dem Moment, da ich schreibe, weicht Trump, erschreckt über die Reaktion der arabischen Länder auf den israelischen Angriff auf Katar – zumal durch das strategische Bündnis zwischen Saudi-Arabien und Pakistan –, zurück. Er befiehlt Netanjahu, sich für den Bombenangriff in Katar zu entschuldigen, und dieser gehorcht. Trump zwingt Israel zu einem Abkommen mit der Hamas, und Netanjahu unterschreibt. Und danach? Trump ist ein Perverser – unmöglich vorauszusagen.

Der Begriff „Trumpo-Netanjah(u)ismus“, zugegeben wenig elegant, ermöglicht es, die „jüdische Frage“ als gemeinsamen Punkt der US-amerikanischen Krise 2000–2035 und der deutschen Krise 1920–1945 zu fassen.

Die radikal pro-israelische Haltung des Trumpismus kaschiert meines Erachtens einen tiefsitzenden, niederträchtigen Antisemitismus: Die Gleichsetzung aller Juden mit dem Netanjah(u)ismus – ein historisch tatsächlich monströses Phänomen, ein Krebsgeschwür der jüdischen Geschichte – wird nur dazu führen, die nationalsozialistische Vorstellung eines monströsen jüdischen Volkes zu erneuern. Ich spreche hier von einem Antisemitismus 2.0.

Mir ist bewusst, dass mir nur wenige Leser in diesem Punkt folgen werden. Doch ich spreche hier nur wie ein gewöhnlicher Prophet des Alten Testaments: „Wir sind nicht auserwählt worden, um auf der Seite der Mächtigen zu stehen. Die Geschichte hört nicht auf, uns diese Falle zu stellen.“ Wie oft glaubten Juden, durch die Starken, die Mächtigen, die Obrigkeit, ein Imperium gerettet zu sein – ja sogar durch ein Privileg ausgezeichnet – finanzieller Erfolg, intellektuelle Bedeutung, Gewicht in der bolschewistischen Partei –, um schließlich wütenden Völkern zum Fraß vorgeworfen zu werden… Mein Herz blutet, wenn ich so viele französische Juden sehe, die sich heute auf der Seite des Knüppels wähnen und Netanjahus Politik rechtfertigen. Doch die Kiefer einer Falle gehen auf. Durch Trumps Gnaden wird der ganze Planet antisemitisch. Die US-amerikanischen Juden, deren Mehrheit Netanjahus Linie ablehnt, sind weiser und gerechter. Aber schon werden Juden, die Netanjahu ablehnen – ob akademisch oder nicht –, von der Macht verdächtigt, Antisemiten zu sein. Die Perversion herrscht. Der Trumpismus herrscht.

Wann schnappt die Falle zu? Eines Tages werden die christlichen Nationen unvermeidlich ihren Frieden mit 1,6 Milliarden Muslimen machen. Dann werden die Juden von ihren Fans im Stich gelassen und, nunmehr allein, anderen wütenden Völkern zum Fraß vorgeworfen.

Die gelobten Länder folgen aufeinander, die Katastrophen folgen ihnen. „Einbruch der Nach“t, die frühe Erzählung von Isaac Asimov, diesem großen US-amerikanischen Science-Fiction-Autor, scheint mir eine Metapher für die lange Abfolge von Dramen zu sein, die die jüdische Geschichte ausmacht: Inmitten einer mächtigen Zivilisation kündigt ein prophetischer Rest eine geheimnisvolle Katastrophe an… sie kommt, überraschend… die Zivilisation bricht zusammen… dann, langsam, wird sie wiedergeboren, erblüht, überraschend…

In Wahrheit validiert schon die bloße Rückkehr der jüdischen Obsession ins Herz des Westens die Hypothese einer bedrohlichen Kontinuität zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Zombie-Protestantismus und Nationalsozialismus, Null-Protestantismus und Trumpismus

Die Wirtschaftskrise von 1929 war ein maßgeblicher, wohlbekannter Faktor der Hitlerisierung Deutschlands. Sechs Millionen Arbeitslose entzogen die deutsche Gesellschaft jeder ideologischen Rückbindung. Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit durch Hitler binnen weniger Monate besiegelte das Schicksal des Liberalismus.

Der religiöse Kontext des Aufstiegs des Nationalsozialismus, ebenso wichtig, ist weniger vertraut: Zwischen 1870 und 1930 schwand der protestantische Glaube in Deutschland – zuerst in der Arbeiterwelt, dann in den mittleren und oberen Schichten. Die katholischen Regionen hielten stand. 1932 und 1933 konnte die Karte der NS-Wähler somit mit faszinierender Genauigkeit die des Luthertums reproduzieren. Der Protestantismus glaubte nicht an die Gleichheit der Menschen. Es gab die Auserwählten, vom Ewigen schon vor ihrer Geburt dazu bestimmt, und die Verdammten. War der metaphysische protestantische Glaube erst verschwunden, blieb die hysterisierte Furcht vor der Leere seines ungleichen Inhalts – mit Juden, Slawen und so vielen anderen als Verdammten. In den Vereinigten Staaten richtete sich der Protestantismus calvinistischer Herkunft gegen Schwarze. Das calvinistische Volk, an die Bibel fixiert, identifizierte sich mit den Hebräern, was den US-amerikanischen Antisemitismus der 1930er Jahre begrenzte und Juden schützte. Nun ja… geschützt bis zum jüngsten Aufkommen der evangelikalen Fixierung auf den Staat Israel.

Im katholischen Frankreich (insbesondere im Pariser Becken und an der Mittelmeerküste) ließ der Zusammenbruch von Glaube und Praxis ab 1730 die Gleichheit der Chancen auf das Paradies (durch die Taufe, die von der Erbsünde reinigt) in die Gleichheit der Bürger und in die Emanzipation der Juden umschlagen. Die republikanische Idee des universellen Menschen ersetzte die des universellen katholischen Christen (katholikós bedeutet auf Griechisch „allumfassend“). Ein ganz anderes Programm als der Nationalsozialismus, das aber lange vor ihm die erste massive Ablösung einer Religion durch eine Ideologie darstellte. In Revolutionsfrankreich wie im nationalsozialistischen Deutschland überlebte jedoch das soziale und moralische Rahmenpotenzial der Religion den Glauben: Das Individuum blieb Mitglied seiner Nation, seiner Klasse, Träger einer Arbeitsethik und eines Pflichtgefühls gegenüber den Mitgliedern der Gruppe. Die Fähigkeit zur kollektiven Aktion war stark, womöglich vervielfacht. Dies nenne ich das Zombie-Stadium der Religion. Der Nationalsozialismus entsprach diesem Zombie-Stadium, daher – leider – seine wirtschaftliche und militärische Effektivität.

Ich könnte diese religiöse Erklärung der Ideologie durch eine Erklärung der Religion selbst ergänzen, beeinflusst durch die zugrunde liegenden Familienstrukturen, in Deutschland ungleich, im Pariser Becken egalitär. Man kann sich hier jedoch mit einer Kontinuität vom Protestantismus zum Nationalsozialismus und vom Katholizismus zur Französischen Revolution begnügen.

Wir finden Protestantismus im Trumpismus wieder. Wir finden dann Ungleichheit, verbunden mit Negrophobie. Wir befinden uns jedoch nicht mehr im Zombie-Stadium der Religion, sondern in ihrem Null-Stadium. Die gemeinsame Moral ist verschwunden. Die soziale Wirksamkeit ist verschwunden. Das Individuum treibt, besonders in jenem Amerika mit absoluter Kernfamilienstruktur, individualistisch und ohne klare Erbregeln. Folglich ist von der trumpistischen Ideologie anderes zu erwarten: weiterhin Ungleichheit, aber weniger Stabilität im Wahn, brutale Oszillationen, die nicht fundamental aus dem Gehirn eines vulgären und niederträchtigen Präsidenten stammen, sondern aus der Gesellschaft selbst. Die Fähigkeit zu kollektiver, wirtschaftlicher und militärischer Aktion ist – zu unserem Glück – stark vermindert.

Man beachte beim Trumpismus das Auftreten nihilistischer pseudo-religiöser Formen, die eine obszöne Neuinterpretation der Bibel einschließen, etwa die Verherrlichung der Reichen. In der Dimension des Rassismus deutlich schwächer als der Nationalsozialismus, geht der Trumpismus in der ökonomischen Unmoral weiter.

Der Nationalsozialismus war schlicht und explizit antichristlich. Der Trumpismus gibt sich religiös, aber in der Art eines satanischen Kultes – durch Umkehrung der Werte. Das Böse ist das Gute, die Ungerechtigkeit ist die Gerechtigkeit. Hitler war nur der Führer, der das deutsche Volk zu seinem Martyrium führte; Trump ist nicht Satan, aber ich vermute, dass für seine satanistischen Fans seine rote Kappe die des Antichristen ist.

Beim Le-Penismus gibt es kein ungleiches protestantisches Erbe. Darin liegt das eigentliche Rätsel des Rassemblement National: fremdenfeindlich, ist es auf katholischem Boden entstanden. Schlimmer noch: Seine ersten Hochburgen an der Mittelmeerküste und im Pariser Becken waren die der Revolution – familiär egalitär und seit dem 18. Jahrhundert entchristlicht. Und nun? Ist das Rassemblement National ungleichheitsorientiert? Egalitär? Rätsel für uns; wahrscheinlich auch für sich selbst. Seine Ablehnung des Anderen entspringt einem perversen Egalitarismus, der eine rasche Assimilation der Einwanderer verlangt, statt sie ihrem Wesen nach als verschieden zu empfinden. Vor allem aber wird das RN, so sehr es von der Ablehnung von Einwanderern und sogar deren Kindern bestimmt ist, ständig an die französische egalitäre Tradition erinnert, weil seine Wähler die Ultrareichen, die Mächtigen – kurz: unsere dummen Eliten – hassen, und nicht nur die Einwanderer. Deshalb tut sich die „Union der Rechten“ in Frankreich so schwer. In der einen oder anderen Form wirft das Bündnis der Oligarchen mit dem (weißen) Volk gegen den Fremden in den USA, im Vereinigten Königreich und in Skandinavien keine Probleme auf, wo konservative Volkskräfte und die klassische Rechte leicht zusammenfinden. In Frankreich entzieht sich die Koalition der Reichen und Armen gegen den Fremden.

Unterschätzen wir jedoch nicht die potenzielle Gewalt einer Fremdenfeindlichkeit universalistischer Prägung. Sie kann sehr wohl in Rassismus umschlagen. Wenn ein Mensch a priori meint, die Menschen seien überall gleich, und er Menschen mit anderen Sitten gegenübersteht, kann er sehr wohl folgern, dass sie keine Menschen seien.

Das RN ist das Produkt eines Katholizismus Null, so wie die Revolution das eines Zombie-Katholizismus war. Daher wird es kein kollektives Projekt hervorbringen. Eine detaillierte Untersuchung des RN und seines Verhältnisses zur Zukunft verschiebe ich auf einen nächsten Text – weder impressionistisch noch expressionistisch –, den ich ganz der inneren Logik und der Dynamik des französischen Chaos widmen werde.

Psychiatrie der oberen Mittelschichten

Ich komme nun zu einem entscheidenden Unterschied, der jedem klar sein sollte und von politischen Kommentatoren, die uns mit ihrem Vokabular unablässig in die 1930er Jahre zurückverweisen, in Erinnerung zu rufen wäre. Das Verständnis der religiösen oder nach-religiösen Dimension des Hitlerismus, des Trumpismus oder des Le-Penismus setzte historische Kenntnisse voraus, die man von TV-Politologen nicht verlangen kann. Dagegen können wir von ihnen verlangen, die Ideologien der Vergangenheit und der Gegenwart sozial zu verorten, statt sie unablässig unter dem Begriff „extreme Rechte“ gleichzusetzen. Der Unterschied zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist hier sehr deutlich.

Der Nationalsozialismus und die Rechtsbewegungen der Vorkriegszeit fanden ihr soziales Epizentrum in den Mittelschichten und besonders in der oberen Mittelschicht, die durch die Arbeiterbewegung – sozialdemokratisch oder kommunistisch – bedroht war. Diese Mittelschichten waren fiebrig, damit beschäftigt, ihre Frauen einzusperren und Homosexuelle zu verfolgen. Heute finden die sogenannten rechtsradikalen Bewegungen hingegen ihr Epizentrum in den Volksschichten, insbesondere in einer verarmten Arbeiterwelt, erschüttert oder zerstört durch die wirtschaftliche Globalisierung, bedroht durch Einwanderung. Die heutigen Mittelschichten, weitgehend durch höhere Bildung und hohem Einkommen definiert, sind von der „extremen Rechten“ kaum oder gar nicht betroffen. Sie sind besonders immun.

 Deshalb spreche ich lieber von „Volkskonservatismus“ als von „extremer Rechter“. Seine Verankerung in der Gruppe der Beherrschten erklärt den defensiven Charakter des Volkskonservatismus. Sein Wähler stellt sich nicht als Eroberer Europas oder der Welt vor, wenn er sein eigenes Leben als Überleben empfindet.

Der wirkliche intellektuelle Fehler wäre, hier stehen zu bleiben. Gehen wir weiter, kehren wir sogar die Problematik der Verbindung von Ideologie und Klasse um. Wir haben die Ideologien der Gegenwart mit denen der Vergangenheit verglichen; vergleichen wir nun die Klassen der Gegenwart mit denen der Vergangenheit.

Teile der europäischen Mittelschichten der Zwischenkriegszeit verfielen dem Wahnsinn. Die Arbeiterwelt war vernünftiger. Aber sind die heutigen Mittelschichten, insbesondere die oberen, vernünftig? Friedfertig? Wovon träumen sie?

Sie sind verrückt. Der Aufbau eines postnationalen Europas ist das Projekt eines Halluzinierenden, wenn man die Vielfalt des Kontinents kennt. Er hat zur Expansion der zusammengeflickten und instabilen Europäischen Union in den ehemaligen sowjetischen Raum geführt. Die EU ist nun russenfeindlich, säbelrasselnd, mit einer durch ihre wirtschaftliche Niederlage gegenüber Russland erneuerten Aggressivität. Die EU versucht, die Völker Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands und so vieler anderer in einen echten Krieg hineinzuziehen. Was für ein seltsamer Krieg wäre es, in dem die westlichen Eliten Hitlers Traum von der Zerstörung Russlands übernommen hätten!

Der Vergleich nach sozialen Klassen ermöglicht somit einen großen intellektuellen Durchbruch. Der Europäismus – und damit der Macronismus – fällt durch seine äußere Aggressivität auf die Seite des Nationalismus, auf die Seite der Rechtsbewegungen der Vorkriegszeit. Wenn wir die zunehmend massiven und systematischen Eingriffe in die Informationsfreiheit und die Ausübung des Volkswillens im EU-Raum hinzufügen, nähern wir uns noch stärker dem Begriff „extreme Rechte“. Als Verbund liberaler Demokratien gegründet, verwandelt sich Europa in einen Raum der extremen Rechten. Ja, der Vergleich mit den 1930er Jahren ist nützlich, ja unverzichtbar.

Im grandiosen europäistischen Projekt finden wir eine psychopathologische Dimension, die bereits im Hitlerismus zu beobachten war: Paranoia. Die europäistische Paranoia konzentriert sich auf Russland. Die der Nazis machte die „jüdische Bedrohung“ zur Priorität, ohne den russischen Bolschewismus (sogenannter „Judeo-Bolschewismus“) zu vernachlässigen.

Heute wie gestern können wir also eine Psychopathologie der europäischen Führungsschichten analysieren. Die bizarre Sequenz, die mit Trumps Wahl begann – und mit dem Willen des labilen Präsidenten, mit Putin zu sprechen –, erlaubte uns, die Realitätsflucht unserer eigenen Führungen live zu verfolgen. Fassen wir unseren Wahnprozess zusammen. Er begann um 2014, vor, während und nach Maidan, jenem Staatsstreich, der die Ukraine zersetzte – gelenkt von US-amerikanischen und deutschen Strategen. Nun das Weitere:

  • 2014–2022: Provozieren wir Russland, das gewarnt hatte, es werde die Annexion der Ukraine durch EU und NATO nicht dulden.
    Geschehen. Putin ist in die Ukraine einmarschiert.
  • 2022–2025: Verlieren wir den für uns daraus folgenden Wirtschaftskrieg.
    Geschehen. Unsere Gesellschaften implodieren.
  • 2022–2025: Verlieren wir den eigentlichen Krieg, den das Kiewer Regime in unserem Auftrag führt.
    Läuft zur Zeit.

Der Umschaltpunkt der europäischen Regierungen in eine Parallelrealität beginnt 2025.

  • Leiten wir aus unserer Niederlage die Idee ab, wir könnten nun endlich unseren Willen durchsetzen und unsere Truppen in der Ukraine stationieren, um das, was übrig bleibt, der EU einzuverleiben. Wie ließe sich da nicht an Hitler denken, der 1945 in seinem Bunker eingeschlossen Armeen befahl, die es nicht mehr gab.

Wir haben es heute in Europa mit Verrückten zu tun – oder besser: mit einem kollektiven Wahnsinn, der massenhaft Individuen der gesellschaftlich herrschenden Kreise erfasst hat. Allein in Frankreich beteiligen sich Tausende Journalisten, Politiker, Akademiker, Unternehmer, hohe Beamte an der kollektiven Halluzination eines Russlands, das Europa erobern wolle (Paranoia). Dies oder jenes Individuum kann nicht persönlich verantwortlich gemacht werden. Wir haben es mit einer kollektiven psychischen Dynamik zu tun.

Ich bin überzeugt, dass die Verkleinerung des Individuums, geboren aus dem Nullzustand der Religion, die Entstehung dieser russenfeindlichen Schwärme erklärt.

Wie ich in Les Luttes de classes en France au XXIème siècle erläutert habe, führte das Verschwinden kollektiver Glaubenssysteme – religiöser und dann ideologischer des religiösen Zombie-Zustands – zu einem Einbruch des menschlichen Über-Ichs. Anders als die Kämpfer für die Befreiung des Ichs definiere ich das Über-Ich nicht nur oder vorwiegend als repressiv. Das Über-Ich, als Ideal des Ichs, verankert im Menschen positive moralische und soziale Werte. Begriffe wie Ehre, Mut, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit finden ihren Ursprung und ihre Kraft im Über-Ich. Schwächt es sich, schwächen sie sich. Verschwindet es, verschwinden sie. Der Mensch ist also durch das Ende von Religion und Ideologien letztlich nicht befreit, sondern im Gegenteil geschwächt worden. Es sind hochgebildete, aber moralisch und intellektuell geschrumpfte Männer und Frauen – geschrumpft durch den Nullzustand der Religion –, die massenhaft Träger der russenfeindlichen Pathologie sind.

Die nationalsozialistischen Antisemiten hatten eine ganz andere psychische Konstitution. Der „Tod Gottes“, um mit Nietzsche zu sprechen, trieb sie zwar in die Suche nach einem Führer, doch mangelte es ihnen nicht an Über-Ich, und sie blieben zu kollektiver Aktion fähig. Die tragischen Leistungen der deutschen Armee im Zweiten Weltkrieg zeugen davon. Wer würde es heute wagen, sich unsere oberen Mittelschichten vorzustellen, wie sie an der Spitze ihrer Völker dem Tod entgegen nach Kiew und Charkiw eilen würden? Unser Ukraine-Krieg ist zum Lachen – ein Produkt der Emanzipation des Ichs, Tochter der Persönlichkeitsentwicklung. Sterben werden nur Ukrainer und Russen.

Es sei denn…

Thermonukleare Austausche kommen ohne Helden aus.

9.    Oktober 2025


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Hitlerismo, trumpismo, netanyah(u)ismo, lepenismo, macronismo: un enfoque comparativo y expresionista, por Emmanuel Todd

Original francés English version
Traducido por Tlaxcala

Emil Nolde, Máscaras III, Naturaleza muerta, 1911

Las referencias a los años 1930 se multiplican. La degeneración de la democracia usamericana parece devolvernos a la de la república alemana de Weimar. Trump, por su goce en la violencia y la mentira, por el ejercicio del mal, nos lleva irremisiblemente a Hitler. En Europa, el ascenso de movimientos catalogados como de extrema derecha nos obliga a ese regreso a nuestra historia.

Sin embargo, las sociedades occidentales ya no se parecen mucho a lo que eran en los años treinta. Están envejecidas, de consumo, terciarizadas; las mujeres están emancipadas; el desarrollo personal ha reemplazado a la adhesión partidaria. ¿Qué relación con las sociedades de los años treinta: jóvenes, frugales, industriales, obreras, masculinas, afiliadas a partidos? Fue esta distancia socio-histórica la que me llevó, hasta ahora, a considerar a priori inválido el paralelo entre las “extremas derechas” del presente y las del pasado. Pero las doctrinas políticas existen, hoy como ayer, y no podemos limitarnos a postular la imposibilidad, por ejemplo, de un nazismo de ancianos, de un franquismo de consumidores, de un fascismo de mujeres emancipadas o de un LGBTismo Cruces-de-Fuego.

Ha llegado el momento de comparar las doctrinas de nuestro presente con las de los años treinta. Aquí está el esbozo de lo que podría ser el estudio comparativo de cinco fenómenos históricos: el hitlerismo, el trumpismo, el netanyah(u)ismo, el lepenismo. Añadiré, brevemente al final del recorrido, el macronismo. El extremismo centrista y europeísta que conduce a Francia al caos nos obliga a este examen. ¿Es este extremismo tan centrista como parece?

Se tratará de un enfoque impresionista, sin pretensión de exhaustividad ni siquiera de coherencia, cuyo objetivo es abrir pistas, no concluir. Fuerzo los rasgos y los colores para situar los conceptos unos en relación con otros. Exagero a propósito, para alcanzar o incluso anticipar una historia que se acelera. Una aproximación expresionista sería quizá una metáfora más apropiada.

Comencemos por la dimensión general del racismo o la xenofobia.

El rechazo de un “otro” definido como exterior a la comunidad nacional, con niveles de intensidad muy variables, es común al hitlerismo, al trumpismo y al lepenismo. En el caso del hitlerismo y del trumpismo, es la noción de racismo, explícita o implícita, la que es común. Los judíos eran considerados por el nazismo como constituyendo una raza, en el sentido biológico. Los negros, esos objetivos apenas escondidos del partido republicano trumpizado, también se definen biológicamente. En el lepenismo, en cambio, solo podemos asociar el concepto de xenofobia. Árabes o musulmanes se definen por su cultura. Una de las características de la obsesión francesa por la inmigración sigue siendo su fijación en el Islam y su incapacidad para señalar a los negros, cuya llegada masiva, sin embargo, es el elemento nuevo del proceso migratorio. La tasa de matrimonios mixtos entre mujeres negras es muy elevada en Francia; sigue siendo insignificante en USA.

Un rasgo común a los «populismos» occidentales es, por supuesto, su rechazo a la inmigración: Reform UK, los Sverigedemokraterna (Demócratas de Suecia), la AfD, Viktor Orbán en Hungría, Ley y Justicia en Polonia, Giorgia Meloni en Italia, pasan, como Trump o Le Pen, la prueba de este denominador común. ¿Basta eso para definirlos como de extrema derecha, en el sentido de que el nazismo y el fascismo eran de extrema derecha? No lo creo. Una diferencia capital opone el populismo de hoy a la extrema derecha de tipo hitleriano o mussoliniano: el nazismo y el fascismo eran expansionistas, con el objetivo de proyectar hacia fuera el poder del pueblo alemán (ario) o italiano (romano). Eran agresivos, nacionalistas, conquistadores. Se apoyaban en partidos de masas. Es difícil imaginar a los populistas actuales organizando desfiles al estilo de Núremberg. Los aperitivos saucisson-pinard  [pancho-escabio] del RN son ciertamente antimusulmanes pero, aun así, menos impresionantes que las ceremonias guerreras hitlerianas. ¿De Núremberg a Hénin-Beaumont? ¿En serio?

El único populismo occidental que hoy pasaría al 100% la prueba del expansionismo sería el de Netanyahu. Colonias en Cisjordania, genocidio en Gaza: establecer un vínculo entre hitlerismo y netanyah(u)ismo es inevitable.

Las xenofobias francesa, británica, sueca, finlandesa, polaca, húngara, italiana son, al contrario del nazismo y el fascismo, defensivas. No nos enfrentamos a pueblos que quieren conquistar sino a pueblos que quieren seguir siendo los amos en su casa. Por eso la dimensión cultural prepondera hoy en Europa sobre la noción racial y por qué solo podemos hablar aquí de xenofobia. Esta xenofobia es conservadora, mientras que el racismo hitleriano era revolucionario porque trastornaba la organización social. La noción de nacionalismo por tanto no se aplica a los populismos europeos actuales, ni la de extrema derecha tampoco, o tendremos que introducir oxímoros como “nacionalismo moderado” y “extrema derecha moderada”. Prefiero hablar de conservadurismo popular.

Personalmente favorable a una inmigración controlada, debo admitir la legitimidad de esta xenofobia porque acepto el axioma de que un grupo humano portador de una cultura, consciente de existir como colectividad, en suma un pueblo, tiene derecho a querer seguir existiendo. Concretamente: un pueblo puede controlar sus fronteras. El nazismo, con sus soldados instalados del Atlántico al Volga para esclavizar o exterminar a otros pueblos, era algo totalmente distinto.


“Trump: El nuevo Führer… El peligroso heredero demagogo de Hitler”, un libro de 2017 del autor egipcio Taher Chalabi, a la venta en una librería de segunda mano en Túnez.

El trumpismo representa una forma mixta porque combina un elemento central defensivo, antiinmigración, con un fuerte potencial de agresión hacia el mundo exterior. No se trata estrictamente de expansionismo. Es la expansión previa del aparato militar usamericano y el papel del dólar en la depredación imperial lo que hizo posibles los actos trumpianos violentos dirigidos contra otros pueblos y naciones: Venezuela, Irán, nosotros, los pueblos sujetos de la Europa occidental, y por supuesto los árabes, con los palestinos como objetivo principal. La integración progresiva de Israel en el Imperio, a partir de 1967, hace que en 2025 ya no se pueda distinguir mucho entre trumpismo y netanyah(u)ismo. Pero Trump, más allá de sus payasadas nobelizables, es de hecho el principal culpable del genocidio en Gaza por sus largos estímulos a la violencia israelí: este hecho tan simple sitúa al trumpismo del lado del hitlerismo. Trump sigue al volante: acelerones y frenazos usamericanoss regulan la agresividad genocida de Netanyahu. Tengo suerte: en el momento en que escribo, Trump, asustado por la reacción de los países árabes al asalto israelí a Qatar, y en particular por la alianza estratégica entre Arabia Saudí y Pakistán, retrocede. Ordena a Netanyahu que se disculpe por el bombardeo en Qatar y este obedece. Trump impone a Israel un acuerdo con Hamás y Netanyahu firma. ¿Y luego? Trump es un perverso, imposible de decir.

El concepto de trumpo-netanyah(u)ismo, bastante feo lo admito, permite aprehender la cuestión judía como punto común a la crisis usamericana de 2000–2035 y a la crisis alemana de 1920–1945.

La postura pro-Israel radical del trumpismo oculta, a mi juicio, un antisemitismo visceral y vicioso: la identificación de todos los judíos con el netanyah(u)ismo, fenómeno históricamente monstruoso, chancro en la historia judía, solo conducirá a renovar la concepción nazi de un pueblo judío monstruoso. Hablo aquí de antisemitismo 2.0.

Soy consciente de que pocos lectores me seguirán en este punto. Pero no hago más que hablar aquí como un vulgar profeta del Antiguo Testamento. “No fuimos elegidos para estar del lado de los poderosos. La historia no cesa de tendernos esta trampa”. ¿Cuántas veces los judíos se creyeron salvados por los fuertes, por los poderosos, por el poder, por un imperio, incluso designados por un privilegio — el éxito financiero, la importancia intelectual, la importancia en el partido bolchevique — para ser finalmente arrojados como alimento a pueblos furiosos… Me sangra el corazón al ver a tantos judíos franceses, que hoy se creen con la sartén por el mango, justificar la política de Netanyahu. Pero son las mandíbulas de una trampa las que se están abriendo. Por gracia de Trump, todo el planeta se vuelve antisemita. Los judíos usamericanoss, cuya mayoría rechaza la línea Netanyahu, son más sabios y más justos. Pero, ya, los judíos hostiles a Netanyahu, académicos o no, son sospechados por el poder de ser antisemitas. La perversidad reina. El trumpismo reina.

¿Cuándo se cerrará la trampa? Algún día, inevitablemente, las naciones cristianas harán las paces con 1.600 millones de musulmanes. Entonces los judíos serán abandonados por sus fans y, ahora solos, arrojados como alimento a otros pueblos furiosos.

Las tierras prometidas se suceden, los desastres las siguen. “Anochecer”, el relato temprano de Isaac Asimov, ese gran autor usamericano de ciencia ficción, me parece una metáfora de la larga sucesión de dramas que constituye la historia judía: dentro de una civilización poderosa, un resto de profecía anuncia una misteriosa catástrofe… llega, sorprendente… la civilización se derrumba… luego, lentamente, renace, florece… un resto de profecía anuncia una misteriosa catástrofe… llega, sorprendente…

En verdad, el mero regreso de la obsesión judía al corazón de Occidente valida la hipótesis de una continuidad amenazante entre el pasado y el presente.

Protestantismo zombi y nazismo, protestantismo cero y trumpismo

La crisis económica de 1929 fue un factor decisivo, muy conocido, de la hitlerización de Alemania. Seis millones de desempleados hicieron que la sociedad alemana escapara a cualquier fuerza de recuerdo ideológico. La liquidación del desempleo por Hitler en unos meses selló el destino del liberalismo.

El contexto religioso del ascenso del nazismo, igualmente importante, es menos familiar: entre 1870 y 1930 la fe protestante se desvaneció en Alemania, primero en el mundo obrero, luego en las clases medias y altas. Las regiones católicas resistieron. En 1932 y 1933, el mapa del voto nazi pudo por tanto reproducir, con una exactitud fascinante, el del luteranismo. El protestantismo no creía en la igualdad de los hombres. Había los elegidos, designados como tales por el Eterno antes incluso de su nacimiento, y los condenados. Una vez desaparecida la creencia protestante metafísica, lo que quedó fue la histerización por miedo al vacío de su contenido desigual, con los judíos, los eslavos y tantos otros como los condenados. En USA, el protestantismo de origen calvinista se dirigió contra los negros. El pueblo calvinista, fijado en la Biblia, se identificaba con los hebreos, lo que limitó el antisemitismo usamericano de los años treinta y puso a los judíos a salvo. En fin… a salvo hasta la reciente emergencia de la fijación evangélica sobre el Estado de Israel.

En la Francia católica (en la Cuenca parisina y en la fachada mediterránea particularmente), el hundimiento de la fe y de la práctica hizo, a partir de 1730, mutar la igualdad de posibilidades de acceso al paraíso (obtenida por el bautismo, que lava el pecado original) en igualdad de ciudadanos y en emancipación de los judíos. La idea republicana del hombre universal reemplazó a la del cristiano católico universal (katholikos significa universal en griego). Un programa totalmente distinto al nazismo pero que había representado, mucho antes que él, el primer reemplazo masivo de una religión por una ideología. En la Francia revolucionaria como en la Alemania nazi, sin embargo, el potencial de encuadramiento social y moral de la religión había sobrevivido a la creencia: el individuo seguía siendo miembro de su nación, de su clase, portador de una ética del trabajo y del sentimiento de obligaciones hacia los miembros del grupo. La capacidad de acción colectiva era fuerte, tal vez multiplicada. Esto es lo que llamo estadio zombi de la religión. El nazismo correspondía a ese estadio zombi, de ahí, desgraciadamente, su eficacia económica y militar.

Podría completar esta explicación religiosa de la ideología con una explicación de la propia religión, influenciada por las estructuras familiares subyacentes, desiguales en Alemania e igualitarias en la Cuenca parisina. Pero aquí basta con una continuidad del protestantismo al nazismo y del catolicismo a la Revolución francesa.

Encontramos protestantismo en el trumpismo. Encontramos entonces la desigualdad asociada a la negrofobia. Ya no estamos, sin embargo, en el estadio zombi de la religión sino en su estadio cero. La moral común ha desaparecido. La eficacia social ha desaparecido. El individuo flota, particularmente en esa USAmérica de estructura familiar nuclear absoluta, individualista y sin una regla de herencia bien definida. Por tanto, hay que esperar otra cosa como ideología trumpista: la desigualdad sigue, pero menos estabilidad en el delirio, oscilaciones brutales que no provienen fundamentalmente del cerebro de un presidente vulgar y vicioso sino de la propia sociedad. La capacidad de acción colectiva, económica y militar es, por suerte para nosotros, muy disminuida.

Observemos en el caso del trumpismo la aparición de formas pseudo-religiosas nihilistas que incluyen una reinterpretación obscena de la Biblia, como una glorificación de los ricos. Claramente más débil que el nazismo en la dimensión del racismo, el trumpismo va más lejos en la inmoralidad económica.

El nazismo era simplemente y explícitamente anticristiano. El trumpismo se quiere religioso pero a la manera de un culto satánico, por la inversión de valores. El mal es el bien, la injusticia es la justicia. Hitler no fue más que el Führer, guía del pueblo alemán hacia su martirio; Trump no es Satanás pero sospecho que para sus fans satanistas su gorra roja es la del Anticristo.

En el caso del lepenismo, no hay herencia protestante desigual. He ahí el verdadero misterio del Rassemblement National: xenófobo, nació en suelo católico. Peor aún, sus primeras zonas de fuerza, en la fachada mediterránea y en la Cuenca parisina, fueron las de la Revolución: igualitarias en lo familiar y descristianizadas desde el siglo XVIII. ¿Entonces? ¿Es el Rassemblement National desigual? ¿Igualitario? Misterio para nosotros, el RN probablemente lo sea también para sí mismo. Su rechazo del otro resulta de un igualitarismo perverso que exige una rápida asimilación de los inmigrantes más que sentirlos como diferentes en esencia. Sobre todo, el RN, fuertemente determinado por el rechazo a los inmigrantes, e incluso a sus hijos, no deja de ser constantemente recordado a la tradición igualitaria francesa porque sus electores odian a los ultrarricos, a los poderosos, en suma a nuestras élites imbéciles, y no solo a los inmigrantes. Por eso la unión de las derechas tiene dificultades para concretarse en Francia. De una forma u otra, la unión de oligarcas y pueblo (blanco) contra el extranjero no plantea problemas ni en USA, ni en Reino Unido, ni en Escandinavia, donde las fuerzas populares conservadoras y las de la derecha clásica se entienden con facilidad. En Francia, la coalición de ricos y pobres contra el extranjero se escabulle.

No subestimemos, sin embargo, la violencia potencial de una xenofobia de esencia universalista. Puede muy bien convertirse en racismo. Si un hombre piensa a priori que los hombres son iguales en todas partes y se encuentra frente a hombres portadores de costumbres distintas, puede perfectamente concluir que no son hombres.

El RN es el producto de un catolicismo cero, como la Revolución lo fue de un catolicismo zombi. Por eso no dará a luz a ningún proyecto colectivo. Remito el examen detallado del RN y de su relación con el futuro a un próximo texto, ni impresionista ni expresionista, que dedicaré por entero a la lógica interna y a la dinámica del caos francés.

Psiquiatría de las clases medias superiores

Llego ahora a una diferencia capital, que debería ser evidente para todos y recordada por los comentaristas políticos que nos remiten sin cesar a 1930 con su vocabulario. Comprender la dimensión religiosa, o posreligiosa, del hitlerismo, del trumpismo o del lepenismo, presuponía conocimientos históricos que no se pueden exigir a los politólogos de plató. Por el contrario, podemos exigirles que sepan situar socialmente las ideologías del pasado y del presente, que dejen de acercarlas sin cesar bajo el término de extrema derecha. La diferencia entre pasado y presente es aquí muy clara.

El nazismo y los movimientos de extrema derecha de antes de la guerra encontraban su epicentro social en las clases medias y particularmente medias superiores, amenazadas por el movimiento obrero, socialdemócrata o comunista. Estas clases medias estaban febriles, muy ocupadas en encerrar a sus mujeres y perseguir a los homosexuales. Hoy, los movimientos llamados de extrema derecha encuentran, por el contrario, su epicentro en los ámbitos populares, particularmente en un mundo obrero empobrecido, conmocionado o destruido por la globalización económica, amenazado por la inmigración. Las clases medias de hoy, ampliamente definidas por la educación superior e ingresos elevados, están poco o nada afectadas por la “extrema derecha”. Están particularmente inmunes.

Por eso prefiero hablar de conservadurismo popular más que de extrema derecha. Su anclaje en el grupo de los dominados explica el carácter defensivo del conservadurismo popular. Su elector no se imagina conquistador de Europa o del mundo si piensa su propia vida como una supervivencia.

El verdadero error intelectual sería quedarse ahí. Continuemos avanzando, incluso revertimos la problemática de la asociación entre ideología y clase. Hemos comparado las ideologías del presente con las del pasado, comparemos ahora las clases del presente con las del pasado.

Algunas clases medias europeas del período de entreguerras enloquecieron. El mundo obrero fue más razonable. ¿Pero las clases medias de hoy, particularmente medias superiores, son razonables? ¿Son pacíficas? ¿Cuáles son sus sueños?

Están locas. La construcción de una Europa posnacional es un proyecto de un alucinado cuando se conoce la diversidad del continente. Ha conducido a la expansión de la Unión Europea, remendada e inestable, en el antiguo espacio soviético. La UE es ahora rusófoba, belicista, con una agresividad renovada por su derrota económica frente a Rusia. La UE intenta arrastrar a los pueblos británico, francés, alemán y tantos otros a una guerra real. ¡Pero qué guerra extraña sería aquella en la que las élites occidentales hubieran adoptado el sueño hitleriano de destruir a Rusia!

La comparación por clases sociales nos permite, por tanto, una avance intelectual mayor. El europeísmo, y por tanto el macronismo, caen, por su agresividad exterior, del lado del nacionalismo, del lado de la extrema derecha de antes de la guerra. Si añadimos las entorsis a la libertad de información y a la expresión del sufragio popular, cada vez más masivas y sistemáticas en el espacio de la UE, nos acercamos aún más a la noción de extrema derecha. Fundada como asociación de democracias liberales, Europa muta en un espacio de extrema derecha. Sí, la comparación con los años treinta es útil, indispensable incluso.

Encontramos en el grandioso proyecto europeísta una dimensión psicopatológica ya observable en el hitlerismo: la paranoia. La paranoia europeísta se concentra en Rusia. La de los nazis hacía de la amenaza judía una prioridad, sin por ello descuidar el bolchevismo ruso (el llamado judeo-bolchevismo).

Hoy como ayer podemos por tanto analizar una psicopatología de las clases dirigentes europeas. La secuencia extraña iniciada por la elección de Trump, con la voluntad del presidente inestable de dialogar con Putin, nos permitió seguir en directo la salida de la realidad de nuestros dirigentes. Resumamos nuestro proceso delirante. Comenzó hacia 2014, antes, durante y después de Maidán, ese golpe de Estado que desintegró Ucrania, golpe teledirigido por estrategas usamericanos y alemanes. El resto ahora:

  • 2014–2022: Provocar a Rusia que había advertido que no toleraría la anexión de Ucrania por la Unión Europea y la OTAN.
    Se hizo. Putin invadió Ucrania.
  • 2022–2025: Perder la guerra económica que resultó para nosotros.
    Se hizo. Nuestras sociedades implosionan.
  • 2022–2025: Perder la guerra en el sentido estricto librada por nosotros por el régimen de Kiev.
    Está en curso.

El desplazamiento de los gobiernos europeos hacia una realidad paralela comienza en 2025.

  • Saquemos de nuestra derrota la idea de que finalmente podemos imponer nuestra voluntad e instalar nuestras tropas en Ucrania, para anexionar a la UE lo que quede. Pero ¿cómo no pensar en Hitler encerrado en su búnker en 1945, dando órdenes a ejércitos que ya no existen?

Hoy tenemos en Europa que lidiar con locos, o más bien con una locura colectiva que ha abrazado en masa a individuos de los ámbitos sociales dominantes. Solo en Francia, miles de periodistas, políticos, académicos, empresarios, altos funcionarios, participan en la alucinación colectiva de una Rusia que querría conquistar Europa (paranoia). Tal o cual individuo no podría ser considerado personalmente responsable. Estamos ante una dinámica psíquica colectiva.

Estoy convencido de que la disminución del individuo nacida del estado cero de la religión explica el nacimiento de estos bancos de peces rusófobos.

Como expliqué en Les Luttes de classes en France au XXIème siècle, la desaparición de las creencias colectivas — creencias religiosas y luego creencias ideológicas del estado religioso zombi — condujo a un hundimiento del superyó humano. A diferencia de los militantes de la liberación del yo, no defino el superyó como solo o incluso principalmente represivo. El superyó, como ideal del yo, ancla en la persona valores morales y sociales positivos. Las nociones de honor, coraje, justicia, honestidad encuentran su origen y su fuerza en el superyó. Si se debilita, se debilitan. Si desaparece, desaparecen. El hombre no ha sido al final liberado por el fin de la religión y de las ideologías sino, por el contrario, disminuido. Son hombres y mujeres muy bien educados pero moral e intelectualmente encogidos por el estado cero de la religión los que, en masa, son portadores de la patología rusófoba.

Los antisemitas nazis tenían una constitución psíquica totalmente distinta. La muerte de Dios, para hablar como Nietzsche, les había lanzado a la búsqueda de un Führer pero no estaban en déficit de superyó y seguían siendo capaces de acción colectiva. Las trágicas prestaciones del ejército alemán durante la Segunda Guerra Mundial dan testimonio de ello. ¿Quién se atrevería hoy a imaginar a nuestras clases medias superiores corriendo hacia la muerte, a la cabeza de sus pueblos, hacia Kiev y Járkov? Nuestra guerra en Ucrania es para reír, producto de la emancipación del yo, hija del desarrollo personal. Solo morirán ucranianos y rusos.

A menos que…

Los intercambios termonucleares pueden prescindir de héroes.

9 de octubre de 2025

01/06/2025

EMMANUEL TODD
Antropología y realismo estratégico en las relaciones internacionales
Conferencia en la Academia Rusa de las Ciencias el 23 de abril de 2025

Emmanuel Todd, 24/5/2025
Traducido por Fausto GiudiceTlaxcala

Después de Budapest, Moscú: He aquí el texto de la conferencia que pronuncié en la Academia Rusa de Ciencias el 23 de abril de 2025, titulada “Antropología y realismo estratégico en las relaciones internacionales”:



Dar esta conferencia me impresiona. Suelo dar conferencias en Francia, Italia, Alemania, Japón y el mundo angloamericano, es decir, en Occidente. Hablo desde mi mundo, desde una perspectiva crítica, por supuesto, pero desde mi mundo. Aquí es diferente, estoy en Moscú, en la capital del país que ha desafiado a Occidente y que sin duda saldrá airoso de este reto. Psicológicamente, es un ejercicio completamente diferente.

Autorretrato antiideológico

Voy a empezar presentándome, no por narcisismo, sino porque muy a menudo las personas de Francia o de otros países que hablan de Rusia con comprensión, o incluso simpatía, tienen un cierto perfil ideológico. Muy a menudo estas personas proceden de la derecha conservadora o del populismo y proyectan a priori una imagen ideológica de Rusia. En mi opinión, sus simpatías ideológicas son un tanto irreales y fantaseadas. Yo no pertenezco en absoluto a esta categoría.

En Francia, soy lo que se llamaría un liberal de izquierdas, fundamentalmente apegado a la democracia liberal. Lo que me distingue de las personas apegadas a la democracia liberal es que, por ser antropólogo, por conocer la diversidad del mundo a través del análisis de los sistemas familiares, tengo una gran tolerancia hacia las culturas exteriores y no parto del principio de que todo el mundo debe imitar a Occidente. La tendencia a dar lecciones es especialmente tradicional en París. Creo que cada país tiene su historia, su cultura y su camino.

Con todo, debo admitir que hay en mí una dimensión emocional, una verdadera simpatía por Rusia, que puede explicar mi capacidad para escuchar sus argumentos en la actual confrontación geopolítica. Mi apertura no proviene de lo que Rusia es en términos ideológicos, sino de un sentimiento de gratitud hacia ella por habernos librado del nazismo. Ahora es el momento de decirlo, cuando se acerca el 9 de mayo, día en que celebramos la victoria. Los primeros libros de historia que leí, cuando tenía 16 años, hablaban de la guerra librada por el Ejército Rojo contra el nazismo. Siento una deuda que hay que saldar.

Añadiré que soy consciente de que Rusia salió del comunismo por sus propios medios, con sus propios esfuerzos, y que sufrió enormemente durante el periodo de transición. Creo que la guerra defensiva a la que Occidente obligó a Rusia, después de todo ese sufrimiento, justo cuando se estaba recuperando, es un error moral por parte de Occidente. Hasta aquí la dimensión ideológica, o más bien emocional. Por lo demás, no soy un ideólogo, no tengo un programa para la humanidad, soy historiador, soy antropólogo, me considero un científico y lo que puedo aportar a la comprensión del mundo y en particular a la geopolítica procede esencialmente de mis competencias profesionales.

Antropología y política

Me formé como investigador en historia y antropología en la Universidad de Cambridge (Inglaterra). Mi director de tesis fue Peter Laslett. Descubrió que la familia inglesa del siglo XVII era sencilla, nuclear e individualista. Sus hijos tuvieron que dispersarse muy pronto. Luego tuve como examinador de mi tesis en Cambridge a otro gran historiador inglés que aún vive, Alan Macfarlane. Él comprendió que existía un vínculo entre el individualismo político y económico de los ingleses (y, por tanto, de los anglosajones en general) y la familia nuclear identificada por Peter Laslett en el pasado de Inglaterra.

Soy un estudioso de estos dos grandes historiadores británicos. Básicamente, generalicé la hipótesis de Macfarlane. Me di cuenta de que el mapa del comunismo acabado, hacia mediados de los años setenta, se parecía mucho al mapa de un sistema familiar que yo llamo comunitario (que otros han llamado familia patriarcal, o familia conjunta), un sistema familiar que es en cierto modo el opuesto conceptual del sistema familiar inglés. Tomemos como ejemplo la familia campesina rusa. No soy especialista en Rusia, pero lo que sí conozco de Rusia son las listas de nombres de habitantes del siglo XIX que describen a las familias campesinas rusas. No eran, como las familias campesinas inglesas del siglo XVII, pequeñas familias nucleares (padre, madre, hijos), sino enormes hogares con un hombre, su mujer, sus hijos, las mujeres de esos hijos y los nietos. Este sistema era patrilineal porque las familias intercambiaban a sus mujeres para convertirlas en esposas. La familia comunal se encuentra en China, Vietnam, Serbia y el centro de Italia, región que votó comunista. Una de las peculiaridades de la familia comunal rusa es que mantenía un estatus elevado para las mujeres porque era un fenómeno reciente.

La familia comunal rusa surgió entre los siglos XVI y XVIII. La familia comunal china apareció antes del comienzo de la Era Común. La familia comunal rusa existió durante unos siglos, la china durante dos milenios.

Estos ejemplos revelan mi percepción del mundo. No veo un mundo abstracto, sino un mundo en el que cada una de las grandes naciones, cada una de las pequeñas naciones, tenía una estructura familiar campesina particular, una estructura que sigue explicando gran parte de su comportamiento actual.

Puedo dar otros ejemplos. Japón y Alemania, que son tan similares en términos industriales y en sus concepciones de la jerarquía, también comparten una estructura familiar, diferente de los tipos de familia nuclear y comunitaria, la familia troncal, de la que no hablaré en esta conferencia.

Si nos fijamos en los medios de comunicación de hoy en día, los periodistas y los políticos hablan de Donald Trump y Vladimir Putin como si fueran los agentes fundamentales de la historia, o incluso las personas que están dando forma a su sociedad. Yo los veo principalmente como expresiones de culturas nacionales, que pueden ser expansivas, estables o decadentes.

Me gustaría dejar clara una cosa sobre mi reputación. El 95% de mi vida como investigador la he dedicado a analizar estructuras familiares, tema sobre el que he escrito libros de 500 o 700 páginas. Pero no es por eso por lo que soy más conocido en el mundo. Se me conoce por tres ensayos geopolíticos en los que utilicé mis conocimientos de este trasfondo antropológico para entender lo que estaba ocurriendo.

En 1976, publiqué La chute finale, Essai sur la décomposition de la sphère soviétique [La caída final. Ensayo sobre la descomposición de la esfera soviética, Plaza & Janés, 1977, Barcelona] en el que predije el colapso del comunismo. El descenso de la tasa de fecundidad de las mujeres rusas demostraba que los rusos eran personas como las demás, en proceso de modernización, y que el comunismo no había creado ningún homo sovieticus. Sobre todo, detecté un aumento de la mortalidad infantil entre 1970 y 1974 en Rusia y Ucrania. El aumento de la mortalidad entre los niños menores de un año demostraba que el sistema había empezado a deteriorarse. Escribí ese primer libro cuando era muy joven, con 25 años, y tuve que esperar unos 15 años para que mi predicción se hiciera realidad.

En 2002 escribí un segundo libro de geopolítica, Après l'Empire [Después delImperio], en un momento en que todo el mundo hablaba de la hiperpotencia usamericana. Se nos decía que USA iba a dominar el mundo por tiempo indefinido, un mundo unipolar. Yo solía decir lo contrario: no, el mundo es demasiado grande, el tamaño relativo de USA se está reduciendo económicamente y USA no podrá controlar este mundo. Y resultó ser cierto. En Después del Imperio, hay una predicción particularmente acertada que me sorprende incluso a mí. Un capítulo se titula “El retorno de Rusia”. En él predigo el regreso de Rusia como gran potencia, pero basándome en muy pocos indicios. Sólo había observado una reanudación del descenso de la mortalidad infantil (entre 1993 y 1999, tras un aumento entre 1990 y 1993). Pero sabía instintivamente que la comunidad cultural rusa, que había producido el comunismo en una fase de transición, iba a sobrevivir al periodo de anarquía de los años 90, y que constituía una estructura estable que permitiría reconstruir algo.

Pero hay un gran error en este libro: predigo un destino autónomo para Europa Occidental. Y hay una laguna: no menciono a China.

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Esto me lleva a mi último libro geopolítico, que creo que será el último, La Défaite de l'Occident (La derrota de Occidente ). Estoy aquí en Moscú para hablar de este libro. En él se predice que, en la confrontación geopolítica abierta por la entrada del ejército ruso en Ucrania, Occidente sufrirá una derrota. Una vez más aparezco en contra de la opinión general de mi país, o de mi campo, puesto que soy occidental. Empezaré diciendo por qué me resultó fácil escribir este libro, pero luego me gustaría intentar decir por qué, ahora que la derrota de Occidente parece segura, se me ha hecho mucho más difícil explicar a corto plazo el proceso de dislocación de Occidente, sin dejar de ser capaz de hacer una predicción a largo plazo sobre la continuación de la decadencia usamericana.

Nos encontramos en un punto de inflexión: estamos pasando de la derrota a la dislocación. Lo que me hace ser prudente es mi experiencia pasada del colapso del sistema soviético. Yo había predicho este colapso, pero tengo que admitir que cuando el sistema soviético se derrumbó realmente, no fui capaz de prever el alcance de la dislocación y el nivel de sufrimiento que esta dislocación supondría para Rusia.

No había comprendido que el comunismo no era sólo una organización económica, sino también un sistema de creencias, una cuasi-religión, que estructuraba la vida social soviética y rusa. La dislocación de las creencias iba a conducir a una desorganización psicológica mucho mayor que la desorganización económica. Hoy estamos llegando a una situación similar en Occidente. Lo que estamos viviendo no es simplemente un fracaso militar y un fracaso económico, sino una dislocación de las creencias que han organizado la vida social occidental durante varias décadas.

De la derrota a la dislocación

Recuerdo muy bien el contexto en el que escribí La derrota de Occidente. Estaba en mi casita de Bretaña en el verano de 2023. Periodistas franceses y de otros países se entusiasmaban comentando los (fantaseados) “éxitos” de la contraofensiva ucraniana. Me veo escribiendo tranquilamente: “La derrota de Occidente es segura”. No tenía ningún problema con ello. En cambio, cuando hoy hablo de dislocación, adopto una posición de humildad ante los acontecimientos. El comportamiento de Trump es una escenificación de la incertidumbre. El belicismo de esos europeos que perdieron la guerra junto a los usamericanos y que ahora hablan de ganarla sin los usamericanos es algo muy sorprendente.

Así es el presente. Los acontecimientos a corto plazo son muy difíciles de predecir. En cambio, el medio y largo plazo en Occidente, sobre todo en USA, me parecen más accesibles a la comprensión y la previsión -sin certeza, por supuesto. Muy al principio, allá por 2002, tenía una visión positiva a medio y largo plazo para Rusia, como ya he dicho. Pero hoy tengo una visión muy negativa a medio y largo plazo de USA. Lo que estamos viviendo es sólo el principio de la caída de USA y debemos estar preparados para ver cosas aún más dramáticas.

La derrota de Occidente: una predicción fácil

En primer lugar, permítanme recordarles el modelo de La derrota de Occidente. Este libro ha sido publicado y cualquiera puede comprobar lo que dice. Explicaré por qué fue relativamente sencillo concebir esta derrota. En los años que precedieron a ella, ya había analizado en profundidad el retorno de Rusia a la estabilidad.

No vivía en la fantasía occidental de un régimen monstruoso de Putin, de Putin como el diablo y los rusos como idiotas o sumisos, que era la visión occidental dominante. Había leído Russie, le retour de la puissance [Rusia, el regreso de la potencia], un excelente libro de un francés poco conocido, David Teurtrie, publicado poco antes de que las tropas rusas entraran en Ucrania. En él describía la reactivación de la economía rusa, su agricultura y sus exportaciones de centrales nucleares. Explicaba que desde 2014 Rusia se preparaba para desconectarse del sistema financiero occidental.

También tenía mis indicadores habituales de estabilidad social, más que de estabilidad económica. Seguí controlando la tasa de mortalidad infantil, el indicador estadístico que más utilizo. Los niños menores de un año son los miembros más frágiles de la sociedad y sus posibilidades de supervivencia son el indicador más sensible de la cohesión y la eficacia sociales. En los últimos 20 años, la tasa de mortalidad infantil rusa ha descendido a un ritmo acelerado, a pesar de que la mortalidad general rusa, sobre todo la masculina, es insatisfactoria. Durante varios años, la tasa de mortalidad infantil rusa ha caído por debajo de la tasa de mortalidad infantil usamericana.

La tasa de mortalidad infantil usamericana es uno de los indicadores que nos muestran que USA no va bien. Desgraciadamente, creo que en estos momentos la tasa de mortalidad infantil francesa, que va en aumento, está superando a la rusa. Es doloroso para mí, como francés, pero como historiador tengo que ser capaz de ver y analizar las cosas que no me gustan. La historia que se está desarrollando no está ahí para complacerme. Está ahí para ser estudiada.

Desarrollo económico satisfactorio y estabilización social de Rusia. También estaba el rápido descenso de la tasa de suicidios y de la tasa de homicidios en los años 2000-2020. Contaba con todos estos indicadores y también con mi conocimiento de la familia comunal rusa, de origen campesino, que ya no existe visiblemente pero sigue actuando. Por supuesto, la familia campesina rusa del siglo XIX ya no existe. Pero sus valores sobreviven en las interacciones entre individuos. En Rusia subsisten valores normativos de autoridad, igualdad y comunidad, que garantizan un tipo particular de cohesión social.

Es un supuesto que puede resultar difícil de aceptar para los hombres y mujeres modernos de la vida urbana. Acabo de llegar a Moscú, que redescubro en 2025, transformada desde mi último viaje allí en 1993. Moscú es una ciudad inmensa y moderna. ¿Cómo imaginar, en semejante contexto material y social, la persistencia de valores comunitarios del siglo XIX? Pero lo hago como lo hago en otras partes. Es una experiencia que tuve, por ejemplo, en Japón. Tokio también es una ciudad inmensa, la verdad, con sus 40 millones de habitantes, el doble que Moscú. Pero es fácil ver y aceptar la idea de que allí se ha perpetuado un sistema de valores japonés, heredado de una antigua estructura familiar. Pienso lo mismo de Rusia, con la diferencia de que la familia comunal rusa, autoritaria e igualitaria, no era la familia japonesa, autoritaria e inigualitaria.

Economía, demografía, antropología de la familia: en 2022 no tenía la menor duda de la solidez de Rusia. Y así, desde el comienzo de la guerra en Ucrania, he visto con una mezcla de diversión y tristeza cómo periodistas, políticos y politólogos franceses planteaban sus hipótesis sobre la fragilidad de Rusia, sobre el próximo colapso de su economía, de su régimen, etc., y sobre el futuro de Rusia.

Autodestrucción de USA

Me da un poco de vergüenza decir esto aquí en Moscú, pero tengo que admitir que Rusia no es un tema importante para mí. No digo que Rusia no sea interesante, digo que no está en el centro de mi pensamiento. El núcleo de mi pensamiento se expone en el título de mi libro, La derrota de Occidente. Lo que estudio no es la victoria de Rusia, sino la derrota de Occidente. Creo que Occidente se está destruyendo a sí mismo.

Para plantear y demostrar esta hipótesis, dispongo también de una serie de indicadores. Me limitaré aquí a USA. Llevaba mucho tiempo trabajando en el desarrollo de USA.

Conocía la destrucción de la base industrial usamericana, sobre todo desde que China se adhirió a la Organización Mundial del Comercio en 2001. Sabía lo difícil que sería para USA producir suficiente armamento para alimentar la guerra.

Había conseguido calcular el número de ingenieros -personas que fabrican cosas de verdad- en USA y Rusia. Llegué a la conclusión de que Rusia, con la mitad de población que USA, lograba producir más ingenieros que USA. Sencillamente porque sólo el 7% de los alumnos usamericanos estudian ingeniería, mientras que la cifra en Rusia se acerca al 25%. Por supuesto, este número de ingenieros debe considerarse como una cifra faro, que se refiere en mayor profundidad a los técnicos, los trabajadores cualificados y la capacidad industrial en general.

Yo tenía otros indicadores a largo plazo para USA. Llevaba décadas trabajando en el declive del nivel educativo, en el declive de la calidad y la cantidad de la enseñanza superior usamericana, un declive que comenzó en 1965. El declive del potencial intelectual usamericano viene de lejos. Pero no olvidemos que este declive se produce tras un ascenso que abarcó dos siglos y medio. USA fue un inmenso éxito histórico antes de hundirse en su fracaso actual. El éxito histórico de USA fue un ejemplo, entre otros pero el más masivo, del éxito histórico del mundo protestante. La religión protestante estaba en el corazón de la cultura usamericana, como lo estaba de la cultura británica, de las culturas escandinavas y de la cultura alemana, ya que dos tercios de Alemania eran protestantes.

El protestantismo exigía que todos los fieles tuvieran acceso a las Sagradas Escrituras. Exigía que la gente supiera leer. El protestantismo era, pues, muy favorable a la educación en todas partes. Hacia 1900, el mapa de los países donde todo el mundo sabía leer era el del protestantismo. En USA, además, la enseñanza secundaria despegó en el periodo de entreguerras, lo que no ocurrió en los países protestantes de Europa.

El colapso educativo de USA está obviamente ligado a su colapso religioso. Soy consciente de que hoy se habla mucho de esos evangelistas excitados que rodean a Trump. Pero todo eso, para mí, no es verdadera religión. En todo caso, no es verdadero protestantismo. El Dios de los evangelistas usamericanos es un tipo simpático que reparte regalos económicos, no el Dios calvinista estricto que exige un alto nivel de moralidad, fomenta una fuerte ética del trabajo y promueve la disciplina social.

La disciplina social en USA debía mucho a la disciplina moral protestante. Esto fue así incluso en el siglo XX, cuando USA dejó de ser un país protestante homogéneo, con inmigrantes católicos y judíos, y luego inmigrantes procedentes de Asia. Al menos hasta los años setenta, el núcleo de la cultura usamericana siguió siendo protestante. Se reían de los WASP, o White Anglo-Saxon Protestants (protestantes anglosajones blancos), aunque tenían sus defectos, pero representaban una cultura central y controlaban el sistema usamericano.

Estados activo, zombi y cero de la religión

He utilizado una conceptualización particular para analizar el declive religioso, no sólo en este libro, sino en todos mis libros recientes. Se trata de un análisis en tres etapas de la desaparición de la religión.

*En primer lugar, distingo una etapa activa de la religión, en la que las personas son creyentes y practicantes.

*Luego está lo que yo llamo la etapa zombi de la religión, en la que la gente ya no es creyente ni practicante, pero conserva en sus hábitos sociales valores y comportamientos heredados de la religión activa anterior. Me referiría, por ejemplo, al republicanismo francés, que sucedió a la Iglesia católica en Francia en la cuenca de París, como una religión civil zombi.

*Luego viene una tercera etapa, que estamos viviendo actualmente en Occidente, que yo llamo la etapa cero de la religión, en la que los hábitos sociales heredados de la religión han desaparecido por sí mismos. Doy un indicador temporal para la consecución de este estadio cero, pero no hay que tomárselo de forma moralista. Es una herramienta técnica que me permite datar el fenómeno en 2013, 2014 o 2015.

Utilizo cualquier ley que instituya el matrimonio para todos, es decir, el matrimonio entre individuos del mismo sexo, para fechar el inicio de la etapa cero. Esto es un indicador del hecho de que no queda nada de los hábitos religiosos del pasado. El matrimonio civil reproduce el matrimonio religioso. El matrimonio para todos es posreligioso. Repito, no he dicho que esté mal. No estoy siendo moralista. Estoy diciendo que esto es lo que nos permite considerar que hemos alcanzado un estado de religión cero.

Pasar del declive industrial al declive educativo, al declive religioso, para finalmente diagnosticar un estado de religión cero, nos permite afirmar que la caída de USA no es un fenómeno reversible a corto plazo. En todo caso, no será reversible en los pocos años que dure esta guerra en Ucrania.

Una derrota usamericana

Esta guerra, que aún continúa, aunque el ejército que representa a Occidente sea ucraniano, es un enfrentamiento entre Rusia y USA. No podría haber tenido lugar sin el equipamiento usamericano. No podría haber tenido lugar sin los servicios de observación e inteligencia usamericanos. Por eso es perfectamente normal que las negociaciones finales tengan lugar entre rusos y usamericanos.

Me parece extraño que los europeos se sorprendan al verse excluidos de las negociaciones. Su sorpresa es una sorpresa para mí. Desde el comienzo del conflicto, los europeos se han comportado como súbditos de USA. Participaron en las sanciones, suministraron armas y equipos, pero no dirigieron la guerra. Por eso los europeos no tienen una imagen correcta o realista de la guerra.

En eso estamos. Occidente ha sido derrotado industrialmente. Económicamente. Para mí, predecir esta derrota no constituía un gran problema intelectual.

Esto me lleva a lo que más me interesa y lo que es más difícil para un prospectivista: analizar y comprender la actualidad. Doy conferencias con bastante regularidad. He dado algunas en París. Las he hecho en Alemania. Los he hecho en Italia. Hace poco celebré una en Budapest. Lo que me llama la atención es que, en cada nueva conferencia, aunque siempre hay una base estable, común a todas, también hay nuevos acontecimientos que integrar. Nunca sabemos cuál es la verdadera actitud de Trump. No sabemos si su deseo de salir de la guerra es sincero. Hay algunas sorpresas extraordinarias, como su repentino resentimiento contra sus propios aliados, o más bien sus súbditos. Por ejemplo, fue bastante sorprendente ver al presidente de USA señalar con el dedo acusador de la guerra y la derrota a los europeos y ucranianos. Hoy tengo que confesar mi admiración por el control y la calma del gobierno ruso, que (a primera vista) tiene que tomarse en serio a Trump, que tiene que aceptar su retrato de la guerra porque hay que negociar.

Sin embargo, he observado un elemento positivo en Trump que se ha mantenido estable desde el principio: está hablando con el gobierno ruso, se está alejando de la actitud occidental de demonizar a Rusia. Es una vuelta a la realidad y, en sí mismo, algo positivo, aunque estas negociaciones no lleven a nada concreto.

La revolución Trump

Me gustaría intentar comprender la causa inmediata de la revolución Trump.

Toda revolución tiene ante todo causas endógenas; es ante todo el resultado de una dinámica y de contradicciones internas a la sociedad en cuestión. Sin embargo, un rasgo sorprendente de la historia es la frecuencia con que las revoluciones son desencadenadas por derrotas militares.

La Revolución Rusa de 1905 estuvo precedida por una derrota militar ante Japón. La revolución rusa de 1917 fue precedida por una derrota ante Alemania. La revolución alemana de 1918 también estuvo precedida por una derrota.

Incluso la Revolución Francesa, que parece más endógena, estuvo precedida en 1763 por la derrota de Francia en la Guerra de los Siete Años, una gran derrota ya que el Antiguo Régimen perdió todas sus colonias. El hundimiento del sistema soviético también fue provocado por una doble derrota: en la carrera armamentística con USA y por la retirada de Afganistán.

Creo que debemos partir de esta noción de una derrota que conduce a una revolución para entender la revolución Trump. El experimento en curso en USA, aunque no sepamos exactamente qué va a ser, es una revolución. ¿Es una revolución en sentido estricto? ¿Es una contrarrevolución? En cualquier caso, es un fenómeno de una violencia extraordinaria, una violencia que se vuelve, por un lado, contra los sujetos aliados, los europeos, los ucranianos, pero que también se expresa internamente, en la sociedad usamericana, por una lucha contra las universidades, contra la teoría de género, contra la cultura científica, contra la política de inclusión de los negros en las clases medias usamericanas, contra el libre comercio y contra la inmigración.

En mi opinión, esta violencia revolucionaria está ligada a la derrota. Varias personas me han hablado de conversaciones entre miembros del equipo de Trump y lo que llama la atención es su conciencia de la derrota. Gente como J. D. Vance, el vicepresidente, y muchos otros, son personas que entendieron que USA había perdido esta guerra.

Para USA fue una derrota fundamentalmente económica. La política de sanciones demostró que el poder financiero de Occidente no era omnipotente. Los usamericanos han tenido la revelación de la fragilidad de su industria militar. Los responsables del Pentágono son muy conscientes de que uno de los límites de su acción es la capacidad limitada del complejo militar-industrial usamericano.

Esta conciencia usamericana de la derrota contrasta con la falta de conciencia de los europeos.

Los europeos no organizaron la guerra. Como no organizaron la guerra, no pueden ser plenamente conscientes de la derrota. Para ser plenamente conscientes de su derrota, necesitarían tener acceso al pensamiento del Pentágono. Pero los europeos no lo tienen. Así que los europeos están mentalmente situados antes de la derrota, mientras que la actual administración usamericana está mentalmente situada después de la derrota.

Derrota y crisis cultural

Como ya he dicho, mi experiencia de la caída del comunismo me enseñó una cosa importante: el colapso de un sistema es tanto mental como económico. Lo que se está derrumbando hoy en Occidente, y en primer lugar en USA, no es sólo el dominio económico, sino también el sistema de creencias que lo impulsaba o se superponía a él. Las creencias que acompañaban al triunfalismo occidental están en vías de derrumbarse. Pero como en todo proceso revolucionario, aún no está claro qué nueva creencia es la más importante, qué creencia saldrá victoriosa del proceso de descomposición.

Lo razonable en la administración Trump

Quiero dejar claro que, en principio, no sentía hostilidad hacia Trump. Cuando Trump fue elegido por primera vez en 2016, yo era una de esas personas que aceptaba que USA estaba enfermo, que su corazón industrial y obrero estaba siendo destruido, que los usamericanos de abajo estaban sufriendo bajo las políticas generales del Imperio, y que había muy buenas razones por las que muchos votantes votarían a Trump. Hay cosas muy razonables en las intuiciones de Trump. El proteccionismo de Trump, la idea de que tenemos que proteger a USA para reconstruir su industria, es el resultado de una intuición muy razonable. Yo mismo soy proteccionista. Escribí libros sobre ello hace mucho tiempo. También creo que la idea del control de la inmigración es razonable, aunque el estilo adoptado por la administración Trump para gestionar la inmigración sea insoportablemente violento.

Otro elemento razonable, que sorprende a muchos occidentales, es la insistencia de la administración Trump en que solo hay dos sexos en la humanidad, hombres y mujeres. No lo veo como un acercamiento a la Rusia de Vladímir Putin, sino como una vuelta a la concepción ordinaria de la humanidad que ha existido desde la aparición del Homo sapiens, una evidencia biológica en la que, además, coinciden la ciencia y la Iglesia.

Hay algo razonable en la revolución Trump.

Nihilismo en la revolución Trump

Ahora debo decir por qué, a pesar de la presencia de estos elementos razonables, soy pesimista y por qué creo que el experimento Trump fracasará. Les recordaré por qué soy optimista sobre Rusia desde 2002 y por qué soy pesimista sobre USA en 2025.

En el comportamiento de la administración Trump hay un déficit de pensamiento, una falta de preparación, una brutalidad, un comportamiento impulsivo, irreflexivo, que evoca el concepto central de La derrota de Occidente, el del nihilismo.

En La derrota de Occidente, explico que el vacío religioso, el estado cero de la religión, conduce a la angustia más que a un estado de libertad y bienestar. El estado cero nos devuelve al problema fundamental. ¿Qué significa ser un hombre? ¿Cuál es el sentido de las cosas? Una respuesta clásica a estas preguntas, en una fase de colapso religioso, es el nihilismo. Pasamos de la angustia del vacío a la deificación del vacío, una deificación del vacío que puede conducir al deseo de destruir las cosas, las personas y, en última instancia, la realidad. La ideología transgénero no es en sí misma moralmente grave, pero es intelectualmente fundamental porque decir que un hombre puede convertirse en mujer o una mujer en hombre revela un deseo de destruir la realidad. Era, en asociación con la cultura cancel, con la preferencia por la guerra, un elemento del nihilismo que predominó bajo la administración Biden. Trump rechaza todo eso. Sin embargo, lo que me llama la atención en este momento es la emergencia de un nihilismo que adopta otras formas: un deseo de destruir la ciencia y la universidad, las clases medias negras, o una violencia desordenada en la aplicación de la estrategia proteccionista usamericana. Cuando, sin pensarlo, Trump quiere establecer aranceles entre Canadá y USA, cuando la región de los Grandes Lagos constituye un sistema industrial único, veo en ello un impulso de destruir tanto como de proteger. Cuando veo a Trump establecer de repente aranceles proteccionistas contra China, olvidando que la mayoría de los smartphones usamericanos se fabrican en China, me digo que no podemos descartar esto como una estupidez. Es estupidez, por supuesto, pero también puede ser nihilismo. Pasemos a un nivel moral más elevado: la fantasía de Trump de transformar Gaza, vaciada de su población, en un centro turístico es típicamente un proyecto nihilista de primer orden.

La contradicción fundamental de la política usamericana, sin embargo, se encuentra en el proteccionismo.

La teoría del proteccionismo nos dice que la protección sólo puede funcionar si un país tiene la población cualificada para aprovechar la protección arancelaria. Una política proteccionista sólo será eficaz si se dispone de ingenieros, científicos y técnicos cualificados. Que los usamericanos no tienen en número suficiente. Y, sin embargo, veo que USA empieza a perseguir a sus estudiantes chinos, y a tantos otros, los mismos que les permiten compensar su déficit de ingenieros y científicos. Esto es absurdo. La teoría del proteccionismo también nos dice que la protección solo puede lanzar o reactivar la industria si el Estado interviene para ayudar a construir nuevas industrias. Sin embargo, vemos a la administración Trump atacando al Estado, el mismo Estado que debería nutrir la investigación científica y el progreso tecnológico. Peor aún, si se busca la motivación detrás de la lucha contra el Estado federal liderada por Elon Musk y otros, se encontrará que ni siquiera es económica.

Los conocedores de la historia usamericana saben el papel crucial que desempeñó el Estado federal en la emancipación de los negros. En USA, el odio al Estado federal suele derivar del resentimiento contra los negros. Cuando se lucha contra el Estado federal usamericano, se lucha contra las administraciones centrales que han emancipado y protegido a los negros. Una gran parte de las clases medias negras encontraron trabajo en la administración federal. Por lo tanto, la lucha contra el Estado federal no forma parte de una concepción general de reconstrucción económica y nacional.

Si pienso en las múltiples y contradictorias acciones de la administración Trump, la palabra que me viene a la mente es dislocación. Una dislocación cuya dirección no está clara.

Familia nuclear absoluta + religión cero = atomización

Soy muy pesimista sobre USA. Para concluir esta conferencia exploratoria, voy a volver a mis conceptos fundamentales como historiador y antropólogo. Dije al principio de esta conferencia que la razón fundamental por la que creía, bastante pronto, ya en 2002, en el retorno de Rusia a la estabilidad, era porque era consciente de la existencia de un trasfondo antropológico comunitario en Rusia. A diferencia de mucha gente, yo no necesito especular sobre el estado de la religión en Rusia para entender la vuelta de Rusia a la estabilidad. Veo una cultura familiar, una cultura comunitaria, con sus valores de autoridad e igualdad, que nos ayuda a entender un poco lo que es la nación en la mente rusa. De hecho, existe una relación entre la forma de la familia y la idea de nación. La familia comunal corresponde a una idea fuerte y compacta de la nación o del pueblo. Tal es el caso de Rusia.

En el caso de USA, como en el de Inglaterra, tenemos la situación opuesta. El modelo de familia inglés y usamericano es nuclear, individualista y ni siquiera incluye una regla precisa de herencia. Reina el libre albedrío. La familia nuclear absoluta angloamericana contribuye muy poco a estructurar la nación. La familia nuclear absoluta tiene ciertamente la ventaja de la flexibilidad. Las generaciones se suceden separándose. La rapidez de adaptación en USA e Inglaterra y la plasticidad de sus estructuras sociales (que permitieron la revolución industrial inglesa y el despegue usamericano) son en gran medida el resultado de esta estructura familiar nuclear absoluta.

Pero junto a esta estructura familiar individualista, o por encima de ella, en Inglaterra como en USA, estaba la disciplina de la religión protestante, con su potencial de cohesión social. La religión, como factor de estructuración, era crucial para el mundo angloamericano. Ha desaparecido. El estado cero de la religión, combinado con valores familiares muy poco estructurados, no me parece una combinación antropológica e histórica que pueda conducir a la estabilidad. El mundo angloamericano se encamina hacia una atomización cada vez mayor. Esta atomización sólo puede conducir a una acentuación, sin límite visible, de la decadencia usamericana. Espero equivocarme, espero haber pasado por alto un importante factor positivo.

Por desgracia, ahora sólo puedo encontrar un factor negativo adicional, que llegó a mi conocimiento tras leer un libro de Amy Chua, académica de Yale que fue mentora de J.D. Vance, Political Tribes. Group instinct and the Fate of Nations [Tribus políticas. El instinto de grupo y el destino de las naciones ] (2018) subraya, después de muchos otros textos, el carácter único de la nación usamericana: una nación cívica, fundada por la adhesión de todos los inmigrantes sucesivos a valores políticos que trascienden la etnia. Es cierto. Esa fue la teoría oficial desde el principio. Pero también había un grupo protestante blanco dominante en USA, que tenía una historia bastante larga y era básicamente étnico.

Desde la desaparición del grupo protestante, la nación usamericana ha pasado a ser verdaderamente posétnica, una nación puramente “cívica”, unida en teoría por su apego a su constitución y sus valores. El temor de Amy Chua es que USA esté volviendo a lo que ella llama tribalismo. Una atomización regresiva.

Cada una de las naciones europeas, cualquiera que sea su estructura familiar, su tradición religiosa, su visión de sí misma, es básicamente una nación étnica, en el sentido de un pueblo unido a una tierra, con su lengua, su cultura, un pueblo enraizado en la historia. Cada uno tiene una base estable. Los rusos la tienen, los alemanes la tienen, los franceses la tienen, aunque en estos momentos estén un poco raros con estos conceptos. USA ya no lo tiene. ¿Una nación cívica? Más allá de la idea, la realidad de una nación usamericana cívica pero privada de moralidad por el estado cero de la religión deja a uno soñando. Es incluso escalofriante.

Mi temor personal es que no estemos en absoluto al final, sino sólo al principio de una caída de USA que revelará cosas que ni siquiera podemos imaginar. La amenaza está ahí: incluso más que con un imperio usamericano, triunfante, debilitado o destruido, nos dirigimos hacia cosas que ni siquiera podemos imaginar.

Hoy estoy en Moscú, así que voy a terminar con el tema de la situación futura de Rusia. Voy a decir dos cosas, una agradable y otra preocupante para Rusia. Rusia ganará sin duda esta guerra. Pero en el contexto de la desintegración de USA, conservará responsabilidades muy pesadas en un mundo que tendrá que recuperar su equilibrio.