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Sergio Rodríguez Gelfenstein
¿Qué hará Marcos Rubio? 

21/12/2024

LUCA CELADA
Der Plan des Silicon Valley, den US-Staat zu übernehmen
Der unaufhaltsame (oder aufhaltsame?) Aufstieg der Broligarchen

USA: Eine „bewaffnete“ und extremistische Plutokratie steht kurz davor, die Kontrolle über die größte Supermacht der Welt zu übernehmen.

Luca Celada, il manifesto, 17/12/2024
Übersetzt von Helga Heidrich Tlaxcala

Luca Celada ist der Los-Angeles-Korrespondent der italienischen Tageszeitung il manifesto.
Diese Woche kündigten Jeff Bezos von Amazon, Sam Altman von Open AI und Mark Zuckerberg Spenden in Höhe von jeweils 1 Million Dollar als Beitrag zu Donald Trumps Amtseinführungsfeier am 20. Januar an. Die Digitalmagnaten wurden schon oft von Trump angegriffen, der vor einigen Wochen behauptete, dass insbesondere Zuckerberg wegen der Zensur rechtsgerichteter Ansichten auf seinen Plattformen „ins Gefängnis gehen“ sollte. Nach seinem Sieg gab es praktisch eine Pilgerwanderung aus dem Silicon Valley, um einen Akt der Unterwerfung zu vollziehen. Letzte Woche war der Meta-Chef zu einem Treffen mit Trump nach Mar a Lago geflogen, Bezos hat einen Termin für die nächsten Tage.
Viele andere Plutokraten sind regelmäßig in dem sich drehenden Hofstaat vertreten, der sich seit den Wahlen im November um den wiedergewählten Präsidenten dreht. Viele der zahlreichen Tycoons, die großzügig zu seiner Wiederwahl beigetragen haben, wurden pünktlich mit Ernennungen in Regierungsämter belohnt. Dazu gehört auch sein Schwager Charles Kushner, der erst begnadigt und dann mit dem Posten des Botschafters in Frankreich geehrt wurde.
(Eine weitere „dynastische“ Ernennung ist die der (möglicherweise ehemaligen) Verlobten des ältesten Sohnes, Donald Jr., Kimberley Guilfoyle, zur neuen Botschafterin in Griechenland, während seine Schwiegertochter Lara Trump voraussichtlich vom GOP-Zentralausschuss in den Senat wechseln wird).
Zu den Ministern mit üppigen Portfolios (jeder mit einem geschätzten Vermögen von über 1 Milliarde Dollar) gehören Linda McMahon für das öffentliche Bildungswesen, Scott Bessent für das Finanzministerium, Doug Burgum für das Innenministerium, Howard Lutnick für den Handel, Jared Isaacman, Direktor der NASA, und Steve Witkoff, Sondergesandter für den Nahen Osten - sowie Trumps Geschäftspartner in einem neuen Kryptowährungsunternehmen, World Liberty Financial.
Der Einstieg der Familie in die Produktion von „Trump-Münzen“ ist nicht nur ein weiterer eklatanter Interessenkonflikt für den neuen Präsidenten, sondern auch der jüngste Hinweis auf eine wachsende Partnerschaft zwischen Trump und dem neuen Kapitalismus, der im Silicon Valley entsteht. Silicon-Tycoons sind steinreich, und für Trump war Reichtum schon immer ein ostentatives Symbol des Erfolgs. Einem kürzlich erschienenen Artikel der New York Times zufolge stellt er seine neuen politischen Partner gerne wie Trophäen in seinem Kitschpalast zur Schau. „Ich habe zwei der reichsten Männer der Welt mitgebracht“, soll er laut der Times kürzlich gesagt haben, als er sich bei einer Mitarbeiterversammlung in Begleitung von Elon Musk und Larry Ellison, dem CEO von Oracle, vorstellte. „Wen haben Sie mitgebracht?"
Den Einfluss der Silicon-Valley-Beschleuniger bei Trumps Restauration verkörpert Musk selbst, der bekanntlich zusammen mit einem anderen Milliardär, Vivek Ramaswami, einen zentralen Posten als Verwalter des „Department of Government Efficiency“ (DOGE) erhalten hat. Musk hätte jedoch einen größeren Handlungsspielraum, auch bei der Zusammensetzung des Regierungskaders selbst, an dem in Florida zahlreiche von seinen Unternehmen „ausgeliehene“ Mitarbeiter mitarbeiten würden.
Zu den Schlüsselfiguren würde Jared Birchall gehören, Verwalter von Neuralink, dem Unternehmen, das für neurologische Implantate zuständig ist, aber auch Verwalter der persönlichen Finanzen und im Allgemeinen die rechte Hand des Tycoons, zuständig für Familienangelegenheiten, für die Stiftung sowie für die Immobilien von Musk, für Reisen und Sicherheit. Zu diesen Aufgaben sind nun auch Gespräche mit potenziellen Vertretern des Außenministeriums hinzugekommen. Die Tatsache, dass Birchall keine Erfahrung in internationalen Angelegenheiten hat, wird offensichtlich nicht als Problem bei einer Auswahl betrachtet, bei der, wie bei den anderen Abteilungen, vor allem die ideologische Affinität und die Loyalität der Kandidaten gegenüber dem Präsidenten im Vordergrund stehen dürften.
Ein weiterer Berater, diesmal für die Auswahl des Geheimdienstpersonals, ist Shaun Maguire, ein Caltech-Physiker, der als Partner von Sequoia, einem der führenden Investmentfonds des Silicon Valley, zum Milliardär wurde und (wie sollte es anders sein?) ein Freund von Elon Musk ist, mit dem er den im Valley so beliebten Kult des widerspenstigen und unangepassten Genies teilt, das vielleicht sogar ein wenig misanthropisch, aber dennoch brillant ist.
Mit anderen Worten: Viele der Entscheidungen, die die Trump-Bis-Regierung prägen werden, liegen in den Händen einer ideologischen Fraktion von extremistischen „Meritokraten“, um nicht zu sagen „darwinistischen“ Theoretikern des Triumphs der Besten über die Mittelmäßigen. Ein weiterer ständiger „Berater“ in Palm Beach ist beispielsweise Marc Andreesen, der milliardenschwere Gründer von Netscape und führende Ideologe der neoreaktionären Oligarchie, ein überzeugter Verfechter des radikalen Liberalismus und der minimalen staatlichen Einmischung in Unternehmensangelegenheiten.
Dank ihrer strategischen Allianz mit Trump, die erst in der Endphase des Wahlkampfs zustande kam, hat diese kleine Gruppe von Unternehmern, die durch den Erfolg der Oligopole im Silicon Valley radikalisiert wurde, nun die Möglichkeit, ihre Managementphilosophie (und Eugenik) in den Staatsapparat zu tragen. Musk hat beispielsweise wiederholt die Idee geäußert, dass die Einwanderung wie ein „Sportverein“ gemanagt werden sollte, der im Wahlkampf die besten Spieler auswählt und die Verlierer aussortiert, die „Verlierer“, die Trump so sehr verabscheut.
Aber Musks Hauptbesessenheit ist die Senkung der Staatsausgaben, gegen die er in seinen Beiträgen auf X als Quelle von Inflation und unhaltbaren Haushaltsdefiziten unablässig wettert. Dies sind die klassischen Themen der konservativen Wirtschaftsphilosophie, die die Silicon Right jedoch mit einem fast religiösen Eifer durchdrungen hat. Und es ist beeindruckend, wie eine Gruppierung, die bis vor kurzem noch als fanatisch extremistisch gegolten hätte, fast aus dem Stegreif zu einer solchen Machtposition aufgestiegen ist. Die Gründung des Musk'schen Super-Ministeriums geschah „live“ während der Sendung, die die beiden Männer nach dem gescheiterten Attentat im Juli auf X aufzeichneten.


Captain X, von Vasco Gargalo

„Um die Inflation zu senken, müssen wir die Staatsausgaben auf breiter Front kürzen“, sagte der Eigentümer von Space X (der Milliarden an staatlichen Raumfahrtverträgen kassiert) in diesem Gespräch. „Wie wäre es, Donald, mit einer Sonderkommission für Regierungseffizienz? Ich wäre bereit, den Vorsitz zu übernehmen.“ „Toll, ich könnte wirklich jemanden wie Sie gebrauchen, der keine Widerworte gibt, so wie damals, als Ihre Firma gestreikt hat und Sie sie alle auf der Stelle gefeuert haben!“ (Gelächter).
Und sowohl Musk als auch Ramaswamy lassen keine Gelegenheit aus, um darauf hinzuweisen, dass die Hauptquellen für unnötige Ausgaben Programme wie die Nahrungsmittelhilfe für bedürftige Familien, Renten und das Gesundheitswesen sind. „Anfänglich mag es einige Unannehmlichkeiten verursachen“, räumte Musk sogar die gefürchtete Kur ein (die Kürzung der Staatsausgaben um 2 Billionen Dollar, was mehr als einem Drittel des Staatshaushalts entspricht), ‚aber auf lange Sicht wird es für alle besser sein‘.
„Wir werden sehen, was passiert“, erklärte Trump in diesem Zusammenhang. „Es wird ein paar interessante Monate geben. Aber das Land ist verstopft mit Vorschriften und unnötigen Leuten, die im privaten Sektor produktiver sein könnten.“ Jetzt sind die „Broligarchen“ aus dem Silicon Valley dabei, den Wohlfahrtsapparat wie eine neu erworbene Tochtergesellschaft in die Hand zu nehmen, um eine kolossale „korporatistische“ Reform durchzuführen.
Vergleichen mit dem Goldenen Zeitalter des frühen zwanzigsten Jahrhunderts ein, als der stratosphärische Reichtum der Rockefellers, Vanderbilts und der großen Industrie- und Bankiersfamilien die abgrundtiefe Ungleichheit mit den untergeordneten Wirtschaftsklassen unterstrich. Doch der politische Einfluss dieser „Raubritter“, so groß er auch war, verblasst im Vergleich zur heutigen Situation.
Diese Ära war der Auftakt zu einer Zeit enormer sozialer Konflikte im Lande und zur Schaffung des sozialen Netzes (Gesundheits- und Rentensystem) unter Franklin Roosevelt, das bis heute Bestand hat. Heute jedoch haben die durch die Globalisierung und die grassierende soziale Ungleichheit hervorgerufenen Spannungen scheinbar eine Regierung hervorgebracht, die direkt von den größten Monopolisten des neoliberalen Kapitalismus kontrolliert wird, die sich im Bündnis mit einem populistischen Demagogen und den reaktionärsten Teilen der ideologischen Rechten anschicken, diesen Sozialpakt zu zerschlagen.
Und das alles trotz eklatanter Interessenkonflikte der Unternehmen, die eigentlich für die Demontage der Bundesbehörden zuständig sind, die sie regulieren sollen. Die ersten Köpfe, die die Tech-Industrie gerne rollen sehen würde, sind die von Lina Kahn, der Architektin der Kartellrechtskampagne bei der Federal Trade Commission (FTC), die kürzlich gegen Google und Amazon vor Gericht zog, und Elizabeth Warren, der Senatorin aus Massachusetts, die als Vorsitzende der Verbraucherschutzbehörde zu den ausnahmslos linken Stimmen gegen die Übervorteilung der Konzerne gehört (Andreesen hat ausdrücklich gefordert, dass sie „gelöscht“ wird).
Es geht jedoch nicht nur darum, sich die Dienste einer freundlichen Regierung zu sichern (obwohl diese mit einem Geschäftsmann wie Trump praktisch gesichert sind). Die von Trump versprochene Dezimierung des „tiefen Staates“ als systemfeindliches populistisches Aggregationsmittel ist für die militante Plutokratie des Silicon Valley ein ideologisches Ziel, das Musk mit besonderer Inbrunst verfolgt.
In ihrem kürzlich erschienenen Buch „Character Limit“ zeichnen Kate Conger und Ryan Mac nach, was in den Tagen nach dem Kauf von Twitter durch Musk geschah. Eine Reihe von Entlassungen auf der Stelle, Entlassungen, die per E-Mail mitgeteilt wurden, Abteilungsleiter, die überraschend vorgeladen und aufgefordert wurden, die Nützlichkeit ihrer Beschäftigung in 60 Sekunden zu rechtfertigen, Abfindungen, die einbehalten wurden. Eine wirtschaftliche „Umstrukturierung“, die zu einem Theater der Grausamkeit wird, das auf rituellen und strafenden Demütigungen beruht. Ein Bereich, in dem Musk und Trump, der bereits eine Reality-Show mit dem Slogan „You're Fired!“ (Du bist gefeuert!) veranstaltet hat, sich sehr nahe stehen.
Die Entlassung von 80 Prozent der Mitarbeiter „ohne Konsequenzen“ für das Unternehmen (es sei denn, man möchte die Zerstörung einer Plattform zählen, die auf ein Megaphon der Desinformation und Propaganda reduziert wurde), hat Musk für eine große Gruppe von Anhängern zu einer Art anarchokapitalistischem Helden gemacht. Und es ist dasselbe Rezept, das viele von ihm erwarten, um den „tiefen Staat“ ein für alle Mal zu dezimieren. In den letzten Wochen wurde Musk oft in Begleitung eines anderen Mitarbeiters, Steve Davis, gesehen, einem der Manager der Boring Company (der Grabungsfirma der Musk-Gruppe). Der Times zufolge hat Davis, der sich auf Kostensenkungen spezialisiert hat, auch Gespräche mit anderen Experten geführt, um „den Staatshaushalt zu optimieren“. Auch er wird wahrscheinlich eine wichtige Rolle im neuen DOGE-Ministerium spielen.
Es mag nicht möglich sein, die 80-prozentigen Kürzungen von Twitter zu wiederholen, aber selbst die paradoxe fast 50-prozentige Kürzung der Staatsausgaben, die Musk in Aussicht stellt, wäre eine katastrophale Apotheose des Krieges der Reichen gegen die Armen. Um den Boden zu bereiten, wurde auf „X“ bereits eine von Musk verstärkte Kampagne gestartet, die die „Schmarotzer“ unter den öffentlichen Subventionen verunglimpft und für die „Befreiung“ der Unternehmen von „erstickenden Bürokratien“ eintritt.
Der andere Impuls ist die Privatisierung mit einem weiteren Team Musk-Manager: Shervin Pishevar, Direktor und Mitbegründer von Hyperloop (dem Überschallkapsel-Unternehmen mit mehreren Projekten in der Versuchsphase). Pishevar schrieb von der „Gelegenheit, die Aufgaben der Regierung im Lichte beispielloser wirtschaftlicher und technologischer Entwicklungen neu zu definieren“. Ein Satz, der die wirtschaftlichen Interessen und den technologischen Messianismus, die im Silicon Valley vorherrschen, auf den Punkt bringt. Laut Pishevar werden Dienste wie die Post, die NASA und das Gefängnissystem „in hohem Maße vom Einfallsreichtum des privaten Sektors profitieren“. Alles im Interesse der Schaffung einer „Zukunft, die auf Eigentum und Wohlstand ausgerichtet ist“. Charakteristisch für die Ultrakapitalisten ist, dass sie sich öffentlich mit Dingen brüsten, die bis vor kurzem und noch während Trumps erster Amtszeit von den Chefs verschwiegen und öffentlich geleugnet worden wären.
Die schrittweise Privatisierung von Dienstleistungen ist ein fester Bestandteil der Programme vieler westlicher liberalistischer Regierungen. Doch die Giga-Kapitalisten sehen jetzt eine Gelegenheit, das Werk sehr schnell zu vollenden, indem sie sich den Slogan „move fast and break things“ zu eigen machen. Mark Zuckerbergs Motto, das von den Thaumaturgen der Tech-Branche bevorzugt wird, würde somit auf den Staatsapparat angewendet, der „neu erfunden“ werden soll. Schließlich wird auch im berüchtigten Projekt 2025 ein „Blitzkrieg“ gepredigt, um den Widerstand von Institutionen (oder Verfassungswällen) zu überwinden und den Apparat zu panzern, ohne dem Widerstand Zeit zu lassen, sich zu organisieren.
Das Projekt „Blitzkrieg“ verspricht Investitionen in allen Bereichen, angefangen bei der Forschung, dem Gesundheitswesen und der öffentlichen Bildung, und ist in einigen Fällen bereits in vollem Gange. Das Netz der Strafvollzugsanstalten zum Beispiel (über 200 im Land, die durch Massenabschiebungen noch erheblich vergrößert werden sollen) wird bereits von der Regierung an Unternehmen des „strafvollzugsindustriellen Komplexes“ vergeben, an Unternehmen wie die Corrections Corporation of America und die Geo Group, die pro Gefangenem bezahlt werden und deren Aktienkurs am Tag der Wahl Trumps in die Höhe geschnellt ist.
Aber die verehrte „Störung“ muss sich im Projekt der „Broligarchen“ auf die gesamte Gesellschaft erstrecken. Was Pishevar euphemistisch als „revolutionäre Umstrukturierung öffentlicher Einrichtungen“ bezeichnet, wird dem bekannten Drehbuch der Sabotage und der Streichung von Mitteln folgen, um sie durch „Management“-Unternehmen zu ersetzen und so einen gewaltigen Transfer öffentlicher Mittel in private Kassen zu bewirken. Vieles wird vermutlich per Dekret umgesetzt werden, aber dieses Mal haben Trump und seine Förderer beide Häuser des Parlaments und eine reaktionäre Mehrheit im Obersten Gerichtshof - eine noch nie dagewesene Konvergenz von Vorhaben und Macht.
Auch im Zusammenhang mit „Innovation“ gab es eine Ernennung, die teilweise unter dem Radar verschwand, nämlich die von David Sachs auf den erfundenen Posten des „Kryptowährungs- und Künstliche-Intelligenz-Zaren“. Als Risikokapitalgeber und alter Bekannter von Musk aus seiner PayPal-Zeit gehört Sachs zu den Südafrikanern, die im silikon-reaktionären Flügel eine überragende Rolle spielen. Roelof Botha (Neffe des letzten Außenministers des Apartheid-Regimes, Pik Botha) ist ein Investor bei Sequoia (derselbe wie Shaun Maguire), Patrick Soon-Shiong ist der Eigentümer der Los Angeles Times, der den Pro-Kamala-Harris-Leitartikel aus seiner Redaktion verbannt hat und kürzlich einen KI-Algorithmus angekündigt hat, um die progressiven Vorurteile seiner Redakteure zu „korrigieren“.
Von allen Digitalmagnaten mit Verbindungen zur südlichen Hemisphäre ist Peter Thiel sicherlich derjenige, der das größte Profil hat. Der mit der anarchokapitalistischen Denkfabrik Property & Freedom Conference und der Bilderberg-Gruppe verbundene Tycoon, der in Namibia in einer deutschen Familie aufgewachsen ist, ist nicht nur ein Trump-Unterstützer, sondern war auch ein Finanzier und Mentor in der Karriere von JD Vance, dessen Nominierung als Vizepräsident er direkt gesponsert und befürwortet hat.
Thiel, der auch ein Gründungsmitglied der PayPal-Mafia ist, studierte in Stanford und gründete dort das Young Conservative Journal. Berühmt-berüchtigt für seine Theorie, dass „Demokratie nicht mehr mit Freiheit vereinbar ist“, ist er heute die graue Eminenz des neoreaktionären Kults im Silicon Valley.
Letzten Monat verglich er in einem Interview mit Bari Weiss die Tech-Ultrakapitalisten, die Trump zum Sieg verhalfen, mit den Widerstandskämpfern, die in Star Wars das Imperium stürzen (eine Analogie, in der vermutlich Biden Darth Vader spielen würde).
Thiel führt nicht nur die heilige Allianz gegen das „Establishment“ an, sondern ist auch Eigentümer von Palantir, einem Unternehmen für Datenanalyse und künstliche Intelligenz mit zahlreichen militärischen Anwendungen (der Name des Unternehmens leitet sich von den Wahrsagersteinen des Zauberers Sauron in den Büchern von J.R.R. Tolkien ab). Die Beherrschung der künstlichen Intelligenz wird bekanntlich für die nächste kapitalistische und geopolitische Phase von entscheidender Bedeutung sein, und der Zusammenschluss von Trump und den Oligarchen ist daher auch im Hinblick auf ein neues KI-Wettrüsten, insbesondere mit dem chinesischen Erzrivalen, vollzogen worden.
Das 2003 gegründete Unternehmen Palantir lieferte zunächst neuronale Netze und Algorithmen für die Datenanalyse an Geheimdienste und später an spezielle Armeeabteilungen. Heute ist das Unternehmen führend im Bereich der militärischen Anwendungen von KI, die es auch an viele globale Kunden liefert. Immer, so will man meinen, auf der „richtigen“ Seite. Der CEO des Unternehmens, Alex Karp, ist ein glühender Verfechter Israels und ein Befürworter des neuen globalen Manichäismus unter amerikanischer Führung. „Wir müssen den Amerikanern erklären, dass die Welt in zwei Teile geteilt ist und dass einer davon von Terroristen beherrscht wird, die den Westen beherrschen wollen“, sagte er kürzlich bei einem Vortrag am Reagan-Institut.
In Karps Denken ist die technologische Vorherrschaft nahtlos mit der moralischen Überlegenheit des amerikanischen Westens verbunden. Und der Suprematismus ist untrennbar mit der Logik des permanenten Krieges verbunden (der schließlich dem Geschäftsmodell der Unternehmen entspricht). Karp stellt fest, dass „die Amerikaner das ängstlichste, ausgeglichenste, am wenigsten rassistische und wohlgesinnteste Volk der Welt sind. Gleichzeitig wollen sie, dass wir wissen, dass, wenn ihr morgens aufwacht und daran denkt, uns zu verletzen, uns als Geiseln zu nehmen oder uns Fentanyl zu schicken, um uns in unserem Haus zu töten, euch oder eurem Cousin, eurem Liebhaber oder eurer Familie etwas sehr Schlimmes zustoßen wird“.
Die Dr. Strangelove-Tiraden über Algorithmen sind für Karp alltäglich. „Wir haben die beste Technologie und so muss es auch bleiben“, sagt er in einem anderen Video. „Wir können uns keine Gleichwertigkeit mit irgendjemandem leisten, weil unsere Gegner nicht unsere moralischen Skrupel haben. Als überzeugter Zionist und Netanjahu-Anhänger hat Karp die „moralische Überlegenheit“ seines Unternehmens in den Dienst der IDF bei der Kampagne gegen den Gazastreifen gestellt und mit seiner künstlichen Intelligenz im ukrainischen Kriegsgebiet experimentiert. In Karps neuem „digitalen amerikanischen Pax“ trifft Dr. Strangelove auf den Terminator in einem Szenario, in dem der „feindliche“ Himmel ständig von Starlink-Satelliten (Musks Tochtergesellschaft hat bereits 6500 davon in der Umlaufbahn) und vielen anderen mit Raketen bewaffneten Satelliten durchkreuzt wird.
Vor zwei Wochen stimmten 166 UN-Mitglieder für eine Resolution, in der ein Vertrag über „intelligente“ Waffen, so genannte Killerroboter, die mit „Entscheidungsautonomie“ ausgestattet sind, gefordert wird. Der Vertrag wird nur deshalb „erhofft“, weil die USA gegen jegliche verbindliche Beschränkung sind. Tatsächlich ist die Verbreitung intelligenter Waffen bereits in vollem Gange und wird auch im nächsten Weißen Haus oberste Priorität haben.
In den Zentralen des neuen militärisch-digitalen Industriekomplexes im Silicon Valley wird bereits daran gearbeitet, die Vorherrschaft der USA auch im Weltraum und auf den Weltmeeren zu sichern, wo bereits „Schwärme“ autonomer Roboter-U-Boote kreuzen, die von einem anderen führenden Unternehmen, Anduril (ebenfalls ein Name aus Der Herr der Ringe, diesmal Aragorns Schwert), hergestellt werden. Immer häufiger treten Szenarien auf, in denen der Transhumanismus der Giga-Kapitalisten an den Posthumanismus grenzt.
Das Modell kann nun endgültig durch ein Weißes Haus gefestigt werden, in dem sich reaktionäre Ideologie und industrielle Interessen endgültig undifferenziert überlagern, eine Regierung, die zu gleichen Teilen aus apokalyptischen Ideologen und Waffenherstellern besteht, die einen vollwertigen Geschäftspartner im Oval Office haben werden.
Ab Januar drohen Ausnahmezustände, Razzien und Verfassungsänderungen per Dekret (zunächst das Ende des ius soli, dann radikale Einschränkungen für Andersdenkende). Hinter dem Projekt steht eine Fraktion, die nicht nur die Gewissheit hat, dass sie ihre Gründe hat, sondern nun auch die Macht, diese mit der vollen Unterstützung einer imperialen Präsidentschaft durchzusetzen.


LUCA CELADA
Le plan de la Silicon Valley pour s’emparer de l’État
L'irrésistible (ou résistible ?) ascension des broligarques

USA : Une ploutocratie « armée » et extrémiste est sur le point de prendre le contrôle de la plus grande superpuissance du monde.

Luca Celada, il manifesto, 17/12/2024
Traduit par Fausto Giudice, Tlaxcala

Luca Celada est le correspondant à Los Angeles du quotidien italien il manifesto


Cette semaine, Jeff Bezos d’Amazon, Sam Altman d’Open AI et Mark Zuckerberg ont annoncé des dons d’un million de dollars chacun en guise de contribution à la cérémonie d’investiture de Donald Trump le 20 janvier prochain. Les magnats du numérique ont souvent été attaqués par Trump, qui, il y a encore quelques semaines affirmait que Zuckerberg, en particulier, devrait « aller en prison » pour avoir censuré des opinions de droite sur ses plateformes. Après sa victoire, il y a pratiquement eu une procession depuis la Silicon Valley pour faire acte de soumission. La semaine dernière, le patron de Meta s’était envolé vers Mar a Lago pour une rencontre avec Trump, Bezos a rendez-vous dans les prochains jours.

De nombreux autres ploutocrates sont une présence fixe dans la cour tournante qui virevolte depuis les élections de novembre autour du président de retour. Parmi les nombreux magnats qui ont généreusement contribué à sa réélection, beaucoup ont été ponctuellement récompensés par des nominations dans des ministères. Parmi eux, Charles Kushner, père de son gendre Jared, qu’il a gracié en 2020 [il avait été condamné pour malversations fiscales] , honoré par le poste d’ambassadeur en France.

(Une autre nomination « dynastique » est celle de la (peut-être ex)  fiancée du premier-né Donald Jr, Kimberley Guilfoyle, en tant que nouvelle ambassadrice en Grèce, tandis que sa belle-fille, Lara Trump, devrait passer du comité central du parti républicain au Sénat).

Parmi les ministres aux fortunes opulentes (plus d’un milliard de dollars), on trouve Linda McMahon à l’éducation publique, Scott Bessent au Trésor, Doug Burgum à l’intérieur, Howard Lutnick au commerce, Jared Isaacman à la tête de la NASA, et Steve Witkoff - partenaire en affaires de Trump dans une nouvelle société de crypto-monnaies, World Liberty Financial – comme envoyé spécial au Moyen-Orient 

En plus de créer un autre conflit d’intérêts flagrant pour le nouveau président, l’entrée de la famille dans la production de « Trump coin » est la dernière indication d’un partenariat croissant entre Trump et le nouveau capitalisme incubé dans la Silicon Valley. Les magnats siliconiens sont fantastiquement riches, et pour Trump, la richesse a toujours été un symbole ostentatoire de réussite. Selon un récent article du New York Times, il aime exhiber ses nouveaux associés politiques comme des trophées dans son palais kitsch. « J’ai amené deux des hommes les plus riches du monde », aurait-il récemment déclaré, selon le Times, en se présentant à une réunion des journalistes en compagnie d’Elon Musk et du PDG d’Oracle, Larry Ellison. « Vous, vous avez amené qui ? »

C’est Elon Musk qui incarne l’influence des accélérationnistes de la Silicon Valley dans la restauration de Trump : comme on le sait, il s’est vu confier, avec un autre milliardaire, Vivek Ramaswami, un poste central d’administrateur du « département de l’efficacité gouvernementale » (DOGE). Musk aurait cependant une plus grande liberté d’action, y compris sur la composition du cadre gouvernemental lui-même, sur lequel travailleraient, en Floride, de nombreux collaborateurs « prêtés » par ses entreprises.

Parmi les personnages clés figurerait Jared Birchall, directeur de Neuralink, l’entreprise en charge des implants neurologiques, mais aussi administrateur des finances personnelles du magnat et généralement son bras droit, en charge des affaires familiales, de la fondation, ainsi que des biens immobiliers, des déplacements et de la sécurité de Musk. À ces tâches s’ajoutent désormais les pourparlers avec d’éventuels représentants du département d’État. Le fait que Birchall n’ait aucune expérience en matière d’affaires internationales n’est manifestement pas considéré comme un problème dans une sélection qui, comme pour les autres départements, semblerait se concentrer principalement sur les affinités idéologiques et la loyauté des candidats à l’égard du président.

Un autre conseiller, cette fois pour sélectionner le personnel du renseignement, est Shaun Maguire, un physicien de Caltech devenu milliardaire en tant qu’associé de Sequoia, l’un des principaux fonds d’investissement de la Silicon Valley et (ça va sans dire) ami d’Elon Musk, avec qui il partage le culte, si à la mode dans la Valley, du génie indiscipliné et inadapté, peut-être même un peu misanthrope, mais toujours brillant.

En d’autres termes, de nombreuses décisions destinées à façonner le gouvernement Trump bis sont entre les mains d’une faction idéologique de « méritocrates » extrémistes, pour ne pas dire de théoriciens « darwinistes » du triomphe des meilleurs sur les médiocres. Un autre « conseiller » fixe à Palm Beach, par exemple, est Marc Andreesen, le fondateur milliardaire de Netscape et l’un des principaux idéologues de l’oligarchie néo-réactionnaire, fervent défenseur du libéralisme radical et d’une ingérence minimale de l’État dans les affaires des corporations.

Grâce à son alliance stratégique avec Trump, un partenariat qui n’a vraiment mûri que dans les dernières étapes de la campagne électorale, ce petit groupe d’entrepreneurs radicalisés par le succès des oligopoles de la Silicon Valley, a désormais la possibilité de transporter les philosophies du management (et de l’eugénisme) vers l’appareil d’État. Musk a, par exemple, exprimé à plusieurs reprises l’idée que l’immigration devrait être gérée comme une campagne de sélection d’« un club sportif », tenu de sélectionner les meilleurs joueurs et d’écarter les « losers » tant honnis, pour lui comme pour Trump.


Captain X, par Vasco Gargalo

19/12/2024

GIANFRANCO LACCONE
Les super-riches bousillent l’environnement

Gianfranco Laccone, climateaid.it , 17/12/2024
Traduit par Fausto Giudice, Tlaxcala

De nombreuses études suggèrent que les super-riches ont un impact environnemental disproportionné par rapport à la majorité de la population. Cet impact est principalement lié à leur mode de vie, à leurs habitudes de consommation et à leurs investissements. Voici quelques études et rapports pertinents analysant l’impact environnemental disproportionné des super-riches : 1. Oxfam - « Confronting Carbon Inequality » (2020) : les 10 % les plus riches de la population mondiale sont responsables d’environ 50 % des émissions mondiales de CO2 entre 1990 et 2015. Les 1 % les plus riches émettent deux fois plus que les 50 % les plus pauvres de la population mondiale. La consommation des super-riches, notamment les jets privés, les yachts et les grandes propriétés, est l’une des principales causes de ce déséquilibre. 2) Stockholm Environment Institute (SEI) - « Carbon Inequality in 2030 » (2021) : si aucune mesure n’est prise, les 1 % les plus riches seront responsables de 16 % des émissions mondiales d’ici à 2030. Les émissions individuelles des super-riches dépassent de loin les niveaux supportables pour limiter le réchauffement climatique à 1,5 °C. 3. Cambridge Sustainability Commission - « The Case for Limiting the Consumption of the Rich » (2021) : l’étude souligne que la surconsommation de l’élite économique est une cause majeure de la destruction de l’environnement. Elle propose de taxer les produits de luxe et les émissions des super-riches afin de réduire l’impact sur l’environnement. 4) Transport & Environnement - « Private Jets : Can the Super-Rich Supercharge Climate Change » (2021) : Les jets privés émettent entre 5 et 14 fois plus de CO2 par passager qu’un vol commercial et 50 fois plus qu’un train. En 2019, les jets privés ont émis environ 2,1 mégatonnes de CO2 rien qu’en Europe. 5. Agence internationale de l’énergie (AIE) - « The Global Energy Perspective » (2023) : les ménages les plus riches consomment disproportionnellement plus d’énergie que les plus pauvres, en raison de l’utilisation de propriétés multiples, de piscines chauffées, de voitures de luxe et d’autres biens à forte consommation d’énergie. 6. Changement environnemental mondial - « Luxury emissions : The climate impact of the super-rich » (2022) : la consommation de produits de luxe (montres, voitures haut de gamme, yachts, etc.) a une empreinte environnementale beaucoup plus importante que la consommation de base. L’étude suggère la nécessité de politiques qui redistribuent la charge environnementale en réduisant la consommation des riches.

Comment les riches ravagent la planète — Et comment les en empêcher, de Hervé Kempf (scénariste) et Juan Mendez (illustrateur), aux éditions du Seuil, septembre 2024, 128 p., 20 euros

Laissons pour l’instant les réflexions générales sur les questions qui façonneront nos prochaines années : la guerre et l’attitude des autorités à l’égard du changement climatique. Les gouvernements sont dans une phase de grande crise et il semble que la seule réaction dont ils sont capables soit de limiter les actions de leurs citoyens par des restrictions économiques et des lois et moyens plus ou moins coercitifs, puis d’essayer de s’attirer leurs faveurs en leur garantissant - en paroles - la sécurité et des réductions d’impôts.
Examinons de plus près les comportements individuels en matière d’environnement, en les analysant avant tout sur la base des revenus car, dans une société où l’argent détermine les comportements, il est essentiel d’évaluer ce que les gens font en matière d’environnement sur la base des possibilités dont ils disposent.
Je pense qu’il est utile d’ouvrir une fenêtre sur le comportement des personnes qui ont accumulé de grandes richesses et qui vivent immergées (virtuellement) dans la structure centrale de la société planétaire, c’est-à-dire le moteur industriel qui génère des richesses grâce au système financier qui le soutient. Il s’agit d’une minorité distincte par rapport aux huit milliards (et plus) d’habitants qui, grâce à la capacité qu’ils ont de se comporter au-dessus (souvent au-delà) de la loi et du comportement des masses, conditionnent la vie de tout le monde. Nous découvrirons qu’ils conditionnent non seulement les personnes mais aussi l’environnement, c’est-à-dire tous les êtres vivants, animaux et plantes. Commençons par l’analyse réalisée par Oxfam, une organisation qui analyse et compare les inégalités afin de « mettre fin à la pauvreté et à l’injustice », car « un monde plus juste et meilleur est possible », comme l’indiquent les mots inscrits sur leur site web.
Leur dernier rapport (auquel l’hebdomadaire Famiglia Cristiana s’intéresse) stigmatise le comportement des milliardaires, en mesurant la consommation d’un milliardaire typique : les heures de vol, la consommation de super-yachts, de jets et de limousines privées, le chauffage de leurs résidences, le temps et l’argent utilisés pour des activités apparemment communes à celles des autres mortels, comme se rendre au travail, visiter les entreprises dont ils sont responsables, avoir des moments de détente, mais tout cela dans un style multimilliardaire.
Les données sont implacables : par exemple, un milliardaire parmi les 23 plus riches du monde émet dans l’atmosphère, en une seule année, une quantité de CO2 égale à celle qu’un autre être humain, considéré dans des conditions statistiques moyennes, émettrait en 300 ans, rien qu’en calculant le nombre de fois (184 vols) et le nombre d’heures (425) qu’il a passées en avion ! En utilisant le même critère de calcul annuel, les yachts de 18 milliardaires, qui font l’objet d’articles de presse non seulement dans les magazines people, émettent une quantité de dioxyde de carbone égale à celle qu’un citoyen moyen émettrait en 800 ans.
On pourrait penser que, compte tenu de leur mode de vie, nombre d’entre eux pourraient compenser ces dommages par des activités caritatives, des actions respectueuses du climat et la protection de la faune et des forêts. Tout cela arrive, mais ne sert qu’à soulager les consciences. Contrairement à l’opinion de ceux qui prônent la libre initiative au détriment des interventions des États et des organisations internationales (ONU et ses affiliés), l’analyse nous apprend que 40 % des investissements des ultra-riches concernent des industries très polluantes.
Depuis 1990, la quantité d’émissions produites par les choix des milliardaires et leur mode de vie a eu des conséquences dévastatrices pour la planète. Le statut de cette catégorie est exécrable en analysant ce qu’elle a provoqué dans trois domaines différents :

- L’augmentation des inégalités dans le monde, qui aurait entraîné une baisse du PIB mondial de 2,9 billions de dollars depuis 1990, avec le plus grand impact dans les pays qui ont été les moins responsables des émissions de CO2.
- L’augmentation de la faim et de la malnutrition, les émissions de CO2 étant à l’origine de pertes de récoltes et d’une baisse de productivité qui ont privé les populations, en particulier dans les régions pauvres, de leurs moyens de subsistance.
- Les victimes directes de la crise climatique, car la hausse des températures et la chaleur torride sur des périodes prolongées ont fait jusqu’à 78 % du nombre total de victimes, principalement dans les pays moyennement pauvres souffrant de sécheresse chronique.

Si telles sont les données, difficilement contestables, faut-il en conclure que la planète est entre les mains d’une poignée de malfaiteurs? Alors, après les avoir éliminés ou contrôlés, serions-nous en mesure de rétablir de meilleures conditions de vie à l’avenir ? Cette façon de penser peut donner lieu à une série de films à grand spectacle, comme « Star Wars », mais elle nous éloigne de la réalité. Le comportement des super-riches, en effet, est guidé par des règles et des comportements acquis à partir des règles morales et sociales qui guident aujourd’hui nos relations et qui voient une propension particulière se développer au fil du temps chez certains individus.
Il s’agit d’une vision de l’argent comme prolongement de soi et d’une sorte de délire de toute-puissance qui frappe aussi sous d’autres formes, comme l’exercice de la politique en tant que profession. Lorsque les propensions se rejoignent, on assiste alors à l’émergence de personnages qui poursuivent cet objectif jusqu’à la fin de leur cycle de vie, mais qui laissent ensuite les structures et les personnes dont ils avaient la responsabilité dans un état bien pire que celui dans lequel ils les avaient acquises. Je ne cite pas de noms, mais il sont faciles à trouver.
Un essai/enquête écrit par Vance Packard en 1989, intitulé « Les ultra-riches (The Ultra Rich) », nous aide dans notre analyse des super-riches. Déjà à l’époque, en plein hédonisme reaganien, l’auteur - bien connu des défenseurs des consommateurs pour son essai de 1958 « The Hidden Persuaders » - posait le problème de ce qui pourrait se passer si plus d’un tiers de la richesse d’un pays (les USA) était entre les mains d’un pour cent de la population : est-ce moralement et rationnellement justifiable ? Est-ce admissible dans une société véritablement démocratique ?
En analysant les propriétaires de plus de 330 millions de dollars et en interrogeant trente d’entre eux, il a dressé un tableau - à mon sens - étonnant. Leur richesse n’était pas vraiment perceptible psychologiquement pour eux. Leur train de vie était souvent très inférieur à leurs possibilités réelles, mais le besoin d’accumulation en soi persistait chez tous, ce qui constituait la principale satisfaction à côté de la propension générale à contourner l’impôt. La richesse est le support de l’ego, la preuve qu’ils sont toujours en compétition pour l’acquisition du pouvoir et du prestige, souvent avec des systèmes douteux ou malhonnêtes : c’est ce qui ressort des entretiens, même dans les cas où des philanthropes sont impliqués. À la lecture du livre, les événements de nombreuses telenovelas de l’époque (Dallas, Even the Rich Cry) apparaissent comme des contes de fées édulcorés pour enfants. Et je dois ajouter que j’ai eu la même impression lorsque, en 1987, j’ai eu la chance d’assister à la présentation d’un livre à la Trump Tower par l’épouse de Donald Trump à l’époque.
Vance Packard, libéral usaméricain et défenseur du libre marché, proposait alors des solutions drastiques, qui rappellent les événements européens d’aujourd’hui, visant à réduire les concentrations de capital : l’introduction d’un impôt sur la fortune, l’imposition d’un « plafond » sur la richesse individuelle avec l’obligation de dépenser le capital excédentaire dans l’intérêt de la communauté.
Bien sûr, à l’époque, on ne connaissait pas les conséquences environnementales du comportement des super-riches, mais ces conclusions tirées en 1989 devraient nous faire réfléchir sur le chemin parcouru par notre machine sociale et sur le chemin qui reste à parcourir pour unir une vision écologiste à une conscience sociale.

GIDEON LEVY
Sur fond de deuil et de désastre, Israël est devenu aveugle

Gideon Levy, Haaretz,  19/12/2024
Traduit par Fausto Giudice, Tlaxcala

Des Palestiniens marchent sur une route de terre bordée de décombres de bâtiments détruits dans la ville de Gaza, le 7 octobre 2024. Photo Omar Al-Qattaa/AFP

Un professeur israélien qui vit aux USA depuis des décennies était en Israël cette semaine lors de l’une de ses fréquentes visites. Il enseigne dans une université prestigieuse, est né dans un kibboutz, est le descendant d’une famille de combattants de la guerre de 1948 et d’aristocrates intellectuels, si tant est que cela existe en Israël. Il est toujours profondément enraciné ici, malgré la distance des années, et pas seulement parce qu’une partie de sa famille est ici. Depuis son lieu de résidence USA, il veille à regarder les nouvelles sur l’une des chaînes de télévision israéliennes tous les soirs. Certains de ses amis sont ici, et il fait des recherches et écrit sur Israël, entre autres choses.
Nous sommes tous deux de la même génération et de la même ville, mais jusqu’à il y a quelques jours, nous ne nous étions jamais rencontrés. 

Il y a quelques jours, il est venu chez moi. C’était son dernier jour en Israël, il est parti hier. Avant de nous séparer, il m’a dit que cette fois-ci, il se sentait étouffé. Il voulait vraiment partir. Il ne comprenait pas comment il était encore possible de vivre ici. Dans les contacts qu’il a eus au cours de l’année écoulée avec des directeurs d’université en Israël, il a senti un changement radical en direction d’une corruption morale. La femme de son ami d’enfance, un ancien juge de la Cour suprême, lui a dit cette semaine qu’elle avait du mal à accepter ses opinions. Elle ne lui avait jamais dit cela auparavant. Son mari était l’un des piliers libéraux de la Cour suprême.

Il est convaincu qu’Israël commet un génocide à Gaza - il connaît bien le sujet en raison de sa profession - et il explique pourquoi : Il n’existe pas de définition du nettoyage ethnique dans le droit international, mais il s’agit d’une étape sur la voie du génocide. Lorsqu’une population est expulsée par la force, non pas vers un lieu sûr, mais vers un endroit où l’on continue à la tuer, il s’agit d’un génocide. Il ne fait plus aucun doute qu’Israël procède à un nettoyage ethnique dans le nord de la bande de Gaza. Israël le déclare, et ses actes en sont la preuve évidente. De plus, la destruction systématique par Tsahal de tout le nord de la bande, ne laissant que des ruines sur son passage, témoigne de l’intention de ne pas permettre un retour.

Le visiteur est convaincu que lorsque la Cour internationale de justice devra décider si Israël a commis un génocide, elle se concentrera sur le nord de la bande de Gaza, comme elle l’a fait à l’époque pour Srebrenica. Là, « seulement » quelque 8 000 Bosniaques ont été massacrés, pour la plupart des hommes, alors que la ville avait été déclarée « zone de sécurité ». La Haye et le monde entier ont établi à jamais qu’il s’agissait d’un génocide, et les coupables ont été jugés et condamnés.

Lorsque vous bombardez sans pitié une population déplacée sur son nouveau lieu de résidence, comme le font les Forces de défense israéliennes, il s’agit d’un génocide. Si cela ressemble à un génocide et opère comme un génocide, c’est un génocide. En Israël, il est impossible de dire ça, même aux libéraux. Dans les universités prestigieuses des USA, dont les donateurs sont juifs, il est également difficile de le dire. Les oreilles israéliennes et juives ne sont pas prêtes à l’entendre, et peu importe ce que la réalité démontre.

Mon visiteur a découvert que même ses meilleurs amis, les libéraux israéliens, les intellectuels et les gens de paix et de conscience, ne sont pas prêts à l’accepter. Les divergences d’opinion se sont transformées en hostilité. Cela ne s’était jamais produit auparavant. Il y a toujours eu un camp de soutien ici, même pour les opinions radicales. Il y a eu des manifestations de haine, parfois même de violence, mais de l’autre côté, il y avait un camp plus petit mais tout aussi déterminé. C’est fini.

Le visiteur occasionnel l’a bien senti. Il est peut-être encore possible de trouver quelques radicaux en marge, mais pas de camp radical - dans la situation la plus radicale de l’histoire du pays.

Israël s’est embourbé dans son deuil et son désastre et est devenu totalement aveugle. Personne ne prête attention au désastre bien plus horrible de Gaza. Beaucoup de choses ont déjà été écrites ici sur le rôle méprisable des médias dans la création de cette situation, mais la responsabilité de ce « dégrisement » total repose sur la conscience de chaque Israélien qui aura retrouvé ses esprits. Cela pourrait bien le hanter un jour ou l’autre.

L’invité est parti. Il reviendra sûrement, mais il ne lui reste ici que quelques rares interlocuteurs, qu’in peut compter sur les doigts d’une seule main.


Anne Derenne


17/12/2024

RIM BEN FRAJ
Mellassine miroir du monde : Matula, un film d'Abdallah Yahia


 Rim Ben Fraj, 17/12/2024

Mellassine, dans la proche banlieue de Tunis, est un de ces quartiers populaires chaotiques et abandonnés par l’État comme en trouve dans tout le Sud du monde, de Rio à Kolkata (Calcutta), en passant par Casablanca et Le Caire. C’est là que vit Rayaan, un adolescent, surnommé Matula par ses copains en référence à un footballeur africain. Matula a été élevé par ses grands-mères après que ses parents ont pris la mer en 2011.Installés en France, ils attendent toujours une réponse à leur demande d’asile.

Matula porte les espoirs de toute sa famille, qui projette sur lui ses rêves de bien-être et de richesse, de sortie de l’enfer de Mélassine -misère, drogue et violence policière : il doit devenir une star du football. Sélectionné comme junior de l’Espérance sportive de Tunis, il s’entraîne tous les jours.

Abdallah Yahia et Moez Bhiri ont suivi Matula et ses proches avec leur caméra pendant 4 ans. Le résultat de leur travail : un documentaire faisant le portrait collectif d’un groupe d’individus interagissant dans un environnement implacable où ils survivent au jour le jour.

Dans ce décor de misère entre autoroute, voie ferrée, colline et sebkha de Sijoumi, les jeunes du quartier rêvent en regardant des images de la Ville-lumière -Paris- via un casque de réalité virtuelle, construisant leur vision du paradis du nord. La seule alternative envisageable au pentagone infernal -zetla, subutex, ecstasy, lacrymogènes, hogra - semble être la fuite vers ce nord, dont la réalité est loin de correspondre au fantasme.

Au milieu de ce chaos ; no future, des fortes personnalités se sont dressées pour faire barrage à la dérive, Dhouha Ben Salah, une battante et combattante a créé en 2011 Hay Hlel-Mellassine Sport, une association qui regroupe des jeunes de six à dix-huit ans pour des activités sportives. Matula est l’un de ses poulains les plus prometteurs, elle le suit jour après jour, complétant le travail des grand-mères. Toutes les trois n’ont qu’un objectif : éviter que Matula connaisse le sort des garçons détruits et même tués par les fléaux évoqués plus haut. Et veiller à ce qu'il ne s’embarque pas dans une aventure sans espoir, en suivant l’exemple de ses parents. Ceux çi ne l'ont vu depuis douze ans que sur les écrans de leurs téléphones. Dans l’attente interminable d’un statut de résidents en France, ils ne peuvent pas aller à Tunis.Les tentatives pour permettre à Matula de leur rendre visite n’ont toujours pas abouti.


Avec cette nouvelle œuvre, Abdallah Yahia continue à restituer la réalité d’une humanité abandonnée à elle-même qui ne peut compter que sur ses propres ressources pour s'en sortir, ceux d’en bas n’ont rien à attendre d’en haut.

Matula et les siens sont certes tunisiens, mais ils pourraient être argentins, dans une villa miseria du grand Buenos Aires, ou nigérians, dans une shanty town de Lagos.


 

16/12/2024

VALÉRIE K ORLANDO
La littérature et le cinéma francophones du « nouveau » Maroc, reflets d’une société en transition
Nouveau livre des éditions The Glocal Workshop

“Seul le palmier se tient encore droit, implorant le Ciel, profitant du vent chaud pour dire ses prières d’un léger hochement de tête. Comme la première lettre de l’alphabet, l’Alif, il se tenait droit parmi toutes ces courbes, ces points épars, ces lignes brisées.”

Youssouf Amine Elalamy Amour nomade

Valérie K Orlando étudie dans ce livre la production écrite et filmée de langue française durant la première décennie du règne de Mohamed VI, dans le Maroc d’après les Années de plomb (1963-1999). Une décennie marquée par un florilège d’œuvres de fiction et documentaires brisant les tabous politiques, sociaux et culturels. Le fait sans doute le plus remarquable de cette période est la prise de parole féminine. Mais les œuvres ici analysées mettent aussi en scène les déshérités et les laissés pour compte. Les espoirs énormes exprimés durant cette première décennie du “nouveau” Maroc ont souvent été déçus, mais les Marocain·es ont su et savent faire preuve de persévérance et de résilience. Ils et elles le démontrent chaque jour, par la plume, par le clavier et par la caméra.

Valérie K. Orlando

La littérature et le cinéma francophones du « nouveau » Maroc
Reflets d’une société en transition

Traduit de l’anglais (USA) par Isa Rousselot
Édité par Fausto Giudice

Éditions The Glocal Workshop/L’Atelier Glocal

Collection “Tezcatlipoca” n° 6
408 pages, format A5
Décembre 2024

Classification Dewey : 070 - 440 – 492 – 791 - 840 – 843.08.083 - 892 – 928 - 964


Tout soutien bienvenu

15/12/2024

ZVI BAR’EL
La Syrie pourrait devenir un protectorat turc, ce qui limiterait la liberté d’action d’Israël

La Turquie, qui a un intérêt stratégique à faire de la Syrie un rempart contre les Kurdes, cherche à prendre la place de la Russie et de l’Iran, notamment en contrôlant l’espace aérien syrien.

Zvi Bar’el, Haaretz , 15/12/2024
Traduit par Fausto Giudice, Tlaxcala 


Des membres de la communauté syrienne d’Istanbul célèbrent la chute du régime Assad, la semaine dernière. Photo Yasin Akgul/AFP
 

Un jour après qu’Israël a pris le contrôle du Mont Hermon syrien et des zones autour de Quneitra, le nouveau gouvernement syrien dirigé par Ahmed Hussein al-Chara (alias Abou Mohammed al-Joulani) a rapidement envoyé deux lettres au Conseil de sécurité et au secrétaire général de l’ONU, demandant à Israël de retirer ses forces du territoire syrien et de cesser ses attaques.

« La République arabe syrienne entame un nouveau chapitre de son histoire, son peuple aspirant à construire un État fondé sur la liberté, l’égalité, l’État de droit et la réalisation de ses espoirs de stabilité et de paix. Pourtant, en ce moment même, l’armée israélienne a envahi de nouvelles zones du territoire syrien dans les provinces de Jebel El Cheikh [nom arabe du Mont Hermon] et de Quneitra », peut-on lire dans la toute première lettre du gouvernement au Conseil de sécurité.

Lors de sa visite sur le plateau du Golan dimanche dernier, le Premier ministre israélien Benjamin Netanyahou n’a laissé aucune place au doute : « L’accord de 1974 qui établissait la séparation des forces entre Israël et la Syrie par le biais d’une zone tampon s’est effondré... Les soldats syriens ont abandonné leurs postes. Nous ne permettrons à aucune force hostile de s’établir le long de notre frontière ». Jeudi, Walla News a rapporté que Netanyahou avait informé le conseiller à la sécurité nationale des USA, Jake Sullivan, que les forces de défense israéliennes resteraient dans la zone tampon syrienne « jusqu’à ce qu’une force capable de faire respecter l’accord de séparation soit établie ».

Il s’agit du deuxième accord international régional violé par Israël, après sa prise de contrôle du corridor Philadelphie et le déploiement de forces à Gaza - des actions qui, selon l’Égypte, violent à la fois les accords de Camp David et l’accord de 2005 sur les déplacements et l’accès. Les situations sont toutefois différentes. Avec l’Égypte, Israël maintient des négociations en cours.
Par le passé, il a même permis aux forces égyptiennes de dépasser les limites de Camp David en renforçant leur présence militaire dans le Sinaï, y compris par l’utilisation de la puissance aérienne, pour combattre les organisations islamistes dans la péninsule. En revanche, Israël ne dialogue pas avec la Syrie et n’a pas l’intention de se retirer dans un avenir prévisible des territoires qu’il a récemment saisis.
La déclaration d’al-Chara, samedi, selon laquelle « dans l’état d’affaiblissement où se trouve la Syrie, elle n’a pas l’intention d’entrer dans une confrontation militaire... et nous n’avons aucun intérêt à entrer en conflit avec Israël » n’est pas de nature à rassurer Israël ou à modifier sa position concernant les territoires occupés.

Une course à la normalisation
Contrairement à la liberté d’action pratiquement illimitée d’Israël à Gaza - soutenue par la légitimation internationale et arabe pour agir avec force contre le Hamas, mais pas contre les civils -, sa position à l’égard de la Syrie est nettement différente. Bien qu’Al-Chara et son gouvernement n’aient pas été élus démocratiquement et qu’ils soient arrivés au pouvoir par la force militaire, craignant une guerre civile potentielle, ils ont déjà acquis une grande crédibilité arabe et internationale. Il continue à renforcer ce soutien par des déclarations diplomatiques stratégiques qui laissent entrevoir les politiques qu’il entend mener, et ces efforts portent déjà leurs fruits.

Après avoir reçu les félicitations de grands États arabes comme l’Égypte, l’Arabie saoudite et les Émirats arabes unis, des mesures concrètes ont été prises. La Turquie a rouvert son ambassade à Damas samedi, et le Qatar devrait faire de même dimanche. Les pays européens semblent également prêts à normaliser leurs relations avec la Syrie après une interruption de 13 ans, d’autant plus que certains d’entre eux avaient déjà envisagé de rétablir des liens avec le régime d’Assad.
Le soutien international croissant au nouveau gouvernement syrien pourrait bientôt se traduire par des pressions sur Israël pour qu’il se retire des territoires nouvellement occupés. Contrairement au Hamas, qui fait face à un large consensus international [disons : occidental, NdT] contre son rôle dans la future gouvernance de Gaza, le Ha’yat Tahrir al-Cham de Syrie est de plus en plus considéré comme une autorité légitime - bien qu’il soit toujours inscrit sur la liste des organisations terroristes et que son chef fasse l’objet d’une prime de 10 millions de dollars.
La Turquie, qui dispose de l’influence la plus importante, se positionne pour diriger les efforts visant à normaliser les relations internationales du nouveau régime syrien. Cette position s’explique par de multiples facteurs : Le soutien de longue date de la Turquie aux milices de Ha’yat Tahrir al-Cham, son contrôle sur l’Armée nationale syrienne (anciennement l’Armée syrienne libre) et sa maîtrise des postes-frontières cruciaux qui constituent la ligne de vie économique de la Syrie.
La Turquie entend désormais jouer le rôle de principal protecteur de la Syrie que tenaient auparavant l’Iran et la Russie. Cela va au-delà de simples relations de « bon voisinage » entre pays frontaliers. La Turquie a un intérêt stratégique primordial : transformer la Syrie en un rempart contre les forces kurdes, qu’elle combat depuis des décennies. Alors que la Turquie a condamné l’incursion d’Israël sur le territoire syrien, elle a elle-même occupé par la force certaines parties du nord-ouest de la Syrie. La semaine dernière, les milices qui lui sont alliées se sont emparées de la ville de Manbij à l’ouest de l’Euphrate, un bastion kurde, et la Turquie ne cache pas son intention d’étendre ses opérations à l’est de l’Euphrate.
La question kurde devrait dominer les prochaines discussions turco-syriennes, car sa résolution est cruciale pour la capacité d’Al-Chara à établir un État unifié. Un accord réussi permettrait d’éviter que les conflits internes ne dégénèrent en affrontements armés entre le régime et la minorité kurde, de faciliter le retrait des forces turques de Syrie et d’apaiser les tensions entre les autres minorités religieuses et ethniques du pays.

La situation des Kurdes
Le Conseil d’administration autonome kurde, qui gouverne les provinces kurdes du nord de la Syrie, supervise les Forces démocratiques syriennes (FDS) - un corps militaire composé de combattants kurdes et arabes que les USA ont établi comme une force efficace contre ISIS. La semaine dernière, le Conseil a annoncé que « les provinces du nord et de l’est de la Syrie sont une partie inséparable de la géographie syrienne » et a décidé de hisser le nouveau drapeau syrien des rebelles sur tous les bâtiments publics. Cela montre que les Kurdes ont l’intention de continuer à faire partie de la Syrie plutôt que d’établir une région indépendante, en acceptant l’autorité du nouveau gouvernement.

Toutefois, les Kurdes, qui contrôlent la plupart des champs pétroliers et les principales régions agricoles de la Syrie, posent des conditions à cette acceptation. Un document circulant sur les médias sociaux jeudi, censé présenter des projets de demandes de négociation entre les forces kurdes et Hayat Tahrir al-Cham sous la supervision des USA, détaillait plusieurs points clés. Les Kurdes se retireraient de Deir ez-Zor, Raqqa et Tabqa en échange du retour des résidents kurdes à Afrin, Tel Abyad et Ras al-Ayn, occupés par les Turcs, ainsi que du retrait des Turcs de ces zones.
Parmi les autres revendications figurent la reconnaissance d’une gouvernance autonome kurde, une aide au retour des Kurdes déplacés dans les villes occupées par la Turquie, une représentation militaire kurde dans le gouvernement qui sera formé après mars 2025 (date limite fixée par Al-Chara pour le mandat du gouvernement temporaire), l’engagement de retirer toutes les forces turques et la reconnaissance du kurde en tant que deuxième langue officielle.
Bien que cette liste reste préliminaire et sujette à des négociations, elle illustre clairement l’ampleur des défis auxquels le gouvernement syrien est confronté s’il cherche une solution diplomatique plutôt que militaire. Al-Chara, pris entre les pressions turques et les exigences kurdes, doit naviguer prudemment sur ce terrain miné, en équilibrant les aspirations turques et les intérêts kurdes, tout en maintenant de bonnes relations avec la Turquie sans fragmenter l’État.
L’évolution des relations turco-syriennes pourrait avoir un impact significatif sur les opérations d’Israël en Syrie. Au-delà des efforts internationaux visant à retirer les forces de Tsahal de la zone tampon, la Turquie pourrait déterminer la liberté opérationnelle aérienne d’Israël en Syrie. Alors qu’Israël bénéficiait auparavant d’un accès presque illimité, coordonné avec le commandement russe, à la base aérienne de Khmeimim, les forces russes ont commencé à se retirer. La plupart des avions russes ont quitté la Syrie et Moscou négocie actuellement le maintien de sa présence navale dans le port de Tartous.
En l’absence des forces aériennes syriennes et russes, la Turquie pourrait devenir le contrôleur de facto de l’espace aérien syrien et, en partenariat avec le gouvernement syrien, mettre fin à la liberté opérationnelle d’Israël. Bien que le besoin d’Israël pour une telle liberté puisse diminuer de manière significative avec le départ de la plupart des forces iraniennes et l’intention d’al-Chara d’empêcher les activités du Hezbollah en Syrie, Israël reste sceptique quant à la capacité du nouveau gouvernement syrien à bloquer les transferts d’armes de la Syrie vers le Liban. Par conséquent, Israël devra probablement conclure des accords avec la Turquie - des accords qui pourraient avoir un coût politique dans d’autres régions, y compris à Gaza.

14/12/2024

Italie-Maroc : un partenariat militaire de plus en plus étroit
Manœuvres militaires ITA-MOR 24

Antonio Mazzeo, Blog, 4/12/2024
Traduit par Fausto Giudice, Tlaxcala 

Le partenariat entre les forces armées italiennes et celles du Royaume du Maroc se consolide. Du 13 au 21 novembre, les manœuvres communes italo-marocaines ITA-MOR 24 se sont déroulées dans les eaux du golfe de Tarente.

Les activités d’entraînement entre les unités de la marine italienne et marocaine ont lieu tous les deux ans. L’édition 2024, menée par l’Italie, a été planifiée et coordonnée par le commandement de la deuxième division navale (COMDINAV DUE), dont le quartier général se trouve à la station Mar Grande de Tarente, et a vu la participation du patrouilleur polyvalent offshore « Francesco Morosini », d’une équipe de la brigade maritime « San Marco » de Brindisi et d’un hélicoptère multirôle SH-90 du 4e groupe d’hélicoptères de la marine à Grottaglie.

Pour ITA-MOR 24, la marine marocaine a déployé la frégate multi-missions ‘Tarik Ben Ziyad’ (classe Sigma, fabriquée aux Pays-Bas), une équipe de sécurité et un hélicoptère multirôle AS 565M Panther, fabriqué par le consortium franco-allemand Eurocopter.

L’exercice a été divisé en deux phases, l’une dans le port de Tarente (briefings et réunions entre les équipages et les équipes spécialisées, etc.), et l’autre en mer (du 18 au 21 novembre), avec la réalisation d’activités de surveillance et contrôle du trafic marchand, la lutte contre les activités illicites, l’embarquement d’hélicoptères, les réactions aux attaques asymétriques par des embarcations rapides et des hélicoptères, la défense aérienne et la défense passive.

« ITA-MOR 24 fait partie des activités de collaboration que la marine mène avec les marines des pays riverains de l’Afrique du Nord dans le but d’accroître et de consolider les capacités de coopération et d’interopérabilité entre eux », explique l’état-major général de la marine italienne. « Les exercices de la série ITA-MOR s’inscrivent dans une dimension plus large de partnership, dans un contexte de sécurité partagée et en réponse aux nouveaux défis qui affectent l’échiquier stratégique de la Méditerranée ».

Les activités de formation dans le golfe de Tarente ont été planifiées dans le cadre du Plan de coopération Italie-Maroc pour 2024, signé le 27 mai à Rabat par le capitaine Corrado Campana (attaché militaire à l’ambassade d’Italie locale) - par délégation de l’état-major de la défense - et le colonel Hassan Dakech,  de l’état-major marocain.

« Le plan de coopération harmonise et optimise les activités bilatérales qui, cette année encore, prévoient des activités opérationnelles, de formation et d’entraînement », expliquent les hauts responsables des forces armées italiennes. « La coopération avec le pays nord-africain revêt une importance particulière dans le quadrant stratégique nord-africain, dans la considération plus large des objectifs stratégiques de défense dans le cadre de sécurité de la Méditerranée élargie ».

Du 18 au 31 mai 2024, un contingent militaire italien avait participé au Maroc au maxi-exercice multinational « African Lion », organisé par le commandement américain Southern European Task Force - Africa (SETAF-AF) basé à Vicenza, en Italie, sous le mandat de l’US AFRICOM (le commandement américain pour le continent africain dont le siège est à Stuttgart, en Allemagne), avec l’objectif stratégique de « renforcer la capacité d’interagir et d’inter-opérer avec les partenaires africains et européens afin de relever conjointement et avec succès les défis communs en matière de sécurité ».

Outre le Maroc, l’édition 2024 d’« African Lion » s’était déroulée au Ghana, au Sénégal et en Tunisie, et avait rassemblé plus de 7 100 militaires de plus de vingt pays, y compris des contingents de l’OTAN. Pour l’Italie, il y avait une représentation du commandement permanent de la force interarmées au niveau de la brigade, qui est extrêmement flexible et a une disponibilité opérationnelle élevée (Italian Joint Force Headquarters - ITA JFHQ). Relevant directement de l’état-major de la force interarmées (COVI), l’ITA JFHQ a pour tâche de planifier et de diriger des opérations « de moindre envergure » à l’étranger.

Plus précisément, le commandement italien a été déployé sur les aérodromes d’Agadir et de Tan Tan, avec le soutien de certaines unités de l’armée de terre (en particulier la brigade « Granatieri di Sardegna » et le 11e  régiment de transmission à Rome) et de l’armée de l’air (32e  escadre à Amendola-Foggia, 37e  escadre à Trapani Birgi, 46e  brigade aérienne à Pise-San Giusto).

« La contribution de l’ITA JFHQ à African Lion a consisté à simuler le commandement responsable de l’évacuation des civils d’une zone de crise où les hostilités sont en cours, entre-temps affectée par un tremblement de terre qui a conduit à l’adoption d’un cessez-le-feu par les parties pour permettre l’exécution d’activités de soutien aux populations impliquées », rapporte l’état-major de la défense. « La participation du JFHQ représente une opportunité importante pour la Défense de consolider son leadership déjà établi dans le contexte de sécurité euro-méditerranéen et euro-atlantique, puisqu’il agit également en tant qu’interlocuteur accrédité dans le domaine des NEO (opérations d’évacuation des non-combattants), en insistant à juste titre sur l’importance de la sauvegarde des non-combattants ; d’accroître la participation aux activités internationales qui renforcent, en particulier, la fonction de commandement et de contrôle (C2) ; de promouvoir la notoriété de l’ITA JFHQ sur la scène internationale en tant qu’excellence en matière de défense ».

Les forces armées italiennes avaient également participé à l’édition 2023 de l’African Lion, qui s’était tenue à Agadir (en juin) au Commandement général de la zone Sud du Royaume du Maroc. Pour l’occasion, le haut commandement de préparation opérationnelle ITA JFHQ a opéré aux côtés des officiers de l’US Africom, de  la 4e brigade légère du Royaume-Uni et le corps de déploiement rapide de l’OTAN de Solbiate Olona (Varese).

Du 20 au 24 novembre 2023, une délégation de l’armée de l’air marocaine a été accueillie en Italie pour participer à un séminaire international sur « le renseignement, la surveillance, la reconnaissance et les systèmes aériens pilotés à distance », sur l’utilisation des drones pour les missions de renseignement, à l’aéroport d’Amendola, dans les Pouilles.

L’événement a été organisé et accueilli par le Centre d’excellence pour les aéronefs téléguidés de l’armée de l’air italienne, dans le cadre de l’« Initiative de défense 5+5 », un forum de coopération axé sur les perspectives de défense et de sécurité entre plusieurs pays de la Méditerranée occidentale : cinq pays de la rive nord (France, Italie, Malte, Portugal et Espagne) et cinq pays de la rive sud (Algérie, Libye, Maroc, Mauritanie et Tunisie).

À Amendola, outre les militaires italiens et marocains, étaient présents des militaires algériens, libyens, maltais, espagnols et tunisiens. « Au cours des activités, divers sujets et aspects propres au secteur ont été examinés, notamment l’utilisation d’aéronefs téléguidés de la catégorie mini/micro et stratégique, leur intégration et leur gestion dans l’espace aérien, ainsi que les capacités de l’armée de l’air en matière de gestion des données acquises par les capteurs des drones », rapporte l’état-major de la défense. « Les participants ont ainsi eu l’occasion d’échanger des connaissances et des expériences et d’améliorer la compréhension mutuelle et l’interopérabilité dans le domaine des capacités de renseignement, de surveillance et de reconnaissance offertes par les systèmes pilotés à distance.

En particulier, les opérateurs du 28e  groupe de la 32e  escadre d’Amendola ont illustré aux délégations en visite les modes de déploiement et les caractéristiques de l’avion MQ-9 « Reaper » (initialement connu sous le nom de « Predator B »), dont l’armée de l’air italienne est équipée.

Fabriqués par le groupe industriel américain General Atomics, les MQ-9 « Reaper » se déplacent à une vitesse de 482 km/heure à une altitude de plus de 7 500 mètres et ont une autonomie de vol pouvant atteindre 28 heures. Les « Reaper » de l’armée de l’air italienne sont utilisés pour des opérations de surveillance et de renseignement, mais il est plus que probable qu’ils soient également préparés comme drones tueurs, pour des attaques au sol avec des bombes GBU-12 « Paveway » et/ou JDAM et des missiles antichars AGM-114 « Hellfire ».

Au cours de l’atelier international sur l’utilisation des drones de guerre, le 41e  régiment IMINT « Cordenons » de l’armée italienne (stationné à Sora, Frosinone) a montré aux délégations étrangères « une partie du potentiel » du Raven-B/DDL, un petit aéronef piloté à distance et lancé à la main, destiné à la surveillance vidéo et à la reconnaissance.

Pesant à peine 2 kg, le Raven-B/DDL a une portée de 10 km et une durée de vol d’une heure. Le mini-drone est fabriqué par la société californienne AeroVironment et est également utilisé par l’armée de l’air américaine et l’armée britannique.