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17/07/2021

NAALAKKERSUISUT
Grönland stoppt neue Öl-und Gasexploration

 

Kalaallit Nunaanni uuliasiorneq unitsinneqarpoq
Stop for olieefterforskning i Grønland
Greenland halts new oil exploration

Le Groenland arrête toute nouvelle exploration pétrolière
Groenlandia suspende toda nueva exploración petrolífera

15.07.2021
Übersetzt von Fausto Giudice

Der grönländische Untergrund

Der grönländische Untergrund ist reich an Ölvorkommen und Mineralien, und die Geschichte der Explorations- und Ausbeutungsaktivitäten reicht viele Jahre zurück und hat eine globale Reichweite.

Die grönländische Regierung, Naalakkersuisut, ist nach wie vor bestrebt, das große Mineralienpotenzial des Landes zu erschließen, sofern es sich nicht um den Abbau von Uran handelt. Deshalb wurde gerade ein Gesetzesentwurf zur Konsultation verschickt, der die Voruntersuchung, Exploration und Gewinnung von Uran in Grönland verbietet.

Die grönländische Bevölkerung lebt seit Jahrhunderten von den natürlichen Ressourcen des Landes, und das Verbot des Uranabbaus wurzelt in der tiefen Überzeugung, dass wirtschaftliche Aktivitäten Rücksicht auf Natur und Umwelt nehmen müssen.

Es sind die gleichen Bedenken, die den Hintergrund für die Entscheidung der grönländischen Regierung bilden, einen Stopp für neue Öl- und Gasexplorationen einzuführen.

Ende der Ölexploration

Der grönländische Untergrund enthält große unerforschte Ölvorkommen. Eine aktuelle Studie des Geologischen Dienstes von Dänemark und Grönland (GEUS) schätzt, dass es an der Westküste Grönlands 18 Milliarden verwertbare Barrel Öl gibt. Auch an der Ostküste Grönlands sollen sich große Vorkommen unter dem Meeresboden verbergen.

Die grönländische Regierung ist jedoch der Meinung, dass der Preis für die Ölförderung zu hoch ist. Dies beruht auf wirtschaftlichen Berechnungen, aber auch Überlegungen zu den Auswirkungen auf Klima und Umwelt spielen eine zentrale Rolle bei der Entscheidung.

Vor diesem Hintergrund hat Naalakkersuisut beschlossen, keine neuen Lizenzen für die Öl- und Gasexploration in Grönland mehr zu vergeben. Dieser Schritt ist im Interesse unserer Natur, im Interesse unserer Fischerei, im Interesse unserer Tourismusindustrie und um unser Geschäft auf nachhaltige Potenziale zu fokussieren, getan worden.

Die Ministerin für Wohnungsbau, Infrastruktur, Bodenschätze und Geschlechtergleichstellung, Naaja H. Nathanielsen, erklärt:

„Als Gesellschaft müssen wir es wagen, innezuhalten und uns zu fragen, warum wir eine Ressource ausbeuten wollen. Basiert die Entscheidung auf aktuellen Erkenntnissen und der Überzeugung, dass es das Richtige ist? Oder machen wir einfach weiter wie bisher? Die grönländische Regierung ist der Meinung, dass unser Land besser dran ist, wenn es sich auf eine nachhaltige Entwicklung konzentriert, wie z.B. auf das Potenzial für erneuerbare Energien“.

Der Minister für Fischerei und Jagd, Aqqaluaq B. Egede, erklärt:

„Die Entscheidung unterstreicht, dass Grönland nachhaltig mit seinen natürlichen Ressourcen umgeht. Es ist ein starkes Signal, wenn wir verkünden können, dass unser Fisch und unser Fang aus einem Land kommen, das die nachhaltige Bewirtschaftung unserer natürlichen Ressourcen ganz oben auf die Tagesordnung setzt. So können wir die Verbraucher der Welt weiterhin mit hochwertigen Rohstoffen versorgen“.

Der Minister für Landwirtschaft, Selbstversorgung, Energie und Umwelt, Kalistat Lund, erklärt:

„Naalakkersuisut nimmt den Klimawandel ernst. Wir können die Folgen in unserem Land jeden Tag sehen, und wir sind bereit, zu globalen Lösungen gegen den Klimawandel beizutragen. Naalakkersuisut arbeitet daran, neue Investitionen für das große Wasserkraftpotenzial zu gewinnen, das wir selbst nicht ausschöpfen können. Die Entscheidung, die neue Ölförderung zu stoppen, wird dazu beitragen, Grönland als das Land zu platzieren, in dem nachhaltige Investitionen ernst genommen werden“.

Der Minister für Wirtschaft, Handel, Außenbeziehungen und Klima, Pele Broberg, erklärt:

„Die internationalen Investitionen im Energiesektor bewegen sich in den letzten Jahren weg von Öl und Gas und hin zu erneuerbaren Energien. Es ist daher nur natürlich, dass wir die Wirtschaft auf die Chancen der Zukunft und nicht auf die Lösungen der Vergangenheit ausrichten. Die Entscheidung, die Ölexploration zu stoppen, ist auch die Geschichte einer Bevölkerung, die die Umwelt an erste Stelle setzt. Es ist eine Geschichte, die ich gerne mit der Tourismusbranche teilen möchte, wenn ich Grönland international vertrete“.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie: Ministerium für Bodenschätze; E-Mail: asn@nanoq.gl

AdÜ: Grönland wird seit letztem April von einer Koalition aus der sozialistischen Partei Inuit Ataqatigiit (Inuit-Gemeinschaft) und der pro-Unabhängigskeitpartei Naleraq (Peilmarke) regiert, die zusammen 16 der 31 Sitze im Parlament halten. Sie wird von Atassut (Solidarisch) unterstützt, einer liberal-konservativen, „unionistischen“ Partei (für die Beibehaltung der dänischen Kolonisation, die 1621 begann), die 2 Abgeordnete hat.

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