Milena Rampoldi, ProMosaik, 18/8/2021
Übersetzt von Fausto Giudice
Das US-Imperium scheint Gott auf seiner Seite zu haben, wie Bob Dylan vor Jahrzehnten sang. Wieder einmal wiederholt sich die Geschichte: Nachdem sie ein Land fast zwei Jahrzehnte lang im Namen der Demokratie und der Menschenrechte und insbesondere im Namen der afghanischen Frauen angegriffen und zerstört haben, wird das Land verlassen, damit der Bürgerkrieg dort neu beginnen kann.
Was Cherie Blair 2001 sagte und was Hilary Clinton 2010 wiederholte, war eine Lüge. Und wenn das Feminismus ist, dann bin ich keine Feministin. Der Pseudo-Feminismus, der Krieg im Namen des Schutzes der afghanischen Frauen, ist eine völlig verzerrte und falsche Art, für die Rechte anderer Frauen in einer anderen Gesellschaft zu kämpfen, die sich von der unseren unterscheidet. Die afghanischen Frauen brauchen Cherie und Hilary nicht, um Feministinnen zu werden, sondern sie brauchen ihren eigenen, unabhängigen Kampf für die Rechte der Frauen. Menschen zu bombardieren ist keine Methode zur Schaffung einer vielfältigen und demokratischen Gesellschaft, die sich auf den Schutz der Frauen und ihrer Kinder konzentriert, damit diese ihre Zukunft in einem sicheren und friedlichen Land aufbauen können.
Nachdem sie die afghanische Bevölkerung vor dem Fundamentalismus der Taliban "geschützt" haben, überlassen die US-Besatzungstruppen das Land dem totalen Krieg zwischen Bruderstämmen.
Auf der Webseite des US-Außenministeriums kann man folgendes lesen:
„Angesichts der sich verschlechternden Sicherheitslage unterstützen wir die sichere und geordnete Ausreise von Ausländern und Afghanen, die das Land verlassen wollen, und arbeiten daran, diese zu gewährleisten, und rufen alle Parteien auf, diese zu respektieren und zu erleichtern. Diejenigen, die in ganz Afghanistan Macht- und Autoritätspositionen innehaben, tragen die Verantwortung - und sind rechenschaftspflichtig - für den Schutz von Menschenleben und Eigentum sowie für die sofortige Wiederherstellung der Sicherheit und der zivilen Ordnung.
Afghanen und internationale Bürger, die ausreisen wollen, müssen dies tun können; Straßen, Flughäfen und Grenzübergänge müssen offenbleiben, und es muss Ruhe herrschen.
Das afghanische Volk verdient es, in Sicherheit und Würde zu leben. Wir in der internationalen Gemeinschaft sind bereit, sie dabei zu unterstützen. “